Die Galerie Bene Taschen freut sich, ab dem 8. Dezember 2018 die neue Ausstellung City Metro des New Yorker Fotografen Jamel Shabazz (*1960 in Brooklyn) zu präsentieren. Die ca. 30 Arbeiten, welche seit Anfang der 1980er Jahre entstanden sind, zeigen einen anderen „Big Apple“, jenseits der prestigeträchtigen Avenues und des schillernden Broadways. Ganz im Sinne der street photography dokumentieren Shabazzs Arbeiten die Passagiere, ihre modischen Looks, Stimmungen und persönlichen Konstellationen während ihrer Reise mit dem beliebten New Yorker Verkehrssystem.Als Lebensader New Yorks verbindet das Verkehrssystem alle Viertel und alle Bewohner dieser Stadt. Nirgendwo sonst treffen die verschiedenen Nationalitäten und Kulturen des „Melting Pots“ so unmittelbar aufeinander; daher zieht es den gebürtigen New Yorker immer wieder in die Stationen und Züge der Subway. Dort entstanden und entstehen wichtige Aufnahmen seines Œuvres, von denen einige – wie z.B. Rushhour, 1988, längst zu Bildikonen geworden sind. Mit der Kamera als ständiger Wegbegleiter und immer nah am Geschehen, gelingen Jamel Shabazz Bilder, die einer sozio-historischen Dokumentation gleichen. Denn bereits in den 80er Jahren dokumentierte Shabazz die Krisenstimmung der Stadt, heraufbeschworen durch Crack und Drogenkriminalität, und die damit verbundene Veränderungen im sozialen Gefüge.
Über die 90er und 2000er hindurch verfolgt er bis heute die Entwicklungen der Stadt in ihren Zügen, Bussen und Bahnen. Dabei ist die Ästhetik der Fotografien prägend. Durch seinen ungetrübten Blick versteht es Jamel Shabazz, die Jugendkultur mit ihrem individuellen Kleidungsstil und Lebensgefühl einzufangen. Die Jugendlichen bringen sich hierbei in Position, um ihrer Selbstinszenierung durch bestimmte Gesten gerecht zu werden. Ob in Schwarz/Weiß (Silver Gelatine Print) oder Farbe (Chromogenic Print) - die als „visual diary“ aufgenommenen Szenarien wirken wie alltägliche Beobachtungen der Fahrgäste. Jamel Shabazz‘ Tagebuch setzt sich aus zufälligen Begegnungen zusammen, die mithilfe von Bildern verewigt werden. Aber auch seine Beziehung zu festen Bekanntschaften definiert seine Arbeitsweise; er fragt sie nach ihren Wünschen und erlangt dadurch ihr Vertrauen.
Viele dieser Bilder strahlen pure Lebensfreude aus und entsprechen den Selfies der heutigen Jugendlichen, die sich ebenfalls durch gewisse Posen zur Schau stellen und ihre Identität in die Außenwelt transportieren. Jamel Shabazz dokumentierte zwar die Jugend der 80er-Jahre, seine Werken sind aber zeitlos und bestechen bis heute durch ihre Frische, Energie und Spontanität.
Seine Arbeiten sind in den folgenden Sammlungen vertreten:Whitney Museum of American Art, New York; Smithsonian Museum of African American History and Culture, Washington D.C.; The Bronx Museum of the Arts, New York; Brooklyn Public Library, New York; Schomburg Center for Research in Black Culture, New York; Fashion Institute of Technology – Fine Art, New York und wurden in diesem Jahre im Getty Museum, Oakland Museum und dem Smithsonian Museum of African American History and Culture, Washington D.C ausgestellt.
Jamel Shabazz lebt und arbeitet in New York. Weitere Informationen unter:www.jamelshabazz.com
Über die Galerie Bene Taschen: Die 2011 in Köln gegründete Galerie Bene Taschen vertritt einige der international führenden Künstler der zeitgenössischen Fotografie und Malerei. Die Galerie hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre internationalen Künstler durch die regelmäßige Teilnahme an bedeutenden Kunstmessen wie der Paris Photo und der Art Cologne sowie einem umfangreichen Ausstellungsprogramm zu fördern. Im Jahr 2011 debütierte die Galerie Bene Taschen mit dem LA-Fotografen Gregory Bojorquez zusammen mit Joseph Rodriguez aus New York. Im Jahr 2014 traten der gefeierte Fotograf Miron Zownir aus Berlin und der Düsseldorfer Maler Oliver Blum dem Galerieprogramm bei. 2015 kamen die amerikanischen Fotografen Jamel Shabazz und Arlene Gottfried aus New York hinzu und 2016 die deutsche Malerin Ulrike Nattermüller. Seit Herbst 2017 vertritt die Galerie den in New York lebenden Fotografen Jeff Mermelstein sowie die deutsche Malerin Charlotte Trossbach und konnte im Sommer 2018 die erste Einzelausstellung mit David LaChapelle realisieren.