Fabian Peake, The Time of Books, 2013, Öl auf Leinwand, 51 x 66 cm, Courtesy of the artist Fabian Peake, The Time of Books, 2013, Öl auf Leinwand, 51 x 66 cm, Courtesy of the artist - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstmuseumluzern

Wer: kunstmuseumluzern

Was: Ausstellung

Wann: 07.12.2019 - 09.02.2020

Der titelgebende Mauersegler flitzt um die Ecke eines Londoner Reihenhäuschens. Die Objekte, die der Vogel dabei vielleicht aus dem Augenwinkel sieht, sind für Fabian Peake (*1942) Inspira- tion. Seine Kunst speist sich aus dem öffentlichen Raum: Die unprätentiöse Stadtmöblierung bestehend aus Strommasten, Beschriftungen und Reklametafeln, Abfalleimern oder Schachtde- ckeln…
Der titelgebende Mauersegler flitzt um die Ecke eines Londoner Reihenhäuschens. Die Objekte, die der Vogel dabei vielleicht aus dem Augenwinkel sieht, sind für Fabian Peake (*1942) Inspira- tion. Seine Kunst speist sich aus dem öffentlichen Raum: Die unprätentiöse Stadtmöblierung bestehend aus Strommasten, Beschriftungen und Reklametafeln, Abfalleimern oder Schachtde- ckeln fliesst in Fabian Peakes Formenkosmos ein. Der Künstler interessiert sich für das, was ihn umgibt, einerseits formal und haptisch, aber auch in Bezug auf die handwerkliche Produktion. So eignet er sich immer wieder neue Kenntnisse und Techniken an. Für seine Stoffobjekte, die an Hosen oder Jacketts im Entstehungsprozess erinnern, hat er das Schneidern gelernt, mit allen Finessen, die es braucht, um einen Anzug zu nähen. Und für das neuste Holzobjekt, das dieses Jahr für die Ausstellung entstand, setzte er sich mit dem Bootsbau auseinander.

Fabian Peake kombiniert in seinen Malereien und Zeichnungen abstrahierte Formen und Ob- jekte immer wieder neu. Ihre Farbigkeit, die Klarheit der Formen und die Auseinandersetzung mit dem Alltag und seiner Ästhetik erinnern an die Pop-Art. Gleichzeitig scheint in Peakes Werken eine Welt auf, die an «Alice im Wunderland» erinnert. Mit der Welt dieser Geschichten ist der Künstler aufgewachsen, hat doch sein Vater, Mervyn Peake, unter anderem Geschichten von Lewis Carroll oder den Gebrüdern Grimm illustriert. Surrealistisch oder träumerisch treffen Dinge aus verschiedenen Sphären aufeinander: Bäume, Lippen, Autos, Krawatten, Barcodes oder rauchende Zigaretten. Dazwischen finden sich immer wieder Texte in der Handschrift des Künstlers, kurz oder lang, auch seitenverkehrt oder mit der Bohrmaschine aus Holzplatten getrennt. Dabei erhält die Handschrift des Künstlers oft ornamentalen Charakter oder sie gleicht vielfach überlagert einer Schraffur. Malerei und Literatur kommentieren sich immer wieder gegenseitig und fliessen insbesondere in den Wandbildern, in denen Fabian Peake seine Texte geometrischen Formen einschreibt, ineinander. Literatur ist nicht nur eine wichtige Quelle für den Künstler, er schreibt auch selbst Kurztexte und Gedichte. Im Kunstmuseum Luzern wird Fabian Peake in der Woche vor Ausstellungseröffnung zwei Wandmalereien in spiegelverkehrter Schrift realisieren.

