Als einziger Förderpreis in Europa zeichnet der C/O Berlin Talent Award einmal jährlich ein Tandem aus jungen Fotograf*innen und Kunstkritiker*innen aus. Der diesjährige Preis 2019 wird an den französischen Künstler Sylvain Couzinet-Jac- ques verliehen, der bereits im letzten Jahr nominiert und Teil der Shortlist des C/O Berlin Talent Award 2018 war. Couzinet-Jacques’ herausragende künstlerische Handschrift und kontinuierliche Weiterentwicklung zeigt sich erneut in seiner jüngs- ten Arbeit Sub Rosa (2018), welche die nominierende Jury durch ihre zeitgenössi- sche Sichtweise, dokumentarische Bildsprache und intelligente Verschränkung von Fotografie, Video- und Soundinstallation überzeugt hat. Die Arbeit Sub Rosa wird erstmalig im Rahmen einer Einzelausstellung bei C/O Berlin präsentiert und durch eine individuell gestaltete Publikation begleitet.
Die Fachjury, bestehend aus Ann-Christin Bertrand (Kuratorin, C/O Berlin Foundation), Milena Carstens (Leitung Bildredaktion, ZEITmagazin), Joachim Naudts (Kurator, Fotomuseum Antwerpen), Stefanie Moshammer (Gewinnerin des C/O Berlin Talent Award 2018) und Thomas Seelig (Kurator, Fotografische Samm- lung Museum Folkwang, Essen), hat für die diesjährige Shortlist die vier Künstler*innen Axel Braun, Jan Hoek, Camille Lévêque und Luo Yang ausgewählt. C/O Berlin freut sich, die Arbeiten dieser Künstler*innen in der kommenden Herbst- ausgabe der C/O Berlin Zeitung vorzustellen und in Kooperation mit Der Greif online zu präsentieren.
GewinnerSylvain Couzinet-Jacques (*1983 in Sens, Frankreich) lebt und arbeitet in Paris. Er absolvierte die École Supérieure des Beaux-Arts de Marseille (2010) und die École Nationale Supérieure de la Photographie in Arles (2012). Seine Arbeiten wur- den u.a. im Le BAL in Paris, im Rahmen des Fotofestival Mannheim-Heidelberg- Ludwigshafen und in der Aperture Foundation in New York präsentiert. In 2015 war Couzinet-Jacques Stipendiat am Centre Photographique d’Ile-de-France in Paris und von 2014-2016 Artist in Residence im Programm der Cité Internationale des Arts in Paris. 2015 wurde er mit dem ersten Immersion Award der Fondation d’entreprise Hermès und der Aperture Foundation ausgezeichnet. Sein erstes Buch Eden (2006) entstand in Zusammenarbeit mit Fred Cave und ist bei Aperture er- schienen. Von 2017—2018 war Sylvain Couzinet-Jacques Mitglied der French Aca- demy Casa de Velàzquez in Madrid. Er wurde jüngst als Foam Talent 2019 des Fo- tomuseum Amsterdam ausgezeichnet.
ShortlistAxel Braun (*1983, Düsseldorf, Deutschland) studierte an der Folkwang Universität der Künste in Essen und an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Pa- ris. Seine Arbeit wurde in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, darunter im Hartware MedienKunstVerein im Dortmunder U, Kunstmuseum Bo- chum, Krakow Photomonth 2018, Kunsthaus NRW Kornelimünster und Vera and Donald Blinken Open Society Archives in Budapest. Er war Artist-in-Residence am Gyeonggi Creation Center (ROK), Goethe-Institut Bukarest und Institute for Advan- ced Studies der Central European University. Braun erhielt zahlreiche Preise und Sti- pendien, u.a. von der Studienstiftung des deutschen Volkes, der Kunststiftung NRW und den Förderpreis für Künstlerinnen und Künstler des Landes Nordrhein-Westfa- len und wird aktuell von der Stiftung Kunstfonds gefördert.
Jan Hoek (*1984 in Utrecht, Niederlande) ist Fotograf und absolvierte sein Studium der Bild- und Sprachgestaltung an der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam (2012). Hoek beschäftigt sich in seiner Arbeit oftmals mit Minoritäten der afrikani- schen Gesellschaft wie Obdachlose, Drogenabhängige oder Menschen, die sich für kleine Dienstleistungen oder als Amateurmodels auf Online-Marktplätzen anbieten. Mit kritisch und humorvoller Geste thematisiert er Aspekte der Kolonialgeschichte, des aktuellen Diskurses über Gender, Konsum und Kapitalismus. Seine Werke wur- den weltweit in Antwerpen, Istanbul, St. Petersburg, Jakarta, Shenzhen, Lagos, Mia- mi, London und New York präsentiert, darunter als Einzelausstellungen im Projekt- raum Foam 3h des Fotografiemuseum Amsterdam, im Felix&Foam sowie im He Xianging Art Museum in Shenzhen. Seine Fotografien wurden seither veröffentlicht im Foam Magazine, Vice, Mister Motley, GUP, New York Times und King Kong Magazine.
Camille Lévêque (*1985 in Paris, Frankreich) ist visuelle Künstlerin, Fotografin, Grafikdesignerin und Verlegerin. Lévêques Arbeiten beschäftigen sich mit den Gattungen Fotografie, Video, Collage und Installation. Sie war als Reporterin der UNHCR in Armenien sowie als Redaktionsassistentin für Magnum Photos in Paris tätig bevor sie ihre künstlerische Karriere fokussierte. Lévêque wurde für diverse Preise nominiert und ausgezeichnet, darunter Prix Maison Blanche, Voies Off Arles, Cosmos Arles, PHmuseum Grant und Lucie Foundation. Ihre Werke wurden in be- kannten Institutionen präsentiert wie im MACRO, in der Aperture Foundation, auf dem Festival UNSEEN oder Le 104 und in den Zeitungen Le Monde, Libération so- wie im Foam Magazine, Dazed, Confused und Internazionale veröffentlicht. Lévêque ist Gründerin und Teil des Kollektivs Live Wild und Mitbegründerin des Verlags Orpheus Standing Alone. Sie arbeitet und lebt in Paris.
Luo Yang (*1984 in Shenyang, China) ist Künstlerin und Fotografin. Sie studierte Grafikdesign und absolvierte an der LuXun Academy of Fine Arts in China (2006) und zählt mit ihrer dokumentarischen Fotografie zu den bedeutendsten Künstler*innen ihrer Generation. 2013 waren ihre Werke in der von Ai Weiwei kuratierten Ausstellung FUCK OFF 2 im Groninger Museum zu sehen. Luos Arbeiten wurden weltweit in zahlreichen Museen, Projekträumen und auf Festivals sowie Biennalen in Einzel- und Gruppenausstellung von Mumbai bis Berlin präsentiert. Sie lebt und arbeitet in Peking und Shanghai.
C/O Berlin Talent AwardSeit 2006 fördert die C/O Berlin Foundation mit ihrem Nachwuchsprogramm angehende Fotograf*innen und Kunstkritiker*innen. Mehr als 80 junge Talente wurden seither mit Ausstellungen und Publikationen unterstützt und einem breiten Publikum vorgestellt, darunter die Fotograf*innen Stefanie Moshammer (2018) und Tobias Zielony (2007) sowie die Kritiker*innen Andreas Prinzing (2018), Steffen Siegel (2009) und Florian Ebner (2006).
Öffnungszeiten täglich . 11 bis 20 UhrEintritt 10 Euro . ermäßigt 5 Euro
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