München, 28. Oktober 2014, (kk) – Den krönenden Schlusspunkt des Jubiläumsjahres setzen die Auktionen am 5. und 6. Dezember. Meisterwerke so renommierter Künstler wie August Macke und Egon Schiele sowie Kazuo Shiraga und Günther Uecker glänzen mit Schätzungen im sechs- stelligen Bereich in der mehrteiligen Auktion:1) Klassische Moderne & Sonderkatalog2) Kunst nach 1945 & Sonderkatalog3) Zeitgenössische Kunst
zu 1 ) Klassische ModerneAn der Spitze dieser Abteilung steht mit einer Schätzung von € 800.000-1-200.000 Otto Muellers museales Werk „Liebespaar/Sitzendes Zigeuner- Liebespaar“. Dieses Sujet, in dem der Künstler den Schlüssel für seine Sehnsüchte gefunden zu haben scheint, zählt sicherlich zu den wichtigsten Themenkreisen in seinem malerischen Œuvre. Es ist die Inkarnation eines Traumes vom Glück in seiner reinsten Form.
Glücklich schätzen darf sich auch wer August Mackes Gouache „Unter den Lauben von Thun (Ein Spaziergängermotiv)“ ergattert. Das mit € 600.000-800.000 angesetzte Blatt entsteht 1913 in des Künstlers bester Schaffenszeit, als er mit seiner Familie nach Hilterfingen an den Thuner See reist. Frei von allen Zwängen orientiert er sich dort neu, was ihm so vortrefflich gelingt, dass die künstlerischen Zeugnisse seiner dortigen Tätigkeit zu den wichtigsten in seinem gesamten Werkkomplex werden.
Weitere beeindruckende Werke kommen von Egon Schiele und Alexej von Jawlensky. Während ersterer mit „Liegender weiblicher Akt mit angezogenen Beinen“ (Gouache, Aquarell und Bleistift; Taxe: € 300.000-400.000) verführt, glänzt letzterer mit der „Variation: Frühling“ (Taxe: € 120.000- 160.000). Neben so gesuchten Arbeiten wie Georg Tapperts „Kauernder weiblicher Akt“ (Taxe: € 80.000-100.000) und Dorothea Maetzel-Johannsens Ölgemälde „Akte“ (Taxe: € 70.000-90.000), das zu den ausgesprochen seltenen Figurenkompositionen aus der expressionistischen Werkphase der Künstlerin zählt, bestechen vor allem Arbeiten von so namhaften Künstlern wie Ernst Barlach, Albert Birkle, Otto Dix, Dodo (d.i. Dörte Clara Wolff), Max Ernst, Paul Klee, Paul Kleinschmidt, Oskar Kokoschka, Georg Kolbe und Emil Nolde. Pablo Picasso ist sowohl mit Original- Druckgrafikarbeiten als auch mit ausgesuchter Keramik vertreten.
Zudem bietet der Sonderkatalog „Aus der ehemaligen Sammlung Laaff“ über 30 Werke u.a. von Conrad Felixmüller („Der Maler Otto Schubert und Frau“, Taxe: € 100.000-150.000), Ernst Ludwig Kirchner, Robert Michel, Max Pechstein, Franz Radziwill, Josef Scharl und Georg Schrimpf.
zu 2) Kunst nach 1945Angeführt wird diese Abteilung von Kazuo Shiragas Ölgemälde „Chijikusei Gotenrai“. Das Fußgemälde aus dem Jahr 1961 zählt zu den gefragtesten Werken des gebürtigen Japaners auf dem internationalen Auktions-markt. Bei dieser Technik hält sich der Künstler an einem an der Decke angebrachten Seil fest und verteilt mit seinen Füßen Ölfarbe über ein am Boden liegendes Papier. Von der positiven Resonanz auf seine erste Fußgemälde-Performance 1957 in einer Galerie in Osaka beeindruckt, beginnt er ab 1959 in gleicher Technik auf Leinwand zu arbeiten Damit legt er den Grundstein für seinen internationalen Durchbruch. Die Taxe der großformatigen Arbeit liegt bei € 400.000-600.000.
Nach den Weltrekordpreisen, die man im Frühjahr für Werke von Günther Uecker („Hommage à Fontana“, Erlös: € 1.260.000) und Heinz Mack („Erzengel Michael und Gabriel“, Erlös: € 317.000) erzielte, liegt auch jetzt ein ganz besonderer Fokus auf der ZERO-Kunst. So geht Uecker mit mehr als einem halben Dutzend Werken an den Start, darunter seine mit einer Schätzung von € 250.000-350.000 angesetzte und nicht nur ob ihres großen Formats beeindruckende Arbeit „Gebrochen“. Während Mack, der mit fast einem Dutzend Objekten vertreten ist, vor allem mit seinem frühen „Schlitz-Relief“ (Taxe: € 60.000-80.000) glänzt, überzeugt Otto Piene, der Dritte im Bunde, nicht nur mit einem titellosen, mit € 80.000-120.000 bewerteten, leuchtend gelben Ölgemälde, sondern mit mehr als einem Dutzend weiteren Losen mit Taxen im vier- und fünfstelligen Bereich.
Neben mehreren Arbeiten von Gerhard Richter, der beispielsweise mit einer seiner gefragten abstrakten Schöpfungen aus den späten 1980er Jahren (Taxe: € 80.000-120.000) antritt und Martin Kippenbergers „Rausland“ (Taxe: € 140.000-180.000) kommen hier u.a. Werke von Karl Otto Götz, Victor Vasarely und natürlich Andy Warhol (siehe separate Meldung zum erwähnten Sonderkatalog) zum Aufruf.
zu 3) Zeitgenössische KunstDie Offerte dieser Abteilung, die im letzten Herbst 2013 mit einem eigenen Katalog debütierte und auch im Frühjahr außergewöhnlich hohes Interesse verbuchte, wurde inzwischen weiter angereichert. Zu den Top-Losen zählen neben Anselm Reyles Mischtechnikarbeit „Ohne Titel (für Otto Freundlich) “Tony Craggs 1997 entstandene Bronze „Knot (Early Forms)“ sowie George Condos „Multicoloured woman“ (Taxe: je € 40.000-60.000).
Außerdem bestechen Machiko Edmondsons perfekt gemaltes Close- up „Cascade“ (Taxe: € 10.000-15.000), eine Auseinan-dersetzung mit der Modefotografie, Fiona Raes „Evil dead“ (Taxe: € 12.000-15.000) sowie Arbeiten von Künstlern wie Andrea Bender, Norbert Bisky, Martin Eder, Thoralf Knobloch, Ati Maier, David Nash, Johanna Oenicke, Cornelia Schleime, Jorinde Voigt und Matthias Weischer.