J. N. Spalowsky Beytrag zur Naturgeschichte der Vögel Bände I-IV Wien, 1790-92 Schätzpreis: € 20.000  J. N. Spalowsky Beytrag zur Naturgeschichte der Vögel Bände I-IV Wien, 1790-92 Schätzpreis: € 20.000  - Mit freundlicher Genehmigung von: kettererkunst

Wer: kettererkunst

Was: Auktion

Wann: 20.11.2017

Hamburg, 14. November 2017 (kk) – Sehr selten und äußerst prachtvoll ist die einzige Ausgabe von Spalowskys „Naturgeschichte der Vögel“. Die kolorierten und mit Edelmetallen gehöhten Widmungsexemplare sind mit den Wappen so illustrer Fürsten wie des Beethoven-Mäzens Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz versehen und kommen in der Hamburger Ketterer Kunst-Auktion Wertvolle…
Hamburg, 14. November 2017 (kk) – Sehr selten und äußerst prachtvoll ist die einzige Ausgabe von Spalowskys „Naturgeschichte der Vögel“. Die kolorierten und mit Edelmetallen gehöhten Widmungsexemplare sind mit den Wappen so illustrer Fürsten wie des Beethoven-Mäzens Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz versehen und kommen in der Hamburger Ketterer Kunst-Auktion Wertvolle Bücher am 20. November 2017 zum Aufruf.

Angeführt wird die Offerte derzeit von einer Doppelspitze: So besticht ein um 1482 in Nordfrankreich entstandenes Breviarium mit 12 Miniaturen und zahlreichen hochwertigen Initialen in verschiedenen Größen und Stilen. Das prachtvolle Pergamentmanuskript, das mit einer Taxe von € 60.000 an den Start geht, wurde von den Franziskanern genutzt und ist in Latein verfasst.

Genauso bewertet ist ein etwa zeitgleich in Paris entstandenes Stundenbuch. Das in Latein und Französisch geschriebene Horae B.M.V. stammt aus dem Besitz von Catherine de Bourbon (1559- 1604), der Schwester des französischen Königs Heinrich IV. Die bekannte Calvinistin hatte einen erheblichen Anteil an der Entstehung des Edikts von Nantes, das den calvinistischen Protestanten im katholischen Frankreich religiöse Toleranz und volle Bürgerrechte gewährte. Das Stundenbuch dürfte ein einzigartiges Zeugnis einer missglückten Zwangskonvertierung darstellen, denn obgleich sich die sehr gebildete Catherine dem Willen des Bruders fügte, eine Heirat mit dem erzkatholischen Heinrich II. von Lothringen einzugehen, und sowohl ihr Bruder als auch ihr Gatte davon überzeugt waren, dass sie sich früher oder später bekehren ließe, hielt sie bis zu ihrem Tod an ihrem reformierten Glauben fest. Es liegt also sehr nahe, dass das äußerst opulent ausgestattete Manuskript als „Geschenk mit Hintergedanken“ von ihrem Gemahl oder gar vom König selbst anzusehen ist.

Ebenfalls in Paris, allerdings bereits im Jahr 1380, entstand ein mit € 50.000 bewertetes Kalendarium. Die seltene und künstlerisch bedeutende Pergamenthandschrift beinhaltet 12 kunstvoll gestaltete Blätter, jeweils mit großer Goldgrund-Initiale sowie Monatsbild und Tierkreiszeichen. Sie beeindruckt vor allem mit ihren attraktiven Bildmotiven.

Für Spannung im Auktionssaal dürfte auch „Das graphische Werk Max Pechsteins“ sorgen. Bei dem sehr seltenen vollständigen Exemplar handelt es sich um die 1920 in Berlin entstandene Luxusausgabe von Paul Fechter. Sie beinhaltet zehn signierte Originalgrafiken und kommt mit einem Schätzpreis von € 20.000 zum Aufruf. Ebenso hoch liegt die Taxe für Henri Abraham Châtelains siebenbändigen „Atlas historique“. Das vollständige Exemplar des monumentalen Atlas beinhaltet die große Karte von Nord- und Südamerika und ist reich mit Münz-, Wappen- und Stammbaumtafeln illustriert. Es liefert umfangreiche Informationen unter anderem über Europa, Asien, Russland und den Mittleren Osten in der Zeit von 1718- 1720.

Im Bereich der Autographen besticht ein mit € 18.000 bewertetes Album amicorum. Das in der Zeit von 1798-1811 entstandene Stammbuch des Bergbaustudenten Jakob Christian Menzler aus Freiberg enthält 62 Eintragungen seiner Kommilitonen und Freunde, darunter auch eine des berühmten Dichters Novalis. Nach abgeschlossenem Jurastudium und Tätigkeiten als Gerichtsschreiber und Bergassessor studierte dieser unter seinem bürgerlichen Namen Friedrich von Hardenberg an der Bergakademie in Freiberg, um sich in Geologie, Mineralogie, Bergbaukunde, Chemie und Mathematik weiter auszubilden. Freiberg galt damals als eine der ersten Hochschuladressen für Naturwissenschaften. Novalis absolvierte das auf drei bis vier Jahre angelegte Studium in weniger als der Hälfte der vorgesehenen Zeit. In dieser für ihn höchst rezeptiven und produktiven Periode reifte eine enzyklopädisch- naturphilosophische Mystik heran, bei der Poesie und Wissenschaft eine fruchtbare Synthese eingehen. Die Freiberger Akademie wurde so zur Geburtsstätte des Romantikers Novalis, der sich am 13. Mai 1799, am Ende seines Studiums, mit Versen aus dem Gedicht „Das Flüchtigste“ von Herder in Menzlers Stammbuch verewigte. Auf der gegenüberliegenden Seite trug sich ein Jahr später Herders zweitältester Sohn, Sigismund August Wolfgang von Herder ein. Der spätere Oberberghauptmann Sachsens war ebenfalls Student an der Freiberger Akademie.

Tags: Antiquaratische Bücher, Autographen, Bücher, Dekorative Graphik, Manuskripte

Vorbesichtigung:08.-10./ 13.-17. November19. November nach Vereinbarung
Auktion:20. November
Ketterer Kunst Holstenwall 520355 Hamburg

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