Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) erwarb kürzlich einen zierlichen Goldbecher, der einst dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) gehörte. Dieser Becher aus purem Gold, der in Zusammenhang mit einem kaum bekannten Kapitel der Stadtgeschichte steht, wird ab Sonntag, dem 4. September 2016, im Schlossmuseum Oranienburg zu sehen sein. Um 11 Uhr an diesem Sonntag stellt Claudia Meckel, Sammlungskustodin der SPSG, das Kunstwerk und seine faszinierende Geschichte vor.Im frühen 19. Jahrhundert wurde im Schloss Oranienburg nicht nur eine chemische Fabrik betrieben, sondern im Dienst des Königs auch das Verfahren der Silberaffinierung. Mit diesem Verfahren konnte das Silber aus eingezogenen alten Münzen zurück gewonnen werden. In Oranienburg betrieb der Fabrikant Georg Friedrich Hempel dieses Verfahren in besonders günstiger, vom König patentierter Weise. Dieser Teil der Oranienburger Schloss- und Stadtgeschichte wird nun in einem Kunstwerk anschaulich. Denn nicht nur reines Silber kam bei dem chemischen Verfahren zum Vorschein, sondern auch Gold - Gold, aus dem der gezeigte Becher 1827 gefertigt wurde. Nötig waren dafür 5.000 Münzen.
Die Sonderpräsentation "Als in Oranienburg Gold gemacht wurde" ist Teil des Programms der SPSG zum 800jährigen Jubiläum der Stadt Oranienburg und wird bis zum 31. Dezember zu sehen sein.
Vorschau:Die nächste Veranstaltung im Rahmen der Präsentation "Als in Oranienburg Gold gemacht wurde" findet am Sonntag, dem 25. September 2016, um 11 Uhr unter dem Titel "Wieso ließ der König Geld vernichten?" statt. Elke Bannicke vom Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin erläutert unter anderem, wie eigentlich Geld funktioniert und wie sich sein Wert bemisst.