"Christopher Lehmpfuhl malt den Augenblick. Er muss die Natur hautnah spüren und überträgt das Erlebte expressiv auf die Leinwand. Seine Bilder haben einen sehr intensiven Farbauftrag und er benutzt dabei keine Pinsel und klassischen Werkzeuge, sondern seine Finger. Die Bilder haben eine dreidimensionale Wirkung, so dick ist häufig die aufgetragene Farbe. Entstanden ist diese Technik durch einen Zufall. Als sich einmal die Farbe auf einem Bild verselbständigte und er keinen Pinsel dabei hatte, nutzte er seine Hände, mit einem Latexhandschuh überzogen. Er sei dankbar für diese Erfahrung, die ihm das Modellieren mit der Farbe ermöglicht und eine enorm sinnliche Befreiung gewesen sei.

Im Freien findet er die Bildthemen, die ihn interessieren. Dabei spielt das Licht eine entscheidende Rolle. Er sagt, er habe ein fotografisches Gedächtnis für Licht und merke sich Orte weniger an ihren Wahrzeichen als an ihrem Licht. Vorstudien sind für ihn nicht nötig. Dieses Vorgehen verbindet ihn mit Künstlern des Expressionismus wie des Impressionismus. Er sieht sich dieser Tradition verpflichtet und spricht von einem „expressionistischen Impressionismus”, wenn es um seine Werke geht. Nicht das direkte Abbild der Landschaft soll nüchtern wiedergegeben werden sondern die selbst erlebte subjektive Stimmung."

Auszug aus dem Katalog zur Ausstellung.Text Dr. Anke Brack