Paul Gauguin (1848-1903), Blumen und Vogel, Tamburin-Dekor – um 1884/1886, Öl auf Leder, Durchmesser 20 cm, Schätzpreis: 70 000 - 100 000 € Paul Gauguin (1848-1903), Blumen und Vogel, Tamburin-Dekor – um 1884/1886, Öl auf Leder, Durchmesser 20 cm, Schätzpreis: 70 000 - 100 000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: artcurial

Was: Auktion

Wann: 04.06.2018

Das französische Auktionshaus Artcurial bietet in einer aufsehenerregenden Auktion impressionistischer und moderner Kunst am 4. Juni 2018 fünf sehr persönliche Werke von Paul Gauguin zur Versteigerung an.

Die Arbeiten sind zum ersten Mal auf dem Kunstmarkt und stammen alle aus der Sammlung Favre-Tessier. Im Zuge derselben Auktion wird das Gemälde Landschaft mit…

Das französische Auktionshaus Artcurial bietet in einer aufsehenerregenden Auktion impressionistischer und moderner Kunst am 4. Juni 2018 fünf sehr persönliche Werke von Paul Gauguin zur Versteigerung an.

Die Arbeiten sind zum ersten Mal auf dem Kunstmarkt und stammen alle aus der Sammlung Favre-Tessier. Im Zuge derselben Auktion wird das Gemälde Landschaft mit Netzflickerinnen (1882) von einem anderen Meister des Impressionismus, Vincent Van Gogh, präsentiert.

Die beiden in turbulenter Freundschaft verbundenen Künstler – den einen kostete sie sogar ein Ohr – sind so für die Zeit der Ausstellung und Auktion bei Artcurial in Paris wieder vereint. Die bemerkenswerte Zusammenstellung dieser Frühwerke eröffnet Einblicke in einen künstlerischen Austausch zu Beginn des 20. Jahrhunderts, der Gauguin und Van Gogh berühmt machen sollte.

Die freundschaftliche Beziehung ist ein zentrales Thema im Werk von Paul Gauguin. Er porträtiert Freund und nahestehende Bekannte. Das Bild Der Hafen von Javel (1876) blieb beispielsweise lange Zeit hinter einem Porträt des Vaters seines Freundes Philibert Favre versteckt, da beide Werke auf demselben Keilrahmen genagelt waren. Dieses Bild stellt eine wirklichkeitsgetreue Abbildung der Industrialisierung und Urbanisierung im Paris seiner Zeit dar.

Neben kleinen Zeichnungen wird auch ein bemaltes Tamburin zum Verkauf angeboten. Dieses entstand zwischen 1884 und 1886. Die Komposition basiert auf typischen Elementen - hier vor allem Pfingstrosen - mit denen Gauguin gerne experimentierte. Mit diesem Motiv wird bereits im Ansatz sein Wunsch deutlich, sich vom Realismus zu entfernen und sich an abstrakteren Motiven zu versuchen.

In Frankreich trifft Van Gogh auf den Impressionismus, aber vor allem auch auf den Mann, der ihn in seiner Malerei zugleich fördern und herausfordern wird: Paul Gauguin. Beide leben ab 1888 im "Gelben Haus" in Arles. Doch ihre Beziehung verschlechtert sich aufgrund größerer Meinungsverschiedenheiten ihre Kunst betreffend rapide.

Ein heftiger Streit zwischen den Freunden endet in dem bekannten Akt der Verzweiflung, der Van Gogh sein linkes Ohr kosten sollte. Dem Vernehmen nach haben sich die beiden Künstler nie mehr wiedergesehen. Landschaft mit Netzflickerinnen entstand als sich Van Gogh gerade einmal zwei Jahre voll und ganz der Malerei gewidmet hatte. Das Bild stellt Fischerfrauen dar, die damit beschäftigt sind, Netze im Gras auszubreiten. Das frühe Werk war von 2009 bis 2018 im Van Gogh Museums in Amsterdam als Leihgabe eines privaten Sammlers zu sehen. Die letzte Versteigerung eines Gemäldes von Van Gogh in Paris ist über 20 Jahre her.

Vincent Van Gogh, Landschaft mit Netzflickerinnen, August 1882, Öl auf Papier auf Holz geklebt, 42 x 62,50 cm Vincent Van Gogh, Landschaft mit Netzflickerinnen, August 1882, Öl auf Papier auf Holz geklebt, 42 x 62,50 cm - Mit freundlicher Genehmigung von: artcurial / Artcurial Wien
Tags: Malerei, Paul Gauguin, Vincent van Gogh

Ausstellungen und AuktionAusstellung: 1. bis 4. Juni 2018, ParisAuktion: 4. Juni 2018, 20:00 Uhr, Paris

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