Günter Brus: Wiener Spaziergang, 5. Juli 1965. Innenstadt, 1010 Wien © BRUSEUM / Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum; Foto: Ludwig Hoffenreich Günter Brus: Wiener Spaziergang, 5. Juli 1965. Innenstadt, 1010 Wien © BRUSEUM / Neue Galerie Graz, Universalmuseum Joanneum; Foto: Ludwig Hoffenreich - Mit freundlicher Genehmigung von: gropiusbau

Was: Ausstellung

Wann: 12.03.2016 - 06.06.2016

Seit Günter Brus (geb. 1938 – lebt in Graz) mit dem Wiener Spaziergang 1965 als „Aktionist“ in der Öffentlichkeit auftrat, hat er ein mannigfaches Œuvre erarbeitet. Es ist die erste Ausstellung des Künstlers in Berlin, wiewohl der Künstler lange Zeit dort lebte und die Kunstszene der Stadt maßgeblich beeinflusste. Die umfassende Schau führt unter dem Titel „Störungszonen“…
Seit Günter Brus (geb. 1938 – lebt in Graz) mit dem Wiener Spaziergang 1965 als „Aktionist“ in der Öffentlichkeit auftrat, hat er ein mannigfaches Œuvre erarbeitet. Es ist die erste Ausstellung des Künstlers in Berlin, wiewohl der Künstler lange Zeit dort lebte und die Kunstszene der Stadt maßgeblich beeinflusste. Die umfassende Schau führt unter dem Titel „Störungszonen“ durch sein Gesamtwerk, setzt aber Schwerpunkte dazu.

Beginnend mit den informellen Arbeiten, wird die aktionistische Zeit in Filmen, Fotos, Dokumenten und zahlreichen Zeichnungen gezeigt und einen lebendigen Eindruck des künstlerischen Umfeldes vermitteln, aus dem die Kunst entstanden ist. Der Wiener Aktionismus hat zu Beginn der 1960er Jahre die Malerei nicht nur in den Objektbereich expandiert, sondern ins Körperliche. Mit den „Selbstbemalungen“, hat Brus entscheidend an der performativen Wende in Literatur und Bildender Kunst mitgewirkt. 1970 findet die letzte Aktion „Zerreißprobe“ in München statt.

Nach einer gerichtlichen Verurteilung zu einer Haftstrafe wegen „Herabwürdigung österreichischer Symbole und Verletzung der Sittlichkeit und Schamhaftigkeit“ in Wien, flieht Brus ins Exil nach West-Berlin. Hier entstehen zwischen 1969 und 1980 nicht nur eminent wichtige Werke mit denen er zur documenta 5, 1972 und nochmals zur documenta 7, 1982 eingeladen wird. Im Restaurant „Exil“ in Berlin- Kreuzberg entstand in den 1970er Jahren ein kreativer Kosmos, der bis heute Auswirkungen in die Künstler- und Intellektuellenszene hat.

Eng mit dieser Zeit sind die Freundschaftsbilder zu sehen. Den Zeichnungen der Künstlerkollegen wie z. Bsp. Arnulf Rainer, Oswald Wiener, Gerhard Rühm u.v.a.m. ist ein eigenes Kapitel der Ausstellung gewidmet. Günter Brus enge Beziehung zur Musik, zur Bühne und seine großen Bilddichtungen werden ausführlich vorgestellt. Die Ausstellung hat retrospektiven Charakter, ohne eine vollständige Retrospektive zu sein.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit etwa 200 Seiten im Verlag Walther König. Autoren des Kataloges: Barbara Catoir, Roman Grabner, Britta Schmitz

Günter Brus: Ichbildnis, 2005 50 x 70 cm © Sammlung Heike Curtze; Fotograf: Max Spilke-Liss Günter Brus: Ichbildnis, 2005 50 x 70 cm © Sammlung Heike Curtze; Fotograf: Max Spilke-Liss - Mit freundlicher Genehmigung von: gropiusbau / Martin-Gropius-Bau
Tags: Günter Brus, Wiener Aktionismus

MI bis MO 10:00–19:00DI geschlossenAm 24. und 31. Dezember 2014 geschlossen.
Eintritt€ 12 / ermäßigt € 6Eintritt frei bis 18 Jahre
Die Buchung von Onlinetickets erfolgt über den Ticketshop der Staatlichen Museen zu Berli