Die Einzelausstellung »WAS BLEIBT« zeigt mit sechs Werkserien nach 15 Jahren eine der umfangreichsten Werkschauen der französischen Konzeptkünstlerin Sophie Calle (*1953) in Deutschland. Anhand von existentiellen Themen wie Blindheit, familiären Beziehungen, Liebe, Verlust, Trauer und Geschichtskultur rücken die verschiedenen Werkgruppen das Abwesende und dessen Weiterleben in der Erinnerung in den Mittelpunkt.Sophie Calle zählt zu den profiliertesten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. Ihre Werke sind Dokument und Erfindung, Wirklichkeit und Fiktion zugleich. Calle ist eine virtuose Erzählerin, die ihre Geschichten im Spannungsfeld von fotografischem Bild und Text ausbreitet und die Imaginationskraft des Betrachters einbindet. Ihre präzise inszenierten Gegenüberstellungen von Fotografie und Text thematisieren sowohl das eigene Leben als auch das der Anderen und machen weder vor der persönlichen noch vor der fremden Intimsphäre halt. Ausgehend von gesellschaftlichen Beobachtungen, autobiografischen Fragestellungen, Recherchen und Interviews entsteht ein Netzwerk gesammelter und inszenierter Spuren, das den inneren Bildern und Assoziationen eine unausweichliche Präsenz verleiht.
Die Ausstellung vereint Arbeiten von 1986 bis heute und setzt einen Schwerpunkt bei den Werkserien »Ma mère, mon chat, mon père, dans cet ordre« (2012-2019), »Série Noire« (2018), »Les Tombes« (Die Gräber) (1990), sowie »Les Aveugles« (Die Blinden) (1986), »La Dernière Image« (Das letzte Bild) (2010) und »Detachment« (Die Entfernung) (1996). Das Abwesende, die Fragilität der Erinnerung und die Kraft der Imagination spielen in all diesen Werken Sophie Calles eine zentrale Rolle.