Shanghai bei Tag Shanghai bei Tag - Mit freundlicher Genehmigung von: johanssen

Wer: johanssen

Was: Ausstellung

Wann: 22.05.2015 - 22.06.2015

Am 22. Mai 2015 beginnt in Shanghai der Asienauftakt der internationalen Ausstellungstour „Handmade in Germany“. Auf der Weltreise ist es die dritte Station der Designausstellung von ca. 150 wichtigen deutschen Manufakturen, die auf insgesamt 15 Stationen angelegt ist.

Kuratiert von Pascal Johanssen und Katja Kleiss vom Direktorenhaus Berlin erstreckt sich diese…

Am 22. Mai 2015 beginnt in Shanghai der Asienauftakt der internationalen Ausstellungstour „Handmade in Germany“. Auf der Weltreise ist es die dritte Station der Designausstellung von ca. 150 wichtigen deutschen Manufakturen, die auf insgesamt 15 Stationen angelegt ist.

Kuratiert von Pascal Johanssen und Katja Kleiss vom Direktorenhaus Berlin erstreckt sich diese Wanderausstellung über einen Zeitraum von mehreren Jahren und zeigt weltweit eine konzen- trierte Sammlung deutscher Qualitätsproduk- tion: Designobjekte und Manufaktur-Produkte, alle von Hand gefertigt in Deutschland, quer durch alle Disziplinen. Die Exponate zeigen stellvertretend, welchen Wert und welche Zukunft hohe Qualität und der Einsatz von Zeit und Handarbeit im Zeitalter von Massenproduktion und Globalisierung haben.

DIE TOUR„Handmade in Germany“ ist eine auf mehrere Jahre angelegte Tourneeausstellung deutscher Manufakturen um die Welt. Die Ausstellung nimmt die Route von Berlin aus zunächst nach St. Petersburg, um von dort über Asien nach Amerika und den mittleren Osten den Weg wie- der nach Europa zu finden. Die Tour macht Station in spannenden Städten und Metropolen. Erreicht werden die Stationen zumeist über den Seeweg, aber auch über Land. Die Idee der Tour selbst ist inspiriert von der „Walz“ – so im deutschen Handwerk die „Gesellenreise“, eine Reise zukünftiger Gesellen nach Abschluss ihrer Lehrzeit, vergleichbar mit der „Grand Tour“ des europäischen Adels. Die Gesellenreise ist eine deutsche Tradition, die bis heute fortlebt. Die reisenden Handwerker tragen auf der Walz immer noch eine historische Tracht.

UP-ARTSH MUSEUM SHANGHAIDas Up-Artsh Museum in Shanghai besteht aus 198 recycelten Standard- Frachtcontainern, die über mehrere Ebenen aufeinandergestapelt und miteinander verbunden sind. Mit dieser einmaligen Architektur verkör- pert das Museum wie kein anderes die wirtschaftliche Bedeutung der Handelsstadt Shanghai. Auf dem 6000 m2 großen Gelände befinden sich neben der Dauerausstellung des „Danish Design Museum“ zahlreiche Ausstellungsflächen für Kunst und Design, Mode, Möbel, Essen & Trinken. Das Up-Artsh Museum ist der Hot-Spot für die neuesten Trends und die Begegnung mit zeitgenössischem Design in Shanghai.

SHANGHAIDurch das „Tor zur Welt“ – wie Shanghai auch oft bezeichnet wird – beginnt der Asienauftakt unserer „Handmade in Germany“ Ausstellungstour. Als dritte Station auf unserer Reise hätten wir mit der bedeutenden chinesischen Wirtschaftsmetro- pole keinen passenderen Ort wählen können. Schon seit dem 19. Jahrhundert steht Shanghai für die wirtschaftliche Beziehung mit Europa und Deutschland. Heute ist Shanghai die modernste und reichste Stadt Chinas. In der wirtschaftlichen Boomtown ist daher das Interesse an qualitativ hochwertigen, einzigartigen Produkten „Handmade in Germany“ besonders hoch. Diese historische Verbindung macht es auch zu einem spannenden Ort für kul- turellen Austausch, den „Handmade in Germany“ fördern will.

MEISTERSTÜCKEDeutschland besitzt zahlreiche herausragende Manufakturen, die auf hohem Niveau produ- zieren. Der Grund dafür liegt in der historischen Tradition des deutschen Handwerks. Die Aus- bildung vom Lehrling über den Gesellen bis zum Meister ist in der Welt einzigartig, so dass ein breiter Zugang zum überlieferten Wissen erreicht wird, der das Handwerk zu einem der vielfältigsten und innovativsten Wirtschaftsbe- reiche des Landes macht. Die Ausstellung „Handmade in Germany“ zeigt das deutsche Handwerk, das immer noch vom Geist der Künstlerbewegungen wie Werkbund und Bauhaus beeinflusst ist, als einen wichtigen Bestandteil des kulturellen Erbes in Deutschland. „Handmade in Germany“ ist eine Reise durch das moderne und traditionelle Deutschland der Dinge und seiner Menschen. Zu den Ausstellern gehören weltbekannte Luxus- hersteller, Manufakturen, einzelne Gestalter und preisgekrönte Kunstwerksstätten, wie König- liche Porzellan Manufaktur Berlin, Fürstenberg und Nymphenburg, die Gipsformerei der Staat- lichen Museen zu Berlin, Graf von Faber-Castell, Burmester, Koch & Bergfeld, die Mayer’sche Hofkunstanstalt und Designer wie Modeschöpfer Frank Leder.

