Günter Grass in Italien 1951 (c) Akademie der Künste Berlin, Grass-Archiv/Sammlung Maria Rama Günter Grass in Italien 1951 (c) Akademie der Künste Berlin, Grass-Archiv/Sammlung Maria Rama - Mit freundlicher Genehmigung von: LuebeckerMuseen

Was: Ausstellung

Wann: 31.03.2016 - 20.10.2016

Wenn der Cowboysong „Dont fence me in“ in der Nachkriegszeit das Wochenende ankündigt, singt Roy Rogers den jungen Deutschen damit aus der Seele. Noch sind die Spuren der Vergangenheit nicht zu übersehen und noch ist nicht klar, was genau ihnen die Welt nach 1945 zu bieten hat - auf jeden Fall jedoch die Freiheit, das Leben nun in die eigenen Hände nehmen zu können und sich…
Wenn der Cowboysong „Dont fence me in“ in der Nachkriegszeit das Wochenende ankündigt, singt Roy Rogers den jungen Deutschen damit aus der Seele. Noch sind die Spuren der Vergangenheit nicht zu übersehen und noch ist nicht klar, was genau ihnen die Welt nach 1945 zu bieten hat - auf jeden Fall jedoch die Freiheit, das Leben nun in die eigenen Hände nehmen zu können und sich von nichts und niemandem mehr etwas vorschreiben lassen zu müssen.

Günter Grass beginnt 1948 ein Studium der Bildhauerei und Grafik an der Kunstakademie Düsseldorf. Er probiert sich in verschiedenen Stilen der Klassischen Moderne, die erst jetzt wieder in den Museen zu sehen ist, schreibt Gedichte und reist per Autostopp nach Italien und Frankreich. Während seines Studiums stellt er die Weichen für seine spätere Arbeitsweise, bei der „Worte und Zeichen aus einer Tinte“ fließen.

Ein tiefer Einblick in diese entscheidende Lebensphase war bisher unmöglich, denn die meisten damals von Grass geschaffenen Arbeiten galten als verschollen. Erst 2013 wurde bekannt, dass sich eine über 150 Werke umfassende Sammlung von Studienarbeiten unter der Außentreppe seiner Düsseldorfer Atelierwohnung erhalten hat. Die Ausstellung zeigt diese Zeichnungen, Aquarelle und Plastiken aus dem Besitz der Günter und Ute Grass-Stiftung jetzt zum ersten Mal. Zudem werden erste unveröffentlichte Gedichte präsentiert sowie Auszüge aus den Manuskripten der „Blechtrommel“ (Literaturarchiv der Akademie der Künste, Berlin), „Beim Häuten der Zwiebel“ und „Vonne Endlichkait“ (Günter und Ute Grass-Stiftung), die rückblickend auf die Lehrjahre des bildenden Künstlers Bezug nehmen.

Zusammen mit diesen Exponaten beleuchten Dokumente aus dem Medienarchiv Bremen, dem Archiv des Stadtmuseums Düsseldorf und der Kunstakademie Düsseldorf Grass' frühes Schaffen und zugleich das Lebensgefühl einer ganzen Generation zwischen Kriegsschuld und Überlebensfreude.

Tags: Günter Grass, Kunst nach 1945

Öffnungszeiten
01.01.-31.03. | Di-So | 11-17 Uhr01.04.-31.12. | Di-So | 10-17 Uhr
EintrittspreiseErwachsene / Ermäßigte / Kinder:6 / 3 / 2 €