Piccolis Erfahrung als Maler ist schon alt. Er hat immer grossen Wert auf Qualität gelegt und auf den Willen, der Malerei Raum zu verschaffen.Er ist immer unterwegs gewesen; manchmal hat er sich sogar der Materie entledigt, seiner Reliefs und seiner Kompaktheit, um dann zu fliessenden und flüssigen Impressionen zu greifen, zu Flecken, zu Abrasionen, wobei man nie weiss, ob es Werke des Zufalls oder des künstlerischen Wollens sind: So ist ein Künstler von europäischer Dimension entstanden, der sichere und hohe Qualität erschafft. Piccolis Schaffen hat schwierige Perioden durchlaufen, die gewisse Werte vergessen oder gar verleugnet haben (Leere und Hinwendung zum Ephemerischen).
Angesichts der Vergöttlichung gewisser Erfahrungen, angesichts grosser Spekulationsobjekte müsste man nur auf Erasmus und auf sein Lob der Torheit schauen, das Piccoli in dieser Ausstellung gewürdigt hat: «[…] wer nicht versteht, bewundert umso mehr, je weniger er versteht. Auch dies ist eine Art feinen Genusses, den wir gerne verbre iten; die grösste Aufmerksamkeit den exotischsten Gegenständen widmen. Wer dann besonders ambitiös veranlagt ist, würdigt und klatscht mit, und so wie der Esel richtet er seine Ohren, damit er den Anschein erweckt, er versteheallesbestens. So liegen die Dinge.»
Auszug aus dem Katalogtext von Sandro Parmiggiani
Gaspard DelachauxGeboren am 24. Dezember 1947 in Lausanne Lebt und arbeitet in Veleyres-sous-Ursins (VD)