13 KünstlerInnen der KÖNIG GALERIE zu Gast bei KETTERER KUNST in München Szene Berlin Oktober 19München, 23. September 2019 (kk) – Die KÖNIG GALERIE ist zu Gast bei KETTERER KUNST. Berlin und München, Preußen und Bayern, Galerie und Auktionshaus – geht das über- haupt zusammen? Sehr gut, finden Robert Ketterer und Johann König. „Wir handeln immer im Sinne der Kunst und unserer Sammler“, erklären die beiden. Für Deutschland ist die Ausstellung „Szene Berlin Oktober 19“ tatsächlich ein Novum. Die KÖNIG GALERIE zeigt vom 15. bis zum 25. Oktober in den Münchner Räumen von KETTERER KUNST Werke von 13 etablierten KünstlerInnen, die in Berlin leben und arbeiten.
Das Spektrum erstreckt sich über das gesamte Programm der KÖNIG GALERIE: Norbert Bisky, Monica Bonvicini, Claudia Comte, Elmgreen & Dragset, Katharina Grosse, Jeppe Hein, Annette Kelm, Alicja Kwade, Anselm Reyle, Julian Rosefeldt, Michael Sailstorfer, Jorinde Voigt, David Zink Yi.
Was macht das Neue aus an dieser Zusammenarbeit? In Großbritannien und den USA gab und gibt es Kooperationen zwischen den vermeintlichen Gegnern. Eines der großen Auktionshäuser hatte sogar schon eine Galerie gekauft. Dahinter standen immer strategische Überlegungen; immer ging es darum, die eigene Vormachtstellung auszuweiten. Derartiges liegt den beiden mittelständischen Unternehmern fern. In dem einzigartigen Projekt soll es vielmehr darum gehen, dem süddeutschen Publikum die Berliner Kunstszene näherzubringen. Eine Gemeinsamkeit der beiden ist die Spezialisierung auf in den deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz (der sogenannten DACH-Region) lebende oder arbeitende Künstler. Diese Positionen einem interessierten Publikum zu vermitteln, sehen sie als ihre Kernaufgabe. „Wir haben keine Angst voreinander“, meint König. Denn wenn ein Sammler ein Werk eines bestimmtenKünstlers suche, sei es ihm oft nicht wichtig, wo er es findet. Dem pflichtet Ketterer bei: „Die Kunden haben diesen vermeintlichen Konflikt zwischen Auktionshaus und Galerie nicht. Und auch wir haben keine Berührungsängste.“ Gerade als mittelständische Unternehmen mit ihrem direkten Kontakt zu den Kunden, müssen und wollen die beiden ausgetretene Pfade verlassen, um ihrer Klientel neue Erfahrungen zu ermöglichen.
Daher soll das gemeinsame Projekt, dessen Titel sich auf die ersten institutionellen Ausstellungen von René Block bezieht, nicht nur eine Anhäufung von Namen und Werken sein. „Was ich will, ist einen Einblick in die Kunstproduktion zu geben“, erläutert König seine Motivation für „Szene Berlin“ in München. Aus diesem Grund sind in der Schau von vielen KünstlerInnen Werkgruppen zu sehen, an denen sich die Entwicklung ihrer jeweiligen künstlerischen Praxis nachvollziehen lässt. Bei Anselm Reyle nimmt diese ihren Anfang an einem Streifenbild aus dem Jahr 2008, als dem Künstler im heute hippen Stadtteil Neukölln Reklamekästen auffielen, die ihn inspirierten. Weiter geht es über die komplexen metallischen Faltungen bis hin zu den aktuellen Wandobjekten und ihrer Kombination aus geometrischen Formen auf Leinwand mit in den Raum ragenden Neon-Elementen.
„Szene Berlin“ bietet also vor allem Kontext und genau das liegt Robert Ketterer am Herzen: „Ich will mit dieser Ausstellung vermitteln, wie Kunst in der international wahrscheinlich lebendigsten und kreativsten Szene entsteht.“
Auf die Münchener wartet also ein kompakter Einblick in die aktuelle Produktion etablierter und jüngerer Künstler aus Berlin, den man so auch in einer Institution kaum erhalten dürfte.