In dem vielseitigen Werk von Gerhard Richter bilden die in einer Auflage geschaffenen Foto- grafien, Drucke, Objekte und Gemälde eine wichtige Rolle. In ihnen lotet er experimentierfreudig die Ausdrucksmöglichkeiten unterschiedlichster Medien und Gattungen aus, wobei er sich selbst und seine Kunst immer wieder hinterfragt. Dies gilt auch für die Fuji-Bilder aus dem Jahr 1996, von denen nun eines zur Auktion bei Van Ham kommt (Schätzpreis: 300.000 – 500.000 Euro). Doch obwohl Richter für jedes von ihnen dasselbe kleine Format von 29 x 37cm wählt und alle nach dem gleichen Prinzip bemalt, schafft er im seriellen Prozess 110 Unikate.
Schon seit den 1950er/60er Jahren setzt sich Günther Uecker mit dem Motiv der Spirale aus- einander, die er zu immer neuen Nagel-Formationen variiert. Bei der „Spirale“ von 2001 ent- steht durch den Schattenwurf je nach Lichteinfall eine Gegenbewegung, wodurch die Dynamik des Reliefs noch gesteigert wird (Schätzpreis: 500.000 – 700.000 Euro). Neben diesem Werk aus einer nordrhein-westfälischen Privatsammlung kommen zwei weitere attraktive Arbeiten von Günther Uecker im Frühjahr zum Aufruf.
In Otto Pienes „Rauch-“ und „Feuerbildern“ ist der performative Akt des Malens mit Feuer Teil des Werks, besonders auch die gleichzeitige Gefahr der Zerstörung, die darin liegt. Es entstehen Arbeiten, die wie Blumen oder stellare Konstellationen anmuten, und sowohl klang- als auch bedeutungsvolle Namen tragen, wie die „Feuerblume Dezember“, die durch ihre seltene schwarz-weiße Farbgebung zu den herausragenden Arbeiten des ZERO-Künstlers gehört (Schätzpreis: 70.000 – 90.000 Euro).
Tony Craggs raumgreifende Bronzeplastik "Eye to Eye" gehört zu einer bis heute fortgeführten Serie: den "Rational Beings". Dieser Serie liegen geometrische Rundformen - Kreise und Ellipsen - zugrunde, die geschichtet und mehrfach in sich gedreht werden. Die rund 1,50m hohe Arbeit stammt aus einer nordrheinwestfälischen Privatsammlung und wird auf 180.000 – 240.000 Euro geschätzt.
Günther Förg ist ein Meister vieler Medien. So besteht sein Oeuvre aus Malerei, Wandarbeiten, Skulptur und Fotografie. Einer Kategorisierung entzieht sich der Künstler stets: Sobald eine Werkgruppe erfolgreich war, wendete er sich einer neuen zu. Das offerierte Gemälde von 2004 zählt zu einer der späten Werkphasen des Künstlers, den Tupfenbildern (Schätzpreis: 150.000 – 200.000 Euro). Förg lässt darin das Gestische und den Akt des Malens sichtbar werden – es entsteht eine expressive Freiheit manifestiert in den wunderbar gesetzten Farbtupfen.
Bei Sean Scullys Arbeit „Small Union Yellow“ von 1997 schaut der Betrachter auf ein Bild, das andauernd neue Beziehungen zwischen Linien, Formen und Farben herstellt und wieder auflöst, so wie der Künstler diese aufgebaut bzw. wieder gebrochen hat (Schätzpreis: 180.000 – 240.000 Euro). Seine Malerei scheint so simpel zu sein, dass jeder diese verstehen soll und viel- mehr fasziniert wird von dem “Umgang” mit dem Bild. Dieser schwierige Begriff von Schönheit ist es, der den Künstler reizt und der auch dieses Werk so reizvoll für die Sammler macht.
Einen direkten Bezug zur Klassischen Moderne stellt die zeitgenössische, unbetitelte Arbeit von Karin Kneffel her (Schätzpreis: 120.000 – 180.000 Euro). Sie zeigt eine Ansicht aus dem neuen Anbau des Franz-Marc-Museums im bayrischen Kochel. Nach einem Ausstellungsbesuch greift die Künstlerin die vorgefundene Situation auf: Zu sehen ist mittig ein Gemälde von Franz Marc, das rechts durch eine Arbeit von Wassily Kandinsky und links durch die zwei Tänzerinnen von Ernst Ludwig Kirchner eingerahmt wird. Insofern offenbart sich hier ein Blick auf Werke von bedeutenden, die Moderne prägenden Künstlern, mit denen sich Karin Kneffel intensiv ausei- nandergesetzt hat.
In dem angebotenen Gemälde von Katharina Grosse von 2005 schafft die Künstlerin einen dynamischen „Prototyp der Imagination“. Es zeigt Kreise in wunderbaren Farben, die in lasie- renden Schichten übereinander gelagert sind und so Raum erzeugen (Schätzpreis: 30.000 – 50.000 Euro). Im Zuge der Auktion “Contemporary“ stellen wir erstmals eine größere Auswahl zeitgenössi- scher, chinesischer Kunst vor. 37 Arbeiten aus verschiedenen deutschen Privatsammlungen bieten einen Überblick der aufstrebenden und spannenden aktuellen Kunstszene Chinas, darun- ter Yi Dings unbetitelte Malerei (Appearance of Crosses) von 2005. Sie ist ein Spiel von Präzisi- on und Unregelmäßigkeiten, die nie das Ergebnis einer mechanischen Reproduktion ist, sondern ein heikler manueller Prozess (Schätzpreis: 100.000 – 150.000 Euro).
In der Klassischen Moderne ist abermals der Haus-Künstler Karl Hofer mit mehreren Arbeiten vertreten, u.a. mit dem Gemälde „Blumenstrauß in grauer Vase“ von 1933, das bereits in zahl- reichen Ausstellungen gezeigt wurde (Schätzpreis: 50.000 – 70.000 Euro). Die unkonventionelle und zugleich einprägsame Darstellung „Kopf eines sitzenden Mädchens, nach links“ in satter Farbigkeit stellt ein typisches Werk Paula Modersohn-Beckers dar (Schätzpreis: 100.000 – 150.000 Euro). Das Porträt dürfte große Zustimmung finden, sind es doch insbesondere die Frauen- und Mädchenportraits Modersohn-Beckers, die auf dem internationalen Auktionsmarkt sehr beliebt sind.
UNSERE FRÜHJAHRSAUKTIONEN 2019
Europäisches Kunstgewerbe 15.Mai 2019Schmuck & Uhren 16.Mai 2019Alte Kunst 16.Mai 2019Vorbesichtigung: 10.Mai 2019 - 13.Mai 2019
Modern 29.Mai 2019Post War 29.Mai 2019Contemporary 29.Mai 2019SØR Rusche Collection 29.Mai 2019Sammlung Gerhard F. Reinz 29.Mai 2019Vorbesichtigung: 24.Mai 2019 - 27.Mai 2019
Discoveries 05.Juni 2019Vorbesichtigung: 01.Juni 2019 - 03.Juni 2019
Asiatische Kunst 12.Juni 2019Vorbesichtigung: 06.Juni 2019 - 11.Juni 2019
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