Die in New York lebende deutsche Künstlerin Charline von Heyl (geb. 1960) ist eine der innovativsten Malerinnen der Gegenwart, die für ihre ausgefeilten und zugleich höchst intuitiven Arbeiten international höchste Anerkennung erfährt – herkömmliche Vorstellungen von Komposition, Schönheit, Narration und künstlerischer Subjektivität stellt von Heyl in ihren Bildern radikal auf den Kopf. Mit einer extrem prozessorientierten Arbeitsweise, scharfsinnigem Humor und Verweisen auf ein breites Quellenspektrum aus Literatur, Popkultur und Philosophie schafft von Heyl Bilder, die weder figurativ noch abstrakt sind, sondern in ihren Worten „ein neues Bild, das als Faktum für sich alleine steht.“
Der Titel der Ausstellung »Snake Eyes« verweist auf den englischen Terminus für ‚Einer-Pasch’, aber auch auf das ‚Sehen ohne Worte’. Jede ihrer Arbeiten erscheint als eine komplexe Kreation zwischen Kunstgeschichte und zeitgenössischen Bildwelten, zeitlos und doch bis ins Detail ein Zeugnis der Gegenwart. Ein Gefühl der Objektivität durchdringt von Heyls Arbeit als eine Art Subtext, der in all seiner lyrischen und beseelten Verfasstheit Distanz schafft. Insofern bezieht sich der Titel der Ausstellung indirekt auf das Auge der Künstlerin als hoch spezialisiertes aber doch auch trügerisches Beobachtungsinstrument und spielt zugleich mit autonomer Malerei in poetisch-satirischer Selbstreflexion.
Von Heyls faszinierende Bilder entfalten sich in einem komplexen, unvorhersehbaren Zusammenspiel von Schichten, die den Betrachter, gleichzeitig irritierend und verführend, zum Entdecken auffordern. Innerhalb des aktuellen Malereidiskurses gilt von Heyl als eine der einflussreichsten Künstlerinnen, deren Arbeiten in den bedeutendsten internationalen Sammlungen u.a. der Tate Modern, London, dem MoMA in New York, Museum of Contemporary Art in Chicago und dem Musée d’ Art Moderne de la Ville de Paris vertreten sind. Die Ausstellung »Charline von Heyl – Snake Eyes« ist eine Kooperation zwischen den Deichtorhallen Hamburg, dem Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington DC und dem Museum Dhondt- Dheanens, Deurle und wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin entwickelt. Nach Hamburg (22. Juni – 23. September 2018) wird die Ausstellung aufgeteilt und in Washington DC, USA (8. November 2018 – 24. Februar 2019) und Deurle, Belgien (14. Oktober 2018 – 13. Januar 2019) zu sehen sein. Die Ausstellung wird von HUGO BOSS und dem Förderkreis der Deichtorhallen unterstützt.
ÖFFNUNGSZEITEN / FÜHRUNGENIm Rahmen der Triennale der Photographie:Freitag, 8. Juni 2018, Führungen durch die Ausstellung um 14/16/18 Uhr. Anmeldung erforderlich unter www.deichtorhallen.de/buchung
Samstag/Sonntag, 9./10. Juni 2018, Sonderöffnung der Ausstellung von 12 bis 17 Uhr. Öffentliche Kurzführungen um 13 und 15 Uhr, in englischer Sprache um 16 Uhr. Keine Anmeldung erforderlich.Di – So 11 – 18 Uhr. Jeden 1. Do im Monat 11 – 21 Uhr.
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