Anlässlich der März-Auktion des Kunst-Auktionshauses Wendl kehrt Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) zurück nach Rudolstadt. In unmittelbarer Nähe des Ortes, an dem einst seine erste Begegnung mit J. C. Friedrich von Schiller (1759 – 1805) stattfand, wird nun eine bedeutende Porträtbüste des Dichters und Naturforschers versteigert. Die Bronze wurde im Jahr 1807 vom Weimarer Bildhauer Carl Gottlieb Weisser (1779 – 1815) unter Anfertigung einer Lebendmaske hergestellt, welche noch heute als einzig authentische Abbildung von Goethes Kopf gilt (Limit: 3.600 €).Neben des Dichters Bildnis locken ca. 4.000 weitere Lose vom 1. bis zum 3. März zur insgesamt 90. Versteigerung ins Wendlsche Auktionshaus. Das im Juni 1991 gegründete Familienunternehmen wird nunmehr durch Juniorauktionatorin Julia Marie Wendl unterstützt, die nach erfolgreichem Studium an den Instituten von Christie’s & Sotheby’s aus London zurückgekehrt ist.
Gleich am ersten Auktionstag wird für Afrikana-Interessierte eine außergewöhnliche und umfangreiche Sammlung angeboten, die überwiegend Bücher, Landkarten, Kunst- und Alltagsgegenstände aus den Mahgreb-Staaten enthält.Liebhaber historischer Literatur können am Bietgefecht um 4 Bände der berühmten „Teatri Europaei“ der Verlegerfamilie Merian (Limit: je 1.200 €) sowie um Friderich Rudolphis "Gotha Diplomatica - Oder ausführliche Beschreibung Des Fürstenthums Sachsen-Gotha“ (Limit: 1.800 €) teilnehmen. Wer gern dem Klang alter Platten lauscht, sollte die um 1900 gefertigten großen Musikautomaten „Symphonion“ mit 13 Blechplatten (Limit: 6.800 €) und „Polyphon“ mit 19 Blechplatten (Limit: 3.300 €) nicht aus den Augen und Ohren verlieren. Ebenso wird die Kategorie „Varia“ mit einem um 1720 hergestellten Klappbesteck im Lederetui (Limit: 2.800 €) bereichert, dessen Griffe beidseitig mit Jagdszenen reliefiert sind. Eine kleine, wohl als Tabatiere dienende Golddose aus dreierlei Gold, feinen floralen Elementen und einem bekrönten Monogramm (Limit: 5.500 €) wird neben einem 19 cm hohen Tischkreuz aus Silber und Bergkristall aus dem 19. Jh. (Limit 3.600 €) in der Kategorie „Kleinodien“ veräußert.
Zwischen zahlreichen historischen Puppen, Holz- und Blechspielzeugen glänzt in dieser Rubrik ein umfangreiches Puppentheater aus dem 19. Jahrhundert mit vielfältigem Zubehör, Kulissenteilen und ca. 71 original bekleideten Puppen aus Holz, teils mit Porzellanköpfen (Limit: 1.900 €). Aus zwei privaten Sammlungen stammt das auffallend reichhaltige Puppenangebot, unter denen Modepuppen, Googlies, Asiatenbabies und seltene Charakterpuppen bis hin zu Künstlerpuppen von Käthe Kruse und Lenci zu finden sind. Ein seltenes „Mechanisches Kistchen“ mit beweglichen Papierfiguren, gemarkt „J.D.“, Julius Drost, Sonneberg (Limit: 60 €) und zwei seltene Steck-Bilderbücher (Limit 240 € und 90 €) sind auch darunter.
Wer sich individuell einrichten möchte, findet unter dem umfangreichen Angebot an Möbeln, Teppichen und Deckenlampen einige Schmuckstücke, zum Beispiel ein elegantes Jugendstil-Sofa (Limit: 390 €) und eine flämische Tapisserie aus dem 17. Jahrhundert, auf der ein Adler mit geschlagenem Hasen dargestellt wird (Limit: 2.200 €). Reich bestückt mit mehr als 800 Positionen hält die Kategorie „Gemälde“ ebenfalls einige Überraschungen bereit. Darunter beispielsweise einen pflügenden Bauern des bekannten ukrainischen Künstlers Sergei Ivanovich Vasilkovsky (1854 – 1917) (Limit: 8.000 €), eine französische Parkansicht mit Staffage des holländischen Malers Isaac Israels (1865 – 1934) (Limit: 1.800 €), das Frauenbildnis am Strand von Viareggio, gemalt vom Italiener Cipriano Mannucci (1882 – 1970) (Limit: 4.200 €) oder eine Ölskizze mit der Darstellung Kaiser Wilhelms II. mit Gewandstudie (Limit: 900 €). Diese Skizze wurde dem deutschen Maler Anton von Werner (1843 – 1915) zugeschrieben und wohl zum verschollenen Porträt des Kaisers in Garde du Corps-Uniform aus dem Jahr 1890 gefertigt. Werner Tübke-Begeisterten (1929 – 2004) sei an dieser Stelle eine Bleistiftzeichnung im Stuckrahmen empfohlen (Limit: 2000 €).Auch in den Kategorien Porzellan, Keramik, Silber, Uhren, Asiatika und Schmuck werden sorgfältig ausgewählte und kunstvolle Stücke zur Auktion freigegeben.
Natürlich werden wir Sie ab dem 24. Februar 2018 wieder herzlich in der Villa Wendl zur Vorbesichtigung der sorgfältig beschriebenen und in Szene gesetzten Auktionsstücke empfangen. Als besondere Highlights lockt zur Eröffnung am 24. Februar um 17.00 Uhr eine musikalische Führung durch verschiedenste Kunst- und Musikepochen mit Kontrabass und Oboe. Am Montag, dem 26. Februar wird ein kostenfreier Schätztag mit Kunst und Krempel Expertin und Auktionatorin Anke Wendl sowie weiteren wissenschaftlichen Mitarbeitern des Hauses angeboten. Wer sich gern vorher schon einen Überblick über all die zu entdeckenden Schätze verschaffen möchte: der Katalog erscheint am 8. Februar. Wir freuen uns auf Sie!