GERADE ZU SCHRÄG Der Dialog zwischen Wahida Azhari und Barbara Höller ist durch beider Interesse an räumlichen Möglichkeiten und speziell der Beziehung zwischen Beobachter:in und Wahrnehmungsobjekten begründet.Barbara Höller Sowohl die temporären Tapeinstallation als auch die in den Raum gestellten bemalten Objekte arbeiten mit komplexen visuellen Reizen. Die dadurch ausgelöse Irritation lässt die Betrachter:inn den primären „Gegenüber-Standpunkt“ verlassen und das Spiel mit dem Raum aufnehmen. Der Wechsel des Betrachtungsstandpunktes kann die Farbwahrnehmung verändern (Ton-in Ton Bemalung der Objekte) oder die Illusion von Bewegung hervorrufen (Moiré-effekt der Tape-Installation).
Wahida Azhari Linien und Formen existieren in einem bestimmten Verhältnis zueinander und zur Leere des Raumes – in einer Annäherung an ihr Optimum. Die Installationen werden von einem festen Betrachterstandpunkt, in dem die Interaktion als Ganzes in den Blick genommen werden kann, als auch den Raum durchschreitend wahrgenommen. Die Betrachter*in ist auf sich selbst verwiesen. Meditatives Verweilen macht Leere im eigenen Selbst bewußt in einem Raum, in dem die Koordinaten neu gesetzt sind. Dieser Vorgang erfordert Zeit – wie das Hören eines Musikstückes Zeit erfordert.
Gefördert aus Mitteln der Behörde für Kultur und Medien Hamburg und des Bezirksamtes Altona