Jahrzehntelang blieb die Privatsammlung im Verborgenen: Nun schenkte der Bremer Kaufmann Carl Schünemann seine sensationelle Sammlung niederländischer Gemälde der Kunsthalle Bremen. Es ist die bedeutendste Gruppe von Altmeistergemälden, die der Kunstverein in Bremen seit seiner Gründung vor fast 200 Jahren erhalten hat. Im Frühjahr 2018 werden die 32 Ölgemälde erstmals ausgestellt: Stillleben, Landschaften, Seestücke und Genrebilder geben einen umfassenden Einblick in die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts.Die Werke spiegeln die holländische Lebenswelt des Goldenen Zeitalters. Landschaften mit Kühen und Windmühlen, Dünen, Schiffen und der aufgewühlten Nordsee illustrieren die Welt der Fischer und Bauern sowie die der feinen Kaufmannschaft. Reich geworden durch weltweiten Seehandel und ernährt vom regionalen Heringsfang, konnte man sich kostbare exotische Genüsse leisten. Davon zeugen die Blumenstillleben mit ihren damals äußerst seltenen Tulpen oder das Raucherstillleben mit Tabakpäckchen, aber auch das knisternde Seidenkleid einer jungen Frau, die dem Lautenspiel eines Verehrers lauscht.
Die Sammlung umfasst unter anderem Werke berühmter Maler wie Jan van Goyen, Salomon van Ruysdael, Aert van der Neer, Adriaen van Ostade und der Künstlerin Rachel Ruysch. Sie ergänzt die Sammlung niederländischer Malerei der Kunsthalle Bremen und schließt Lücken, insbesondere auf dem Gebiet der Blumenstillleben und der Genremalerei. (Abb. oben: Ambrosius Bosschaert der Jüngere, Blumenkorb, 1631 (Detail), Öl auf Eichenholz | Abb. Ausstellungsübersicht: Jeronimus Sweerts, Stillleben mit Blumenkorb und Papagei, 1626, beide: Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Foto: Marcus Meyer)