Die Ausstellung DONALD JUDD in der Galerie Thaddaeus Ropac Salzburg präsentiert Arbeiten aus den Jahren 1977–1991, ein Zeitraum, in dem die Werke des Künstlers von jenen Grundprinzipien bestimmt wurden, die seine künstlerische Vision definiert hatten. Die Ausstellung gewährt Einblicke in die Vielfalt des formalen und materiellen Repertoires von Donald Judd und offenbart dabei das unverwechselbare visuelle Vokabular des Künstlers, das durch den bewussten Einsatz mathematischer Proportionen charakterisiert ist. Die Ausstellung umfasst Arbeiten aus Sperrholz, bemaltem Holz, Plexiglas und Aluminium – Materialien, anhand derer Judd die Beziehung zwischen Form und Farbe thematisierte. Noch nie zuvor ausgestellte Werke werden neben Judds wegweisenden Bodenarbeiten gezeigt, die ein zentrales Element seines Werkkomplexes darstellen. Das früheste Beispiel dieser Art von kadmiumroter Bodenarbeit wurde in Judds erster Einzelausstellung in der Green Gallery, New York (1963-64) gezeigt und ist heute Teil der Sammlung des Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington, D.C.Während der 1980er und frühen 1990er Jahre wurde das Werk von Donald Judd weitgehend in Europa konzipiert und ausgestellt. In dieser Zeit lebte Judd in der Schweiz und begann seine Zusammenarbeit mit Schweizer Manufakturen, die zu neuen künstlerischen Entwicklungen, wie etwa mehrfarbigen Wandobjekten aus Aluminium führte. „Überschwänglichkeit ist nicht, oder war nicht, das Wort, das einem im Zusammenhang mit Donald Judd in den Sinn kommt [...] aber sein jüngstes Werk macht diese beschwingte Verspieltheit so offensichtlich wie seinen Intellekt“, bemerkte der Kunstkritiker Larry Berryman in seiner Beschreibung von Judds Werk der 1980er Jahre (Arts Review, 14. März 1986). Es folgte eine Reihe von Ausstellungen in Galerien und Institutionen in ganz Europa, darunter eine große Retrospektive im Jahr 1987, die vom Van Abbemuseum, Eindhoven, organisiert wurde und in die Städtische Kunsthalle, Düsseldorf, das Musée d'Art Moderne de Paris, die Fundació Joan Miró, Barcelona, und das Castello di Rivoli, Turin, wanderte.
Zu den Höhepunkten der Ausstellung zählen drei Bodenarbeiten aus Sperrholz – eine mit einer unbemalten Sperrholzoberfläche und zwei, die in der für Judd charakteristischen Farbe, hellem Kadmiumrot, bemalt sind. Die Höhe ist die jeweils kleinste Dimension des rechteckigen Kubus, dessen Form damit robust und reglos wirkt. In die obere Außenfläche ist in jede der Arbeiten eine unterschiedlich gestaltete Aluminiumintarsie eingelassen. Mit seinen freistehenden Bodenarbeiten aus Holz hatte sich Judd früh von der Wand und damit vom Bildartigen befreit. Er kehrte wiederholt zu Formen zurück, die er bereits zu Beginn seiner Karriere eingesetzt hatte und ab 1989 konzipierte er eine neue Gruppe rechteckiger Bodenobjekte, aus der die drei Arbeiten in der Ausstellung stammen. Die aus Douglasien-Sperrholz gefertigten Objekte sind entweder in hellem kadmiumrot bemalt oder naturbelassen. Während jeder Kubus über einen halbrunden Einschnitt verfügt, der über die gesamte Länge der oberen Fläche verläuft, sind die eingelassenen Aluminiumrohre oder Zylinder einzigartig und heben damit jede Arbeit von den anderen in der Gruppe ab. Zwei dieser Arbeiten – eine naturbelassene mit einem dünnwandigen Rohr sowie eine kadmiumrote mit einer massiven Zylinderintarsie – sind dauerhaft in Judds Ranch Office in Marfa, Texas, installiert und unterstreichen damit die Bedeutung, die diese spezielle Werkgruppe für den Künstler hatte. Eine weitere kadmiumrote Arbeit ist heute Teil der Sammlung des Louisiana Museum of Modern Art in Humlebaek, Dänemark.