Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, Phantom of the Opera Alu-Dibond, 2021 120 x 100 cm Schätzpreis: € 8.000-12.000 Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, Phantom of the Opera Alu-Dibond, 2021 120 x 100 cm Schätzpreis: € 8.000-12.000 - Mit freundlicher Genehmigung von: kettererkunst

Was: Auktion

Wann: 17.05.2021 - 19.05.2021

Neuronale Künstliche Intelligenz macht erstes Gemälde aus Musik

München, 11. Mai 2021 (KK) – Es ist eine Weltpremiere, wenn in der Ketterer Kunst Auktion vom 17.-19. Juni in München Prof. Dr. Wolfgang M. Heckls KI-Kunstwerk „Phantom of the Opera“ zum Aufruf kommt. Der Physiker hat das farbintensive Gemälde mit einer neuronalen künstlichen Intelligenz (KI) geschaffen, die…

Neuronale Künstliche Intelligenz macht erstes Gemälde aus Musik

München, 11. Mai 2021 (KK) – Es ist eine Weltpremiere, wenn in der Ketterer Kunst Auktion vom 17.-19. Juni in München Prof. Dr. Wolfgang M. Heckls KI-Kunstwerk „Phantom of the Opera“ zum Aufruf kommt. Der Physiker hat das farbintensive Gemälde mit einer neuronalen künstlichen Intelligenz (KI) geschaffen, die die ersten Töne des gleichnamigen Andrew Lloyd Webber-Musicals interpretierte.

Die Arbeit wird vorab zu sehen sein in:

FRANKFURT am 28. MaiDÜSSELDORF 30./31. MaiHAMBURG 02./03. JuniBERLIN 05.-10. JuniMÜNCHEN 12.-18. Juni

„Wolfgang Heckls Werk erinnert mit seinen harmonisch leuchtenden Farben an den Expressionismus Paul Klees,“ sagt Robert Ketterer, Auktionator und Inhaber von Ketterer Kunst. „Erst auf den zweiten Blick wird klar: Hier hat Heckl mit künstlicher Intelligenz einen völlig neuen Weg im kreativen Ausdruck beschritten. Dass Ketterer Kunst eine solche technologische und künstlerische Innovation erstmals auf dem Markt anbieten darf, ist eine Auszeichnung für unser Haus. Ich rechne mit großem Interesse an dieser Erfindung.“

Bei Heckls Kunstwerk handelt es sich nicht etwa um ein Zufallsergebnis, sondern um eine veritable Transformation. Das belegt die Umkehrübung. Wird das Bild wieder in die KI gefüttert, kommen die Töne des Musicals (weitgehend) original zurück.

Auf die Idee kam der Künstler bei einem Besuch im Münchener Lenbach-Haus. Dort sah er „Impression III (concert)“ – ein Bild von Wassily Kandinsky, das als Essenz eines Konzerts seines Freundes Arnold Schönberg Anfang 1911 entstand. Kandinsky war begeistert von der Zwölftonmusik, die er mit Franz Marc und anderen Mitgliedern der „Neuen Künstlervereinigung“ gehört hatte. Unter dem Eindruck der Aufführung schuf er mit „Impression III (concert)“ eines seiner später bedeutendsten Werke. Für Kandinsky war das Konzert-Erlebnis eben nicht nur musikalischer Art, sondern führte auch zu anderen sinnlichen, vor allem optischen Eindrücken. In seinem Buch „Über das Geistige in der Kunst“ beschrieb er nur wenig später ausführlich welche Farben bestimmten Instrumenten oder Tönen entsprechen.

„Ich erkannte, dass Kandinsky Töne hörte, wenn er eine Farbe sah. Und wenn er Farben sah, spielte für ihn Musik,“ erklärt Heckl. „Kandinsky hatte sein Werk allein mit seiner natürlichen Wahrnehmungsintelligenz geschaffen. Jetzt wollte ich wissen, ob ich es ihm zumindest mit der Unterstützung von Computern und Künstlicher Intelligenz gleichtun konnte.“

Mit den ersten Akkorden von „Phantom of the Opera” beschritt Heckl jetzt folgenden Weg: Ein neuronales Netz wurde an Hand von mehreren zehntausend Bildern trainiert, visuelle Information zu kodieren und in einem Funktionstest nach Dekodierung das ursprüngliche Bild wieder zu rekonstruieren. In einem zweiten Schritt wurde dieses Verfahren auch auf zehntausende Musikstücke (midi-files) angewendet. Danach wurden den Noten Farben zugeordnet und zuletzt ein neuronales Verbindungsnetzwerk geschaffen, das Musik und Bild verbindet.

„Wir haben auch Funktionstests gemacht,“ erklärte der Computerkünstler, „indem wir die KI mehrfach dasselbe Musikstück in ein Gemälde umwandeln ließen. Jedes Mal kam es zu extrem ähnlichen, nicht jedoch völlig identischen Resultaten.“

Die Wissenschaft hat aber noch lange nicht alle Rätsel gelöst. „Ob die KI tatsächlich eine eigenständige, vom analog arbeitenden menschlichen Künstler unabhängigen Mehrwert generieren kann, bleibt zu klären,“ meint Heckl. „Im Bereich der Mustererkennung, beim menschlichen Sprachverständnis oder bei Vorschlagsalgorithmen auf diversen Verkaufsportalen kennen wir es ja schon. Für die Kunst sind noch einige Fragen offen. Aber die Idee, dass die KI selbst Künstler sein kann, ist in der Welt.“

Wolfgang M. Heckl (www.wolfgang-heckl.de) ist seit Jahrzehnten Mitglied der Kunstgilde Parsberg. Er ist Professor der Physik in München und thematisiert seit vielen Jahren in seinen Werken den Blick in den Nanokosmos, der sich ihm aus seinen Forschungen im Bereich der Nanomikroskopie eröffnet. Unter dem Motto Science & Art hat er beispielsweise seinen Eintrag ins Guinnes Buch der Rekorde für das kleinste Loch der Welt in den künstlerischen Bereich transformiert. Schon vor 15 Jahren begann er mit dem Projekt, Bilder mit Hilfe von Algorithmen in Musik und zurück zu transformieren. Nun hebt er das Projekt in eine neue Ära, und nutzt als KI-Künstler erstmals neuronale Netze für diese Aufgabe. 

Tags: abstrakte Kunst, Expressionismus, Malerei, Wolfgang M. Heckl

FRANKFURT am 28. MaiDÜSSELDORF 30./31. MaiHAMBURG 02./03. JuniBERLIN 05.-10. JuniMÜNCHEN 12.-18. Juni