Abfallprodukte der Liebe. Eine Ausstellung mit Werken von Elfi Mikesch, Rosa von Praunheim und Werner Schroeter Die Akademie der Künste widmet der Künstlerfreundschaft zwischen Mikesch, von Praunheim und Schroeter eine Ausstellung am Pariser PlatzEröffnung 17. Mai 2018, 19 Uhr; Laufzeit 18. Mai – 12. August 2018
Mit der Fotografin, Kamerafrau und Regisseurin Elfi Mikesch, dem Filmemacher, Maler, Autor und Aktivisten Rosa von Praunheim und dem Regisseur von Film-, Theater- und Operninszenierungen Werner Schroeter (1945 – 2010) werden in der Ausstellung „Abfallprodukte der Liebe. Eine Ausstellung mit Werken von Elfi Mikesch, Rosa von Praunheim und Werner Schroeter“ erstmals drei Künstler vorgestellt und räumlich zusammengeführt, die den Bilderkanon des künstlerischen Underground seit den 1960er Jahren bis heute wesentlich prägen. Der Ausstellungstitel bezieht sich auf Schroeters Film Poussières d’Amour (1996), der das Entstehen und die Vergänglichkeit von Kunst thematisiert.
„Die Poetin, der Politische und der Ästhet“, wie Praunheim es formuliert, eint ihre Sozialisation in der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit, ihr offensives Eintreten für divergierende Sexualitäten, ihre Verweigerung von Konventionen als Lebensprinzip und künstlerische Position zugleich, alle drei sind sie Grenzgänger. Bereits in den 1960er Jahren griffen sie Fragen zu Gender, Body-Politics und Otherness auf, die bis heute nicht an Brisanz und Aktualität verloren haben. Die Ausstellung präsentiert erstmals zusammenhängend ihre Fotografien, Filme, bildkünstlerische Werke, Klanginstallationen und Dokumente in Form von begehbaren Räumen, welche die vielfältigen ästhetischen und biografischen Bezüge untereinander auffächern. Es werden gemeinsame Wurzeln in der Westberliner Subkultur sichtbar, die künstlerische Freundschaft wird zu einem Motiv verdichtet, das die Räume biografisch miteinander verbindet. Entlang von fünf Dekaden wird eine Brücke bis in die Gegenwart geschlagen.
Das umfängliche Begleitprogramm zur Ausstellung beinhaltet Filmvorführungen, Performances, Talkshows und Diskussionen mit internationalen Gästen, die u.a. Elfi Mikeschs neue Projekte außerhalb ihres filmischen Schaffens, Werner Schroeters Wirken in Frankreich und die Strahlkraft auf eine jüngere Generation von Filmemachern („Rosakinder“) dokumentieren.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.