Blackfeet-Krieger zu Pferde, 1913/14, Julius Seyler Blackfeet-Krieger zu Pferde, 1913/14, Julius Seyler - Mit freundlicher Genehmigung von: Staatlichen Museums für Voelkerkunde

Was: Ausstellung

Wann: 13.11.2015 - 03.04.2016

Der Münchner Impressionist Julius Seyler (1873–1955), dessen Todestag sich heuer zum sechzigsten Mal jährt, ist einer der bedeutendsten Indianermaler. Seit langem sind seine Werke bei internationalen Sammlern anerkannt und begehrt. Die Jahre 1913 und 1914 verbrachte er bei den Blackfeet-Indianern. Die dort entstandenen Skizzen und Bilder zeigen Portraits, Reiterkrieger,…
Der Münchner Impressionist Julius Seyler (1873–1955), dessen Todestag sich heuer zum sechzigsten Mal jährt, ist einer der bedeutendsten Indianermaler. Seit langem sind seine Werke bei internationalen Sammlern anerkannt und begehrt. Die Jahre 1913 und 1914 verbrachte er bei den Blackfeet-Indianern. Die dort entstandenen Skizzen und Bilder zeigen Portraits, Reiterkrieger, typische Prärie- und Plainslandschaften oder Büffeljagden. Doch diese vermeintlichen Momentaufnahmen zeigen nicht immer die ganze Wahrheit. Denn Seyler idealisierte das Leben der Blackfeet, die zu seiner Zeit längst in Reservaten lebten. Zum Modellsitzen im Malatelier mussten sie erst ihre „traditionelle indianische“ Kleidung anlegen. Dennoch spiegeln Seylers Bilder das Selbstverständnis und Selbstbewusstsein der Blackfeet auf besondere Weise. Seine zeitweilig an japanische Kalligraphie erinnernde Technik lässt Figuren und Landschaften lebendig werden und wird so der ruhelosen Lebensweise der ehemals durch große Weiten ziehenden Plains-Indianer gerecht.

Seyler ist sowohl einzigartig unter den Indianermalern als auch als Persönlichkeit. Der erfolgreiche Sportler gewinnt internationlae Wettbewerbe im Eisschnellauf, den er schon als Schüler auf dem Kleinhesseloher See trainiert hat. Zudem ist er ein musisches Allroundtalent, spielt Klavier, Gitarre und Mundharmonika. Während seiner Gymnasialzeit fällt Seyler durch Lehrer-Karikaturen auf. „Mein Zeichenlehrer war nicht sehr erbaut über meine Freiübungen. Aber er nahms mehr mit Humor und begriff vielleicht im Stillen, dass mir die faden Gipsköpfe bald zu langweilig waren“, schreibt er in einem Brief.

Nach dem Abitur soll er die Offizierslaufbahn einschlagen, flieht jedoch aus der Kadettenanstalt und beschließt, Maler zu werden…

Die Ausstellung kombiniert Gemälde von Julius Seyler mit von ihm aufgenommenen Fotografien und indianischen Objekten aus den Beständen der Nordamerika-Sammlung des Museums Fünf Kontinente. Leihgaben aus bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen ergänzen die Präsentation. Eine neue Filmdokumentation zu Leben und Werk Julius Seylers ist ebenfalls integriert. Ein Indianer-Tipi zum Erkunden rundet die Präsenation ab und macht nicht nur Kindern Freude.

Nabelschnurbehälter der Dakota, 1893, Julius Seyler Nabelschnurbehälter der Dakota, 1893, Julius Seyler - Mit freundlicher Genehmigung von: Staatlichen Museums für Voelkerkunde / Museum Fünf Kontinente
Tags: Impressionisten, Indianer, Malerei

Di bis So 9.30 bis 17.30 UhrEintritt 6 €, ermäßigt 5 €4 € für FreundeskreismitgliederZur Ausstellung erscheint ein Begleitband (24,80 €)