Mark Dion  The Department of Marine Animal Identification of the City of New York ( Chinatown Division) ( in progress ) ,  1992, Dimensionen variabl e /  o verall dimensions vary with installation Courtesy of the artist, and Tanya Bonakdar Gallery, New York Photo: Bob Braine Mark Dion The Department of Marine Animal Identification of the City of New York ( Chinatown Division) ( in progress ) , 1992, Dimensionen variabl e / o verall dimensions vary with installation Courtesy of the artist, and Tanya Bonakdar Gallery, New York Photo: Bob Braine - Mit freundlicher Genehmigung von: mumok

Wer: MUMOK

Was: Ausstellung

Wann: 10.10.2015 - 14.02.2016

Marxistische Kunstgeschichte zwischen Möglichkeit und Notwendigkeit

„Aber etwas fehlt!“, insistiert Paul Ackermann, eine der Zentralfiguren von Bert Brechts Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (1930), gegenüber seinen das Leben feiernden Freund_innen. Inmitten dieser Hochburg des Vergnügens, der „Netzestadt“ Mahagonny, die die Arbeit abgeschafft hat und in der für…

Marxistische Kunstgeschichte zwischen Möglichkeit und Notwendigkeit

„Aber etwas fehlt!“, insistiert Paul Ackermann, eine der Zentralfiguren von Bert Brechts Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (1930), gegenüber seinen das Leben feiernden Freund_innen. Inmitten dieser Hochburg des Vergnügens, der „Netzestadt“ Mahagonny, die die Arbeit abgeschafft hat und in der für Geld jeder Spaß zu kaufen ist, verspürt Paul Ackermann einen Phantomschmerz. Heute scheint die Situation, die Brechts Mahagonny ausmalt, durchaus realistisch: die Existenz einer Welt, in der Arbeit nicht mehr den Kern der gesellschaftlichen Synthese bildet und in der es dennoch keinen Grund zum Feiern gibt.

Über weite Strecken des 20. Jahrhunderts waren VertreterInnen der marxistischen Kunstgeschichte wie Lu Märten, Arnold Hauser, Meyer Schapiro, T. J. Clark, Carol Duncan oder Linda Nochlin entscheidende Impulsgeber_innen für die Verknüpfung gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen mit der Frage nach der Relevanz der Kunst. Es war die marxistische Kritik, die das Produkt

Im Herbst 2015 blickt das mumok auf das internationale Kunstgeschehen um 1990. Auf drei Ebenen werden Installationen, Publikationen, Objekte, Projekte, Filme und Interventionen von über 50 KünstlerInnen und KünstlerInnengruppen gezeigt. Sie alle stellen die herkömmlichen Formen des Ausstellens infrage und widmen sich den drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen ihrer Zeit.

So klar die Begriffe to expose, to show, to demonstrate, to inform, to offer die Funktionen einer Ausstellung scheinbar umreißen, so offen und fraglich war es um 1990, wie Kunst tatsächlich ausgestellt und an die Öffentlichkeit gelangen sollte. Um 1990 steuerte die Aidskrise ihrem Höhepunkt entgegen, Identitäts- und Genderfragen wurden heftig diskutiert, soziale Ausschlussmechanismen waren ein zentrales Thema und die Folgen einer rasant voranschreitenden Globalisierung allerorts zu spüren. Die gesellschaftliche Funktion künstlerischer Arbeit wurde in dieser Situation ebenso heftig diskutiert wie das Verhältnis von Kunst und ihren Öffentlichkeiten, ihren Präsentations- und Rezeptionsbedingungen.

to expose, to show, to demonstrate, to inform, to offer wird sowohl international renommierte KünstlerInnen wie Felix Gonzalez-Torres, Louise Lawler oder Christopher Williams präsentieren als auch Positionen und Projekte zeigen, die bislang in Museen nur selten berücksichtigt wurden.

Tags: 20. Jahrhundert, Moderne Kunst

ÖffnungszeitenMontag: 14–19 UhrDienstag bis Sonntag: 10–19 UhrDonnerstag: 10–21 Uhr
EintrittNormal € 10,–, Ermäßigt € 8,– bzw. € 7,–