JOANNIS AVRAMIDIS, Joannis Avramidis im Hof der Bildhauerateliers der Akademie der bildenden Künste, Wien | um 1980 © © Sanjiro Minamikawa JOANNIS AVRAMIDIS, Joannis Avramidis im Hof der Bildhauerateliers der Akademie der bildenden Künste, Wien | um 1980 © © Sanjiro Minamikawa - Mit freundlicher Genehmigung von: leopoldmuseum

Wer: leopoldmuseum

Was: Ausstellung

Wann: 19.05.2017 - 04.09.2017

Mit seinen formal strengen, gleichwohl facettenreichen Arbeiten zählt der Künstler Joannis Avramidis (1922–2016) zu den wichtigsten Protagonisten der österreichi- schen Bildhauerei. Ursprünglich als Maler ausgebildet, wendete sich Avramidis Mitte der 1950er-Jahre der Bildhauerei zu und studierte von 1953 bis 1956 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, wo er von 1968…
Mit seinen formal strengen, gleichwohl facettenreichen Arbeiten zählt der Künstler Joannis Avramidis (1922–2016) zu den wichtigsten Protagonisten der österreichi- schen Bildhauerei. Ursprünglich als Maler ausgebildet, wendete sich Avramidis Mitte der 1950er-Jahre der Bildhauerei zu und studierte von 1953 bis 1956 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, wo er von 1968 bis 1992 selbst unterrich- tete. Bereits 1962 repräsentiert er gemeinsam mit Friedensreich Hundertwasser Österreich auf der Biennale von Venedig, zwei Jahre später stellt er auf der Docu- menta in Kassel aus. Er wurde 1973 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis sowie 2013 mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.

Ein Jahr nach dem Tod des Künstlers präsentiert das Leopold Museum die bisher größte, retrospektiv angelegte Ausstellung des Bildhauers in Österreich. Avramidis’ Werk kreiste stets um die menschliche Figur. Aus Kreissegmentformen aufgebaut, wurde diese abstrahiert und in unverkennbare, in sich ausgewogene monumen- tale Rundplastiken transformiert. In seiner Suche nach einer Verdichtung des Figürlichen bei gleichzeitiger Abstraktheit der Form orientierte sich Avramidis an der griechisch archaischen und klassischen Skulptur ebenso, wie er sich von Künst- lern wie Hans von Marées, Constantin Brancusi oder Wilhelm Lehmbruck inspirie- ren ließ. Dabei fand er zu einem höchst eigenständigen Stil, den Werner Hofmann als „Rhythmus der Strenge“ umschrieb.

Mit der Präsentation zentraler Hauptwerke des Künstlers sowie zahlreicher bis dato unbekannter Zeichnungen aus Avramidis’ Atelier sowie aus Privatsammlungen intendiert die Ausstellung die fruchtbare Spannung seines Werkes spürbar zu ma- chen, welches die größtmögliche Objektivierung der Form – unter anderem durch die Bewusstmachung der zugrundeliegenden Konstruktion – anstrebte und dabei dennoch durch einen hohen Grad an Sinnlichkeit besticht.

KURATOREN: STEPHANIE DAMIANITSCH, IVAN RISTIĆ

Tags: Joannis Avramidis, Zeitgenössische Kunst

Täglich außer Dienstag: 10–18 Uhr*Donnerstag: 10–21 Uhr**Dienstag geschlossen
VOLLPREISTICKET € 12,00