Bild: Claude Monet, The Cliff and the Porte d´Aval, 1885, Private Collection Bild: Claude Monet, The Cliff and the Porte d´Aval, 1885, Private Collection - Mit freundlicher Genehmigung von: MuseumBarberini

Was: Ausstellung

Wann: 22.02.2020 - 01.06.2020

Vom 29. Februar bis zum 1. Juni 2020 widmet das Museum Barberini dem französischen Impressionisten Claude Monet (1840–1926) eine groß angelegte Retrospektive. Die Ausstellung Monet. Orte versammelt rund 110 Gemälde aus sämtlichen Schaffensphasen des Malers und erforscht seine Darstellungen von Orten und Landschaften, die die Entwicklung seines Stils mitbeeinflusst haben –…
Vom 29. Februar bis zum 1. Juni 2020 widmet das Museum Barberini dem französischen Impressionisten Claude Monet (1840–1926) eine groß angelegte Retrospektive. Die Ausstellung Monet. Orte versammelt rund 110 Gemälde aus sämtlichen Schaffensphasen des Malers und erforscht seine Darstellungen von Orten und Landschaften, die die Entwicklung seines Stils mitbeeinflusst haben – von den Großstädten Paris und London sowie den Seine-Dörfern Argenteuil, Vétheuil und Giverny über die Küsten der Normandie und der Bretagne bis hin zu südlichen Reisezielen wie Bordighera, Antibes und Venedig. Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen zahlreiche Gemälde von Monets Garten und Teich in Giverny, darunter mehrere seiner weltberühmten Seerosenbilder.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte das Aufkommen des Impressionismus zu einer radikalen Veränderung der europäischen Landschaftsmalerei. Einer der einflussreichsten Vertreter der Bewegung war Claude Monet, dessen künstlerische Laufbahn mehr als sechs Jahrzehnte umfasste. Zeit seines Lebens galt Monets besonderes Interesse stimmungsvollen Naturdarstellungen, die von einer grenzenlos experimentierfreudigen Erforschung von Farbe, Schatten und Licht geprägt waren. Inspiriert von seinem künstlerischen Austausch mit Eugène Boudin und Johan Barthold Jongkind, radikalisierten seine frühen Landschaftsbilder die Praxis der Freiluftmalerei. Wie viele seiner impressionistischen Kollegen lehnte Monet das traditionelle Arbeiten im Atelier weitgehend ab und malte stattdessen in freier Natur und direkt vor dem Motiv. Dabei maß er der situativen Erkundung spezifischer Landschaften und Orte besondere Bedeutung zu, von der sonnendurchfluteten Riviera oder der rauen Meeresküste der Belle-Île in der Bretagne bis hin zu den malerischen Ufern der Seine. Im Zentrum seiner künstlerischen Praxis stand der Wunsch, flüchtige Natureindrücke zu erfassen, wobei er selbst den subtilsten Veränderungen atmosphärischer Effekte malerischen Ausdruck verleihen wollte. „Für mich existiert eine Landschaft niemals an und für sich, denn ihre Erscheinung verändert sich mit jedem Augenblick“, erklärte Monet 1891. „Aber sie wird lebendig durch ihre Umgebung, die Luft und das Licht, die sich ständig verändern. (…) Für mich ist es nur die Umgebung, die den Motiven ihren eigentlichen Wert verleiht.“

In Zusammenarbeit mit dem Denver Art Museum organisiert das Museum Barberini zurzeit eine umfangreiche Monet-Retrospektive, welche die Rolle der Orte erforscht, die den Maler inspirierten, sowie seine Herangehensweise an die Darstellung ihrer spezifischen Topographie und Lichtstimmungen. Von seiner ersten bekannten Komposition aus dem Jahr 1858 bis zu den späten Bildern seines Landhauses und Wassergartens in Giverny bietet die Ausstellung einen weitläufigen Überblick über sein gesamtes Schaffen und beleuchtet Monets herausragende Stellung innerhalb der französischen Avantgarde seiner Zeit. Somit greift die Werkschau auch Fragen auf, die bereits 2017 bei der Eröffnungsausstellung des Barberini verhandelt wurden, die unter dem Titel Impressionismus. Die Kunst der Landschaft mehr als 320.000 Besucherinnen und Besucher angezogen hat. Kurator Daniel Zamani erläutert: „Monets Schaffen ist in der kunsthistorischen Forschung intensiv untersucht worden, aber unser Fokus auf die Orte, die ihn inspirierten, eröffnet neue Einblicke in seine künstlerischen Interessen und Methoden. Wir wollen zeigen, wie wichtig bestimmte Landschaften an entscheidenden Wendepunkten von Monets Karriere waren, und genauer untersuchen, wie und warum diese Orte die Entwicklung seiner Malerei beeinflusst haben.“ Museumsdirektorin Ortrud Westheider ergänzt: „Monet war nicht nur einer der begnadetsten Landschaftsmaler des Impressionismus, sondern einer der radikalsten und fortschrittlichsten Künstler seiner Generation. Werke wie die ikonischen Bilder der Seerosen und des Teichs in Giverny weisen bereits den Weg hin zur Abstraktion und ziehen uns auch heute noch in den Bann durch ihre expressive Ausdruckskraft und visuelle Opulenz.“