A Swift at the Corner ist Fabian Peakes erste Einzelausstellung in der Schweiz. Die Präsentation im Kunstmuseum Luzern zeigt das ganze Spektrum seines medial vielfältigen Schaffens: Ma- lerei, Zeichnung, Wandgemälde, Stoffobjekte, Reliefs und Skulpturen. Sie verbindet assoziativ frühere Arbeiten mit solchen, die extra für die Ausstellung entstanden. So wird deutlich, welche Themen den Künstler beschäftigen und wie er sie immer wieder aktualisiert. Gleichzeitig flies- sen alt und neu ineinander, beispielsweise wenn ältere Stoffobjekte an neuen «Kleiderbügeln» präsentiert werden. Der Ausstellungsraum wird durch eine Serie grauer Skulpturen strukturiert, die beispielsweise ein Häuschen oder ein Schiff darstellen, aber auch abstraktere Objekte sein können, die zwar bekannt wirken, aber nicht völlig zu entschlüsseln sind. Die einheitliche Farbgebung signalisiert Zusammengehörigkeit und verbindet die unterschiedlich abstrakten Formen zu einem eigenen Kosmos, durch den Besucherinnen und Besucher spazieren können.

kuratiert von Eveline Suter

Fabian Peake, Manhole Cover 1, 2017, Sperrholz, Acrylfarbe, 50 x 61 cm, Courtesy of the artist Fabian Peake, Manhole Cover 1, 2017, Sperrholz, Acrylfarbe, 50 x 61 cm, Courtesy of the artist - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstmuseumluzern
Tags: Fabian Peake, Malerei, Zeichnungen

Dienstag bis Sonntag 10-17 UhrMittwoch 10-20 UhrMontag geschlossen
Offen an allen städtischen Feiertagen,auch an Montagen: Ostermontag, Pfingstmontag offen
Erwachsene CHF 15.-

Archiv
Luzern, Ausstellung, 26.09.2020 - 29.11.2020
Andreas Züst, Eis, undatiert, Diapostitiv, Galerie & Edition Marlene Frei, Zürich, © Nachlass Andreas Züst, Graphische Sammlung, Schweizerische Nationalbibliothek, Bern
Luzern, Ausstellung, 29.02.2020 - 22.11.2020
Franz Gertsch, Luciano Castelli I, 1971, Dispersion auf Leinwand, 207.5 × 290.5 cm, Kunstmuseum Luzern
Luzern, Ausstellung, 22.08.2020 - 22.11.2020
Andreas Züst, aus der Serie Eis, undatiert, Diapositiv, Galerie & Edition Marlene Frei, Zürich, © Nachlass Andreas Züst, Graphische Sammlung, Schweizerische Nationalbibliothek, Bern
Rudolf Koller, Ohne Titel, undatiert Öl auf Leinwand, 48.5 x 59 cm, Kunstmuseum Luzern, Leihgabe aus Privatbesitz
Luzern, Ausstellung, 29.02.2020 - 11.10.2020
Marion Baruch, Contenitore – Ambiente, 1969, Marion Baruch und A.G. Fronzoni, Foto: Berengo Gardin, Courtesy the artist and Galerie Anne-Sarah Bénichou, Paris; Galerie Laurence Bernard, Genève; Galerie Urs Meile, Bejing-Lucerne
Luzern, Ausstellung, 04.07.2020 - 11.10.2020
Josephine Troller, Garten Eden, 1963–1964, Öl auf Leinwand, 80 × 130 cm, Kunstmuseum Luzern
Fanni Fetzer, Foto: Marc Latzel
Robert Zünd, Las Meninas (Kopie nach Velázquez), undatiert, Öl auf Leinwand, 52 x 45 cm, Kunstmuseum Luzern, Leihgabe aus Privatbesitz
Luzern, Ausstellung, 09.06.2020
Erwin Wurm, ohne Titel, 2016, Farbstift auf Papier, Kunstmuseum Luzern, Schenkung des Künstlers
Luzern, Ausstellung, 28.03.2020 - 31.05.2020
Nathalie Djurberg & Hans Berg, One Need Not Be a House, The Brain Has Corridors, 2018, Stop-Motion-Animation, Musik, 8.18 Min., © Nathalie Djurberg & Hans Berg, Courtesy Lisson Gallery
Luzern, Ausstellung, 07.12.2019 - 09.02.2020
Sara Gassmann, Prisma, 2019, Acryl und Tusche auf Baumwolle, 200 x 150 cm, Courtesy of the artist