Karl Hubbuch (1891 – 1979) Verlobung steht bevor, um 1935 Harzölfarbe auf Goldgrund auf Hartfaserplatte, 30 x 32 cm Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/ Bertram Kober © Karl Hubbuch Stiftung Karl Hubbuch (1891 – 1979) Verlobung steht bevor, um 1935 Harzölfarbe auf Goldgrund auf Hartfaserplatte, 30 x 32 cm Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/ Bertram Kober © Karl Hubbuch Stiftung - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstsammlungen

Wer: kunstsammlungen

Was: Ausstellung

Wann: 26.05.2019 - 25.08.2019

Die Kunstsammlungen Chemnitz präsentieren 100 Jahre nach Verkündung der Weimarer Verfassung eine umfangreiche Sonderausstellung zur Kunst der Neuen Sachlichkeit in der Weimarer Republik. In der Ausstellung mit 120 Gemälden, Grafiken und Fotografien aus den Beständen der Kunst- sammlungen am Theaterplatz und des Museum Gunzenhauser werden sowohl Werke überregional bekannter…
Die Kunstsammlungen Chemnitz präsentieren 100 Jahre nach Verkündung der Weimarer Verfassung eine umfangreiche Sonderausstellung zur Kunst der Neuen Sachlichkeit in der Weimarer Republik. In der Ausstellung mit 120 Gemälden, Grafiken und Fotografien aus den Beständen der Kunst- sammlungen am Theaterplatz und des Museum Gunzenhauser werden sowohl Werke überregional bekannter als auch regionaler Künstlerinnen und Künstler gezeigt.

Die Kunst der Neuen Sachlichkeit war von vergleichsweise kurzer Dauer, ihre Wirkmächtigkeit ist aber immens. Wie in kaum einer anderen Kunstrichtung spiegeln sich die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Epoche wider. Die Erfahrungen der Jahre 1918 bis 1933 werden in der Aus- stellung Neue Sachlichkeit. Kunst in der Weimarer Republik im Museum Gunzen- hauser im Kontext der Zeit sichtbar gemacht.

Waren die frühen Jahre der Weimarer Republik, unmittelbar nach dem Ende des verlorenen Ersten Weltkriegs, von politischen Umwälzungen und sozialer Not geprägt, folgte von 1924 bis 1929 eine Phase des Aufschwunges, in der Kultur und Wirtschaft florierten. Mit der im Oktober 1929 einsetzenden Weltwirtschafts- krise endeten die „Goldenen Zwanziger" und Armut und Elend breiteten sich aus. Diese Wirklichkeit spiegelt sich in einer Kunst, deren Künstler sich einer gegenwartsnahen bzw. gegenstandsbetonenden Darstellung ihres Umfeldes verpflichtet fühlten. Auch in Reaktion auf den gefühlsbetonten Expressionismus der Vorkriegszeit richteten Künstlerinnen und Künstler mit kühlem Blick ihre Aufmerksamkeit auf den Alltag; die Welt und die Dinge sollten gemalt werden, wie sie wirklich sind.

So beleuchtet die Ausstellung in thematischen Schwerpunkten sowohl die Kri- sen der ersten deutschen Demokratie – der verlorene Krieg, Verarmung, Arbeits it, soziales Elend, Wohnungsnot und Obdachlosigkeit, Hunger und Prosti- tution, als auch die Errungenschaften – kulturelle Blüte, Modernisierung der industriellen Produktionsstätten, Fortschritt in Wissenschaft und Technik, die Veränderung der Geschlechterkonventionen und moralischer Begriffe, die Frei- zügigkeit der Sexualität.

Porträts von Menschen, Darstellungen von Fabriken, Industrieanlagen, techni- schen Entwicklungen und Städten in einer klaren visuellen Sprache erzählen von einer Zeit, ihren Errungenschaften und ihrem Zusammenbruch. Der Fokus liegt dabei auf den Zentren Berlin und Dresden, aber auch Werke Chemnitzer Künst- ler, wie Gustav Schaffer und Martha Schrag, werden in der Ausstellung präsen- tiert.

Nach der epochemachenden Ausstellung Die neue Sachlichkeit – Deutsche Malerei seit dem Expressionismus, welche 1925–1926 in Mannheim, Dresden und auch in Chemnitz gezeigt wurde, ist es die erste Ausstellung zur Neuen Sachlichkeit in Chemnitz seit 93 Jahren. Auch mit Blick auf die Gegenwart führt ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Lesungen, Performances, Theater- und Filmaufführungen in den politischen, gesellschaftlichen und kultu- rellen Kontext der Zeit ein.

In der Ausstellung vertretene Künstlerinnen und Künstler Neue Sachlichkeit. Kunst in der Weimarer Republik 26. Mai bis 25. August 2019

Museum GunzenhauserHans Baluschek (1870–1935) Max Beckmann (1884–1950) Rudolf Bergander (1909–1970) Pol Cassel (1892–1945) Otto Dix (1891–1969) August Wilhelm Dreßler (1886–1970) Hugo Erfurth (1874–1948) Conrad Felixmüller (1897–1977) Friedrich Wilhelm Görz (1905–1971) George Grosz (1893–1959) Hans Grundig (1901–1958) Karl Holtz (1899–1978) Karl Hubbuch (1891–1979) Eric Johansson (1896–1979) Käthe Kollwitz (1867–1945) Bernhard Kretzschmar (1889–1972) Willy Kriegel (1901–1966) Karl Kröner (1887–1972) Reinhold Nägele (1884–1972) Bill Nagel (1888–1967) Hanna Nagel (1907–1975) Otto Nagel (1894–1967) Karl Nolde (1902–1994) Albert Renger-Patzsch (1897–1966) Józef Rosner (1892–1971) Gustav Schaffer (1881–1937) Martha Schrag (1870–1957) Georg Schrimpf (1889–1938) Fritz Schulze (1903–1942) Friedrich Seidenstücker (1882–1966) Kurt Teubner (1903–1990) Karl Völker (1889–1962) Gustav Wunderwald (1882–1945) Heinrich Zille (1858–1929)

Tags: Neuen Sachlichkeit

Museum am Theaterplatz | Theaterplatz 1 | 09111 Chemnitz |Tel. +49 (0)371 488 4424 | www.kunstsammlungen-chemnitz.de

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