Mosaik von Fragmenten und Erinnerungen wird Geschichte. Mosaik von Fragmenten und Erinnerungen wird Geschichte. - Mit freundlicher Genehmigung von: shmh.de

Wer: shmh.de

Was: Ausstellung

Wann: 25.02.2021 - 15.11.2021

Wie gehen wir mit Erinnerung um? Aus welchen Fragmenten der Wahrnehmung entstehen unsere Erzählungen von Geschichte? Wie betten wir darin neue Eindrücke ein und wie wird diese Wahrnehmung unsere Erinnerung prägen?

Einen Zugang zu diesen Fragen sucht das Projekt der Künstlerin Dagmar Nettelmann Schuldt im Museum für Hamburgische Geschichte in direktem Bezug zu den dortigen…

Wie gehen wir mit Erinnerung um? Aus welchen Fragmenten der Wahrnehmung entstehen unsere Erzählungen von Geschichte? Wie betten wir darin neue Eindrücke ein und wie wird diese Wahrnehmung unsere Erinnerung prägen?

Einen Zugang zu diesen Fragen sucht das Projekt der Künstlerin Dagmar Nettelmann Schuldt im Museum für Hamburgische Geschichte in direktem Bezug zu den dortigen Exponaten der Sammlung. In einer Präsentation, die in der großen Halle im oberen Foyer des Museums zu sehen ist, werden mehrere Werke von Dagmar Nettelmann Schuldt gezeigt, bevor das Haus in den nächsten Jahren umgebaut wird. Im Zentrum der Ausstellung stehen eine Präsentation aus 280 bemalten Fliesenfragmenten in einem langen Strom, Skulpturen aus Fassadenfragmenten mit Gips sowie Gemälde, die sich mit dem Thema Schichtung befassen.

Dagmar Nettelmann Schuldt ist eine Künstlerin aus Hamburg. Ihr Studio befindet sich im Woods Art Institute in Wentorf. Konkreter Ausgangspunkt ihrer Arbeiten sind Fragmente ehemaliger Lebenswirklichkeit wie Scherben, Bruchstücke von Architektur, Eisenteile und anderes, die sie insbesondere in den Schuttschichten des Elbufers sucht und aufliest. Diese zufällig überlieferten Überreste werden geborgen, nach ihrer Geschichte befragt, mit neuen Gedanken und Inhalten versehen und schließlich in eine neue Ordnung gebracht, die sich in einem Mosaik der Erinnerung manifestiert. Die äußere Gestalt dieses Mosaiks in der zentralen Arbeit der Ausstellung nimmt die Vorstellung eines immerwährenden Flusses auf. Aus einem Mosaik von Fragmenten und Erinnerungen wird Geschichte.

„Scherben“, sagt die Künstlerin, „können zum Bild für die Brüche in der persönlichen Erinnerung werden, für die Ausschnitte, die jeder subjektiv wahrnimmt und selbst immer wieder neu zusammensetzt. Jede Zeichnung trägt Erinnerungen und bleibt bruchstück- haft. Altes und Neues, Historie und Fiktion gehen ein Beziehungsgeflecht ein. Die Scherben sind Teil der eigenen Erinnerung und der Geschichte Hamburgs, bilden eine subjektive Geschichts-schreibung mit allen Brüchen, eine Zeichnung im Fluss.“

Seit geraumer Zeit beschäftigt sich die Künstlerin mit den im Museum für Hamburgische Geschichte ausgestellten Fragmenten und Spolien, aus denen hier die Erzählung von Geschichte der Stadt entwickelt wird: ein Mosaik aus Sammlungsexponaten mit der ihnen jeweils zugehörigen individuellen Geschichte, verbunden zur Darstellung kollektiver Erinnerung. Die Verbindung dieser Darstellung mit dem Werk Dagmar Nettelmann Schuldts in unmittelbarer Beziehung zur Ausstellung des Museums stellt nun die Möglichkeit dar, mit Blick auf die künstlerische Position die Frage nach der Wahrneh- mung und der Konstruktion von Geschichte zu reflektieren. In einem Film, der in der Ausstellung gezeigt wird, erläutert die Künstlerin die Hintergründe und das Vorgehen bei ihrer Arbeit. Dieser Film ist darüber hinaus auch auf der Website des Museums unter: www.shmh.de zu sehen.

Tags: Architektur, Dagmar Nettelmann Schuldt, Mosaik

.

Das könnte Sie auch interessieren
Hamburg, Auktion, 21.09.2024 - 22.09.2024
Hamburg, Messe, 27.11.2024 - 01.12.2024
Eröffnung MK&G messe 2022, Foto: Andreas Weiss
Hamburg, Ausstellung, 12.10.2024 - 19.01.2025
Andreas Gursky, Pyongyang I, 2007 © Andreas Gursky / VG Bild-Kunst Courtesy: Sprüth Magers
Archiv
Hamburg, Ausstellung, 03.03.2024 - 04.01.2027
Kleider der 1960er-Jahre von Jean Patou, Christóbal Balenciaga und Jean Dessès in der Modegalerie des Kunstgewerbemuseums © Staatliche Museen zu Berlin, Kunstgewerbemuseum / Achim Kleuker
360º-Film zur Ausstellung „Picasso und seine Zeit“ im Museum Berggruen
Hamburg, Ausstellung, 01.09.2023 - 08.10.2025
Friedrich Gerlach & Julia Huhnholz, The Essence of Biocement, Biologically manufactured chair from recycled material, 2022, © Friedrich Gerlach
Hamburg, Ausstellung, 07.07.2023 - 06.07.2025
Flora Miranda Seierl (* 1990), Flora Miranda, Antwerpen, Crincle Dress #1, Frühjahr/Sommer 2020, MK&G, Eigentum der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, Foto: Henning Rogge
Hamburg, Ausstellung, 26.04.2024 - 22.04.2025
Wael Morcos, Ausstellungsgrafik „Inner Structures – Outer Rhythms”, 2021, © Wael Morcos
Hamburg, Ausstellung, 15.04.2024 - 25.02.2025
Juan de la Cruz Megías Mondéjar, Hochzeitsfoto aus Spanien (Ausschnitt)
Hamburg, Ausstellung, 31.05.2024 - 19.01.2025
Manon de Boer (*1966) / Latifa Laâbissi (*1964) Ghost Party (2), 2022  (Still) HD-Video, 4:3, Französisch (englische Untertitel), BE / FR, 58 Min. © Courtesy Jan Mot gallery and the artists
Hamburg, Ausstellung, 29.10.2021 - 01.01.2025
Impressionismus. Deutsch-französische Begegnungen Katalog zur Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle 2021/2022
Hamburg, Ausstellung, 01.10.2020 - 31.12.2024
HANS MAKART (1840-1884) Der Einzug Kaiser Karls V. in Antwerpen, 1878 Öl auf Leinwand, 520 x 952 cm | Hamburger Kunsthalle, Inv.-Nr. HK-1515 Erworben mit Mitteln aus dem Vermächtnis von Beer Carl Heine, 1879
Hamburg, Ausstellung, 16.06.2023 - 25.12.2024
Ausstellungsansicht Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914 im Hamburger Bahnhof, 1990 © Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv / Foto: Reinhard Friedrich
Hamburg, Ausstellung, 19.12.2023 - 19.12.2024
Jakob Lena Knebl & Ashley Hans Scheirl, view of the exhibition Doppelganger!,  Palais de Tokyo, 19.10.23 – 07.01.24. Courtesy of the artists. Photo: Aurélien Mole Copyright: Courtesy of the artists. Photo: Aurélien Mole