Der 1927 in Feld am See geborene Künstler Hans Bischoffshausen gehört zu den wesentlichen Vertretern der österreichischen Nachkriegsavantgarde. Seine reduzierte, die Grenzen der Malerei auslotende, Materialbezogene Malerei hatte er bereits sehr früh im Zusammenhang mit seinen Reisen nach Italien und Frankreich entwickelt.Der Umzug nach Paris 1958 brachte Bischoffshausen den direkten Kontakt zu den Werken Yves Kleins, Bernard Aubertin, Lucio Fontana, sowie der holländischen Gruppe Nul. Bischoffshausen erarbeitete ein im Dunstkreis der Idee des Zero philosophisch verortetes, sehr elaboriertes Avantgarde-Oeuvre in jenen Jahren. Die Ausstellung präsentiert erstmals Werkserien erneut zusammen und versucht die künstlerischen Wechselbeziehungen zu Künstlerkollegen aus Frankreich, Deutschland, Italien und Holland erfahrbar zu machen.Die Freundschaft zu Lucio Fontana, Bernard Aubertin, Hermann de Vries, Jan Schoonhoven oder Heinz Mack werden ebenfalls Thema dieser Ausstellung sein, wie die Auseinandersetzung mit musikalischen Notationen, dem Sehen als Konzept und Metapher und der Leere als symbolische Form. Bischoffshausen gehört heute neben seinem Künstlerfreund Erwin Thorn zu den wenigen österreichischen Vertretern der internationalen Avantgarde. Seine individuelle Ikonologie des Materials und seine konzeptuelle Neuorientierung in der Kunst vor und nach 1968 macht Bischoffshausen zu einem der wesentlichen Vertretern der Avantgarde. Der Ausstellung ist aber auch die Erzählung über die Freundschaft mit dem Galeristenpaar Heide und Ernst Hildebrand zugrunde gelegt, das Bischoffshausen als wesentlichen Kulturvermittler für Klagenfurt und Kärnten ausweist.
Die Ausstellung versucht den Bogen zu spannen von den ersten Fossilbildern der 1950er Jahre über die Pariser Zeit der Zero Bewegung. Erstmals werden auch die 1970er- und 1980er-Jahren beleuchtet. Die Aufarbeitung des umfassenden Archivs von Ernst und Heide Hildebrand ist wesentliche Basis für die zur Ausstellung erscheinende Publikation und damit Teil der fortlaufenden Forschung zur Kunst der Nachkriegszeit, die erneut einen in Europa zu Unrecht wenig bekannten österreichischen Künstler ins Zentrum stellt.