Andy Warhol (1928-1987) Portrait of Marjorie Copley 1980 Andy Warhol (1928-1987) Portrait of Marjorie Copley 1980 - Mit freundlicher Genehmigung von: bonhams

Wer: Bonhams

Was: Auktion

Wann: 12.02.2015

Drei Porträts von Andy Warhol aus den 1980-er Jahrem - Post-War & Contemporary Art am 12. Februar 2015

LONDON. Andy Warhols Porträtserien aus den 1980-er Jahren haben in der vergangenen Dekade eine radikale Neubewertung erfahren. Sie gelten die am meisten überzeugenden und vollendeten Werke des Künstlers. Die Versteigerung von Post-War & Contemporary Art am 12.…

Drei Porträts von Andy Warhol aus den 1980-er Jahrem - Post-War & Contemporary Art am 12. Februar 2015

LONDON. Andy Warhols Porträtserien aus den 1980-er Jahren haben in der vergangenen Dekade eine radikale Neubewertung erfahren. Sie gelten die am meisten überzeugenden und vollendeten Werke des Künstlers. Die Versteigerung von Post-War & Contemporary Art am 12. Februar 2015 bei Bonhams (New Bond S treet) enthält drei dieser ikonenhaften Porträts. Jedes von ihnen zeigt einen Freund des Künstlers: die Gesellschaftsdame Marjorie Copley, den Fotograf Robert Mapplethorpe und den Maler Jean-Michel Basquiat.

Das Porträt von Marjorie Copley (1980), geschätzt auf 240.000/330.000 €, ist von bemerkenswerter Eleganz in Acryl und Siebdruck auf Leinwand. Anders als die gewagten Bilder in knalligen Pop Art-Farben hat Warhol Copley in einer anmutigen, zarten Pose eingefangen. Ihr langes, blondes Haar schmiegt sich an den nackten Rücken, ihr Mund läßt einen Anflug von Lächeln erkennen. Sie wird von hellen, gedämpften Farben umfangen und lediglich von wenig lebhafter Acryl-Farbe akzentuiert. Das ist Warhol wie er schicker und würdevoller kaum sein kann.

Marjorie war zur Zeit der Entstehung des Porträts die Ehefrau des amerikanischen Künstlers William Copley. Sie hatte wenig Interesse an dem wilden, unkonventionellen Studio von Warhol, der Factory. Diese Unaufgeregtheit und Distanz spiegelt sich in dem Porträt wider. Lediglich ihre durchdringenden blauen Augen und die kirschroten Lippen werden durch Farbe betont, die Umrisse des Körpers sowie ihr Gesicht erscheinen sanft und zart. "Es ist", sagt Martina Batovic, Expertin der Abteilung Zeitgenössische Kunst, "ein einfaches, aber exquisites Porträt".

Bei Warhols Porträt des Fotografen Robert Mapplethorpe (1983) handelt es sich um einen Siebdruck auf Lenox Museum Board, der auf 66.000/93.000 € geschätzt ist. Mapplethorpe teilte Warhols Interesse an der Porträtkunst, obwohl seine Arbeit mehr auf die Ästhetik des Körpers und seiner Anatomie gerichtet war, weniger auf Celebrities und den Glamour im New York der 1980-er Jahre. Zwischen den beiden Künstlern entwickelte sich eine echte und intime Freundschaft, die in einer Serie von gegenseitigen Werken resultierte. 1983 schuf Mapplethorpe vier Porträts von Warhol und Warhol eine ganze Kollektion von Siebdrucken, von denen einer hier zum Aufruf gelangt.

Das Polaroid von Jean-Michel Basquiat (1982) ist auf 16.000/24.000 € geschätzt. Während der 1980-er Jahre bis zu seinem frühen Tod war Warhol ein Mentor für Basquiat. Er lernte den jungen Maler 1980 in einem Restaurant in New York kennen. Auf Vorschlag des Schweizer Galeristen Bruno Bischofberger arbeiteten sie zwischen 1983 und 1985 gemeinsam an einer Serie von Gemälden. Die Fotografie zeigt Basquiat noch gänzlich unverbraucht, das Haar zu den markanten Büscheln frisiert und frontal in die Kamera blickend.

Tags: Andy Warhol, Kunst nach 1945, Porträt

12. Februar 2015