DAS „ANDERE“ MADE IN GERMANYMade in Germany steht weltweit für Qualität – ein Gütesiegel, das jedoch vor allem die indus- trielle Produktion kennzeichnet. Mit „Handmade in Germany“ benennt die Ausstellung Produkte, die durch die individuelle Meisterschaft von Künstlern, Designern und Handwerkern ent- stehen: Produkte, die Zeit für ihre Entstehung benötigen und die Detailverliebtheit ihres Erzeu- gers, die ihnen eine besondere Aura verleiht. 13 Die Ausstellung „Handmade in Germany“ zeigt die sinnliche Seite der deutschen Produktion. Nicht Effizienz und Ingenieursgeist, sondern Form und Idee, das Poetische, Numinose und Indivi- 45 duelle in der Welt der Dinge stehen im Zentrum. Gegenstände sind Vermittler von kulturellen Normen und Werten. Die sorgfältig ausgewählte Sammlung demonstriert das Beziehungs- und Bedeutungsgefüge von Dingen zu Menschen. Dieses Verhältnis zu untersuchen, ist für die Kuratoren der Ausstellung eine zentrale Auf- gabe der heutigen Zeit: Denn die auf die Zweck- rationalität geschrumpfte Vernunft unserer spätkapitalistischen Welt benötigt Alternativen, bei denen materielle Dinge nicht nur auf marktgängige „Produkte“ reduziert werden. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Lebens- welt, mit allen Einflüssen auf Lebensqualität, Erziehung und Urteilsvermögen. Kulturelle Bedeutung Die Ausstellung ist eine eindrucksvolle Illus- tration der Vielfalt der deutschen Kulturtradi- tionen und deren aktuelle Übernahme und Weiterentwicklung im globalen Weltgeschehen. Sie zeigt das Wissen und die Kreativität der handwerksgetriebenen Qualitätsproduktion, deren Erzeugnisse nicht allein Handelsware, sondern auch Träger von Identitäten und Wert- vorstellungen sind. Im exklusiven Spektrum der Ausstellung befin- den sich Exponate, die in führenden deutschen Museen gastierten und Teil von staatlichen und privaten Sammlungen sind.

Ästhetische BildungDas Empfinden von Schönheit erfüllt eine evolutionäre Funktion für den Menschen. Die Betrachtung von schönen Dingen inspiriert das Individuum zum Streben nach Höherem. In einer Zeit, in der Massenkonsum auf Konvergenz und Vereinheitlichung des menschlichen Lebens abzielt, schwindet aber genau diese Kompetenz, die uns umgebende materielle Welt differenziert wahrzunehmen: mit allen Formen und Gestalten, Materialien, Funktionen und Gebräuchen. Die Ausstellung „Handmade in Germany“ möchte für die Notwendigkeit einer ausgepräg- ten ästhetischen Bildung sensibilisieren – im Sinne einer bewussten Wahrnehmung der uns umgebenden Welt der Dinge. Zugleich zielt die Ausstellung auf die Förderung des Qualitäts- bewusstseins durch ein am Detail geschultes Auge und waches Interesse.

NachhaltigkeitManufakturen sind ein Musterbeispiel für nach- haltiges Wirtschaften: Ihr Produktionsradius, die Langlebigkeit ihrer Produkte und eine Pro- duktionsweise, die die natürlichen Ressourcen schont, machen Manufakturen zu einem Proto- typ für ökonomische Nachhaltigkeit.Die Ausstellung „Handmade in Germany“ demonstriert, dass gerade mittelständische Manufakturen vor dem Hintergrund der fort- schreitenden Normierung, Digitalisierung und Entmaterialisierung eine Alternative zu gängigen Wirtschafts- und Geschäftsmodellen anbieten. Manufakturen sind vor allem durch persönliche und enge Kundenbeziehungen gekennzeichnet, durch überschaubare Struktu- ren, lokale und regionale Versorgung sowie ökologische Verantwortung. Damit übernehmen Manufakturen eine wichtige gesellschaftliche Funktion.

NachwuchsförderungDie Ausstellung will dazu anregen, der Nachwuchsförderung gerade in den spezialisierten Handwerksberufen einen neuen Schwung zu geben. Schulabgänger und Auszubildende sollen von der Ausstellung „Handmade in Germany“ inspiriert werden und erkennen, welche persönlichen Chancen sich durch die Ausübung eines Handwerksberufs der in der Ausstellung präsentierten Branchen und Gewerke ergeben können. In der Qualitäts- produktion der Manufakturen stehen die Qualität der Arbeit und die Vervollkommnung der eigenen Fähigkeiten im Mittelpunkt – Werte, aus denen sich, neben dem Interesse für die jeweiligen Inhalte der Berufe, auch persönliche Erfüllung und Selbstbewusst- sein ziehen lassen. Die Ausstellung will damit nicht nur Absolventen in Deutschland begeistern, sondern auch an den internationalen Stationen der Tour jungen Menschen die Möglichkeit bieten, mit renommierten Unternehmen und Manufakturen in Kontakt zu kommen und Karrierewege im persönlichen Dialog kennenzulernen.

