Alle drei Monate zeigt das Kupferstichkabinett aus seinem reichen Bestand an Zeichnungen und Druckgrafiken ein ausgewähltes Blatt. Den Besuchern werden so Einblicke in eine Sammlung ermöglicht, deren empfindliche Werke auf Papier nur selten zu sehen sind.Strahlender Sonnenschein an der Ostsee: Blauer Himmel, weißer Sand und das smaragdfarbene, kühle Meer. Zwischen zwei Strandkörben spielen junge Frauen mit Kindern im Sand, eine große runde Strandburg scheinen sie schon ausgehoben zu haben.
Im schmalen Farbspektrum beherrschen leuchtende Blau- und Ockertöne die Komposition, durchsetzt von einigen roten Akzenten. Die Flagge des Deutschen Reichs flattert im Wind. Eine heitere, unbeschwerte Stimmung durchzieht dieses Strandbild, dessen Sommerfrische sich dem Betrachter spürbar mitteilt.
Erich Heckel, einer der Begründer der Brücke und herausragender Repräsentant des deutschen Expressionismus, hielt sich 1911 erstmals an der Ostsee auf. Einige Farbnotizen deuten darauf hin, dass Heckel zunächst die Linien zeichnete und das Blatt danach mit Aquarellfarben kolorierte.
Dank einer Schenkung des Künstlers, der von 1949 bis 1955 an der Karlsruher Kunstakademie lehrte, besitzt die Kunsthalle einen herausragenden Bestand von rund 80 Zeichnungen und über 400 Druckgrafiken seiner Hand.