In Potsdam umfasst die Monet-Retrospektive rund 110 Gemälde, darunter bedeutende Leihgaben aus dem Musée d’Orsay und dem Musée Marmottan in Paris, der National Gallery in London, dem Museo Nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid, dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem Van Gogh Museum in Amsterdam und der National Gallery of Art in Washington. Ergänzt werden diese Arbeiten durch zahlreiche Meisterwerke aus internationalen Privatsammlungen, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind, darunter mehrere Leihgaben aus der Sammlung Hasso Plattners, Gründer und Mäzen des Museums Barberini. „Als Sammler gilt Hasso Plattners Leidenschaft insbesondere impressionistischen Landschaftsbildern“, erklärt Ortrud Westheider. „Ich freue mich daher außerordentlich, dass er diese Ausstellung mit einem so großzügigen Konvolut an Leihgaben ermöglicht hat. Angesichts seiner engen persönlichen Verbindungen zu den USA und der dort fest verankerten Tradition des Mäzenatentums ist es eine wunderbare Konstellation, dass wir dieses ambitionierte Projekt in Kooperation mit dem Denver Art Museum realisieren können.“

Bis zum 17. Februar 2019 zeigt das Museum Barberini noch eine umfangreiche Retrospektive zum französischen Neoimpressionisten Henri-Edmond Cross, der Monet zutiefst bewunderte und in dessen Œuvre Landschaftsdarstellungen ebenfalls eine herausragende Rolle spielen.

Katalog:Die Ausstellung wird von einem 280-seitigen Katalog (Prestel Verlag, 2019) begleitet, der u. a. Essays von Marianne Mathieu, James Rubin, George T. M. Shackelford, Richard Thomson und Paul Tucker beinhaltet. Alle Katalogbeiträge gehen auf Vorträge zurück, die im Januar 2019 bei einem internationalen Monet-Symposium am Museum Barberini gehalten wurden.

Claude Monet, Windmühlen bei Zaandam, 1871, Öl auf Leinwand, Van Gogh Museum, Amsterdam. Claude Monet, Windmühlen bei Zaandam, 1871, Öl auf Leinwand, Van Gogh Museum, Amsterdam. - Mit freundlicher Genehmigung von: MuseumBarberini / Museum Barberini Claude Monet, Unter den Pappeln, 1887, Öl auf Leinwand, Privatsammlung. Claude Monet, Unter den Pappeln, 1887, Öl auf Leinwand, Privatsammlung. - Mit freundlicher Genehmigung von: MuseumBarberini / Museum Barberini Claude Monet, Villen in Bordighera, 1884, Öl auf Leinwand, Privatsammlung. Claude Monet, Villen in Bordighera, 1884, Öl auf Leinwand, Privatsammlung. - Mit freundlicher Genehmigung von: MuseumBarberini / Museum Barberini
Tags: Claude Monet, Malerei

Mittwoch, 16. Januar 2019, 10–19 UhrSymposium zur Ausstellung Monet. Orte (29. Februar – 1. Juni 2020)Mit: Marianne Mathieu, Musée Marmottan Monet, Paris; Dr. James H. Rubin, Stony Brook University, New York; George T. M. Shackelford, Kimbell Art Museum, Fort Worth; Prof. Dr. Richard Thomson, The University of Edinburgh, Edinburgh College of Art; Prof. Paul Tucker, University of Massachusetts, Boston; Dr. Daniel Zamani, Museum Barberini, PotsdamProgramm des SymposiumsAlle Vorträge werden auf Englisch gehalten.€ 10 / ermä̈ßigt € 8, freier Eintritt für Studierende, Anmeldung erforderlich
Freitag, 25. Januar 2019, 10–18 UhrSymposium zur Ausstellung Götter des Olymp. Aus der Dresdner Skulpturensammlung (bis 17. Februar 2019)Mit Dr. Norbert Eschbach, Gießen; Dr. Stephan Koja, Dresden; Dr. Claudia Kryza-Gersch, Dresden; Dr. Joachim Raeder, Kiel; Prof. Dr. Andreas Scholl, Berlin; Saskia Wetzig, DresdenProgramm des Symposiums€ 10 / ermä̈ßigt € 8, freier Eintritt für Studierende, Anmeldung erforderlich

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Max Liebermann: Selbstbildnis, 1934, © Tate