Internationale KooperationenDie Ausstellung ist eine Chance zur Förderung eines fachlichen, branchenübergreifenden Erfahrungsaustauschs. Im Rahmen der Ausstellung und der parallelen Veranstaltungen kann eine intensive Vernetzung und Kooperation zwischen deutschen und internationalen Manufaktur-Produzenten, Designern, Ver- mittlern und Wissenschaftlern erfolgen. Die Ausstellung bietet den Anlass, die jeweilige Kultur des Part- nerlandes kennenzulernen und über den Weg der Entdeckung bestimmter Themen, Gewerke oder Künste in einen regen Gedankenaustausch zu treten. Hierzu zählt auch die Zusammen- führung von Designern und Design-Netzwerken, die Stärkung von interkulturellen Vermittlungs- und Managementkapazitäten bei Vertriebspartnern und die Anbindung an lokale Institutionen des jeweiligen Gastlandes.

DIE DEUTSCHE MANUFAKTURENSTRASSEDie Deutsche Manufakturenstrasse ist eine durch ganz Deutsch- land - von der Ostsee bis zum Bodensee - führende, rund 3.000 km lange Ferienstraße, die überwiegend an den Standorten einzelner Manufakturen entlang verläuft. Ziel der Deutschen Manufaktu- renstrasse ist der Erhalt von Manufakturen in Deutschland sowie deren Verankerung im gesellschaftlichen und politischen Bewusst- sein als wichtiger Träger immateriellen Kulturerbes. Der Launch dieses Portals erfolgt Ende März 2015 erfolgen. www.deutsche-manufakturenstrasse.de

DIE KURATORENPascal Johanssenist Galerist, Kurator und Gründer des Direktorenhauses in Berlin. Der Rechtswissenschaftler arbeitete zunächst in der Innovations- forschung an der Universität der Künste (UdK) in Berlin. 2005 machte er sich als Kunsthändler selbstständig und vertrat Grafiker und Illustratoren im Kunstmarkt. 2007 gründete er zusammen mit Katja Kleiss die Illustrative, eine internationale Biennale für zeitgenössische Illustration und Grafik. Später bezog die Galerie Räumlichkeiten im Direktorenhaus in der Alten Münze im Zentrum Berlins, das sich zu einem Ausstellungsort für Design und zeitge- nössisches Kunsthandwerk etablierte. Johanssen ist Herausgeber der Zeitschrift Objects. Journal of Applied Arts, Mitherausgeber des Deutschen Manufakturenführers und Autor diverser Publikationen.

Katja KleissKatja Kleiss ist Leiterin der Illustrative, dem internationalen Festival für zeitgenössische Grafik und Illustration. Sie ist Ge- schäftsführerin des Direktorenhauses und als Kunstberaterin für internationale Unternehmen tätig. Die Kulturwissenschaftlerin ist Mitherausgeberin des Objects. Journal of Applied Arts. Katja Kleiss leitet zudem eine Social-Design-Studie, die sich mit der Einbindung der Zivilgesellschaft bei Bauprojekten im öffentlichen Raum beschäftigt. Gemeinsam mit Pascal Johanssen verfolgt sie das politische Ziel, im sog. Klosterviertel, dem ältesten Stadtteil und einzigen noch nicht luxussanierten Gebiet im Zentrum Berlins, ein freies Areal für Ausstellungen und Werkstätten zu schaffen.

DAS DIREKTORENHAUSInitiiert wird die Tourneeausstellung vom Direktorenhaus sowie vom Verein der Freunde des Direktorenhauses. Das Direktorenhaus wurde 2010 von Pascal Johanssen und Katja Kleiss in Berlin als Ausstellungsort für an- gewandte Kunst gegründet. Nach 20-jährigem Leerstand restaurierten Johanssen und Kleiss das marode Gebäude, das zum Komplex der Alten Staatlichen Münze gehörte, und bewahr- ten es so vor dem Verfall. Heute finden im Direktorenhaus, zentral gelegen an der Spree und nahe dem Kulturforum, regelmäßig Design-Ausstellungen und andere Veranstal- tungen statt.direktorenhaus.com

Vickermann & Stoya Vickermann & Stoya - Mit freundlicher Genehmigung von: johanssen Mikili Mikili - Mit freundlicher Genehmigung von: johanssen Nymphenburg Nymphenburg - Mit freundlicher Genehmigung von: johanssen - Mit freundlicher Genehmigung von: johanssen
Tags: Deutsche Kunst, Handwerkskunst, Shanghai

22. MAI - 22. JUNI 2015 UP-ARTSH MUSEUM GATE 1, NO 1328, YI‘XIAN ROAD BAOSHAN DISTRICT, SHANGHAI