Dresden, 1981 © Leonhardi-Museum Dresden, Barbara Klemm Dresden, 1981 © Leonhardi-Museum Dresden, Barbara Klemm - Mit freundlicher Genehmigung von: MuseenDresden

Wer: MuseenDresden

Was: Ausstellung

Wann: 30.11.2019 - 01.03.2020

Bleibt man heute beim Durchblättern der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an einem Bild wirklich hän- gen, steht zumeist »Archiv Barbara Klemm« darunter. Fünfunddreißig Jahre lang war Barbara Klemm im Auftrag der FAZ unterwegs und hat in dieser Zeit fotografische Ikonen geschaffen: Das Treffen von Breschnew und Willy Brandt zum Beispiel, das 1973 das Verhältnis zwischen West…
Bleibt man heute beim Durchblättern der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an einem Bild wirklich hän- gen, steht zumeist »Archiv Barbara Klemm« darunter. Fünfunddreißig Jahre lang war Barbara Klemm im Auftrag der FAZ unterwegs und hat in dieser Zeit fotografische Ikonen geschaffen: Das Treffen von Breschnew und Willy Brandt zum Beispiel, das 1973 das Verhältnis zwischen West und Ost in neue Bahnen lenkte, oder auch die Dresdner Rede von Helmut Kohl im Dezember 1989, die das Ende der sogenannten friedlichen Revolution markierte, begleitet von aggressiv vorgetragenen Forderungen nach vermeintlich heilsbringendem und schnellstmöglichem Anschluss des Ostens an den Westen mit seinen trügerischen Konsumversprechen.

Auch im Leonhardi-Museum sind einige dieser Bilder zu sehen, aber hier – wie im gesamten Werk Klemms – setzen sie nur Akzente. Das Essenzielle dieses Werkes entstand auf den Reisen der Fotografin abseits der nachrichtenwirksamen Ereignisse vor und unmittelbar nach dem Untergang des Ostblocks, als die herbeigesehnte neue Zeit die bis dahin gültige Normalität fraß. Barbara Klemm hat sich diesem Vorgang sehr behutsam genähert, die von ihr einge- fangenen Momente verweigern jede Eindeutigkeit. Eine große Offenheit und Neugier auf das Fremde, das scheinbar vom eigenen Leben so weit entfernt ist und doch nur eine andere Facette menschlichen Lebens darstellt, sind prägend für Klemms Werk. Und darin begegnet sie diesem Fremden mit etwas, das heute so wenig selbstverständlich ist: mit Zuneigung.

»Barbara Klemms Bilder vom Osten erzählen [...] von der Doppelbödigkeit der Begegnungen und Er- fahrungen, von Empathie und Distanz, Abstraktion und Einfühlung ebenso wie von der Möglichkeit der Fotografe, Geschichte nicht nur in Erinnerung zu rufen, sondern sie im Wortsinn zu vergegenwärtigen.« MATTHIAS FLÜGGE

BiographischesBarbara Klemm wurde 1939 in Münster geboren und wuchs in Karlsruhe auf. Nach einer Fotografen- lehre begann sie 1959 bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) im Fotolabor zu arbeiten und ver- öffentlichte daneben erste Bilder. Von 1970 bis 2004 war sie Redaktionsfotografin bei der FAZ mit dem Schwerpunkt Politik und Feuilleton. Parallel erschienen ihre Fotografien in Büchern, Wochenzeitschrif- ten und Magazinen. Seit 2000 ist Barbara Klemm Honorarprofessorin an der Fachhochschule Darm- stadt. Ihre Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.

Tags: DDR, Malerei, Osten, Schwarzweißfotografie‎

Öffnungszeiten: Di–Do 14–19 Uhr, Fr–So 11–19 Uhr. Jeden Freitag Eintritt frei!Unseren Besucherservice erreichen Sie zu den genannten Öffnungszeiten unter: T +49 351 488 8975
Eintritt4 €, ermäßigt 3 €, Gruppen ab 10 Personen 3,00 €Freitag ab 13 Uhr Eintritt frei 

Das könnte Sie auch interessieren
William Kentridge Zeichnung für das Selbstportrait As a Coffee Pot (2 Private Thoughts), 2021 Tusche, Buntstift, Kohle, Pastellkreide und Collage auf Papier, 152 x 208 cm © William Kentridge, 2024
Archiv
Dresden, Ausstellung, 24.08.2024 - 05.01.2025
Caspar David Friedrich, Das Große Gehege bei Dresden, 1832 © Albertinum | Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Philipp Otto Runge, Rosenzweig Erworben mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung, der HERMANN REEMTSMA STIFTUNG, der Rudolf-August Oetker-Stiftung und den Freunden des Kupferstich-Kabinetts Dresden e.V. © Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Grisebach GmbH
Dresden, Ausstellung, 09.05.2024 - 17.11.2024
Iliupersis-Maler, Volutenkrater (380 - 370 v. Chr.) Apulisch rotfigurig, 380 - 370 v. Chr. Entdecken Sie göttliche Wesen © Skulpturensammlung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut
Die große Schneegrube, 1806, Aquatinta nach Christoph Nathe, Schlesisches Museum zu Görlit
Dresden, Ausstellung, 26.09.2023 - 26.09.2024
Frank Stella Of Whales in Paint; in Teeth; in Wood; in Sheet Iron; in Stone; in Mountains; in Stars (Moby Dick Serie, Kapitel/chapter 57), 1990 © Schenkung Sammlung Hoffmann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden; VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Klemens Renner
Tafelreliquiar (Staurothek) aus der ehemaligen Abtei St. Martin in Trier, Trier,1266 © Martin Polák
Dresden, Ausstellung, 05.05.2024 - 01.09.2024
Das Blockhaus © Archiv der Avantgarden, SKD, Foto: Klemens Renner
Dresden, Ausstellung, 05.05.2024 - 01.09.2024
Georges Hugnet, 21 Cartes postales surréalistes, Paris 1937
Hermann Nitsch Das letzte Abendmahl
Dresden, Ausstellung, 04.05.2024 - 12.06.2024
Das Blockhaus © Archiv der Avantgarden, SKD, Foto: Klemens Renner
Dresden, Ausstellung, 06.10.2023 - 07.04.2024
Plakat zur Ausstellung