Gerhard Altenbourg, Janus und die Kinder der Zeit , 1955, Lindenau-Museum Altenburg, Foto: Foto: Lindenau-Museum Altenburg/Bernd Sinterhauf, Berlin Gerhard Altenbourg, Janus und die Kinder der Zeit , 1955, Lindenau-Museum Altenburg, Foto: Foto: Lindenau-Museum Altenburg/Bernd Sinterhauf, Berlin - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstsammlungen

Wer: kunstsammlungen

Was: Ausstellung

Wann: 29.08.2021 - 14.11.2021

Die Kunstsammlungen am Theaterplatz zeigen die erste Doppelausstellung mit Werken von Carlfriedrich Claus und Gerhard Altenbourg. Mit jeweils 50 ausgestellten Werken wird die Verschiedenartigkeit der beiden Konzepte ebenso wie ihre vergleichbare Unabhängigkeit und ihr außerordentlicher Rang vorgegestellt. Die Beziehung von Claus und Altenbourg zueinander beruhte auf dem…
Die Kunstsammlungen am Theaterplatz zeigen die erste Doppelausstellung mit Werken von Carlfriedrich Claus und Gerhard Altenbourg. Mit jeweils 50 ausgestellten Werken wird die Verschiedenartigkeit der beiden Konzepte ebenso wie ihre vergleichbare Unabhängigkeit und ihr außerordentlicher Rang vorgegestellt. Die Beziehung von Claus und Altenbourg zueinander beruhte auf dem Agieren im selben kulturellen Milieu. In den Jahren nach 1945 beschäftigten sich beide in- tensiv mit der Kunst der Avantgarden und setzten sich mit der Abstraktion ausei- nander. Persönlich begegneten sie sich erstmals im Januar 1961 in der Galerie Schüler in Berlin (West). Damals hatte jeder seinen Personalstil bereits entwickelt. Sie schufen ihre Werke ohne direkte Vorbilder als singuläre Positionen zeit- genössischer Kunst.

Gerhard Altenbourg verfügte souverän über das grenzenlose Potential der künst- lerischen Materialien und die Wirkungen, die aus dem Mit- und Übereinander von Lasuren, Linien und Flächen entstanden. Aus der Kombination von unterschiedli- chen Mal- und Zeichentechniken entwickelte er einen unvergleichlichen Reich- tum an Formfindungen und Farbwirkungen. Die amorphen Figurationen und flächigen Szenerien im Werk Gerhard Altenbourgs entstammen der Sphäre des Traums und des Unbewussten. Sein Œuvre ist komplex und die scheinbare Weltferne beinhaltet doch eine deutliche Stellungnahme gegenüber der Alltagswirk- lichkeit des Künstlers.

In den frühen 1960er Jahren gehörte Carlfriedrich Claus zu den Mitbegründern und Exponenten der internationalen visuellen Poesie. Sprache war bei ihm nicht nur das Material seiner Kunst, sondern auch ihr ureigenes Thema. Indem er schrieb, lösten sich die Zeichen unter seiner Hand und gewannen grafische Qua- lität. Statt verbaler Botschaften werden so Affekte und Stimmungen sichtbar, die in die Entstehung dieser Schriftbilder hineingewirkt haben.

Sowohl die Zeichnungen und Grafiken von Gerhard Altenbourg als auch die Sprachblätter von Carlfriedrich Claus fielen aus dem Raster des normativen DDR- Realismus heraus. Stattdessen genossen diese Künstler früh eine internationale Aufmerksamkeit, was wiederum Repressionen in der DDR nach sich zog und da- mit ihr solidarisches, wertschätzendes, wenn auch nicht immer unkritisches Ver- hältnis zueinander stärkte.

Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen den Kunstsammlungen Chemnitz – Stiftung Carlfriedrich Claus-Archiv, dem Lindenau-Museum Altenburg und der Stiftung Gerhard Altenbourg. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die alle ausgestellten Werke abbildet und neben einführenden Texten von Brigitta Milde, Inge Grimm und Marie Winter den gesamten Briefwechsel zwischen Carlfriedrich Claus und Gerhard Altenbourg vollständig, wissenschaftlich ediert und kommen- tiert enthält.

Tags: Carlfriedrich Claus, Gerhard Altenbourg, Kunst nach 1945, Malerei

Öffnungszeiten
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag, Feiertag 11–18 UhrMittwoch 14–21 Uhr24.12. und 31.12. geschlossen
Eintrittspreise*
7 Euro, 5 Euro ermäßigt
ab 10 Personen Gruppenrabatt:5 Euro, 3 Euro ermäßigt
Freier Eintritt für Kinder undJugendliche unter 18 Jahren

Das könnte Sie auch interessieren
Chemnitz, Ausstellung, 29.09.2024 - 30.03.2025
Gabriele Münter Landschaft mit Hütte im Abendrot, , 1908, Öl auf Papier auf Karton , 33 x 40,8 cm, Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Chemnitz, Ausstellung, 27.04.2025 - 10.08.2025
Otto Dix Rothaarige Frau (Damenporträt) , 1931, Mischtechnik auf Leinwand auf Tischlerplatte, 60,8 x 36,6 cm, Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Archiv
Chemnitz, Ausstellung, 18.06.2021 - 26.08.2021
Chemnitz, Ausstellung, 28.03.2021 - 27.06.2021
Soulages Peinture 17 Dec 2004.163x181cm LWL-Museum
Chemnitz, Ausstellung, 27.02.2021 - 27.06.2021
Kanne und Dose
Chemnitz, Ausstellung, 21.03.2021 - 20.06.2021
Serge Poliakoff Composition abstraite, 1959 Öl auf Leinwand 60 x 73 cm Kunstsammlungen Chemnitz-Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz Foto: PUNCTUM/Bertram Kober © VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Chemnitz, Ausstellung, 05.12.2020 - 13.06.2021
Paolo di Giovanni Fei (um 1345–um 1411), Anbetung der Heiligen Drei Könige, um 1395–1400, Lindenau-Museum Altenburg, Foto: Bernd Sinterhauf © Lindenau-Museum Altenburg
Chemnitz, Ausstellung, 31.03.2021 - 02.05.2021
Foyer StadthallecHorst Zickelbein 1969 74 BK Heft5 1975 S217 w-e1611757393593
Chemnitz, Ausstellung, 15.11.2020 - 25.04.2021
Uwe Lausen (1941-1970) Grandiose Aussichten, 1967
Chemnitz, Ausstellung, 22.03.2021 - 23.03.2021
Otto Dix Rothaarige Frau (Damenporträt), 1931 Mischtechnik auf Leinwand aufTischlerplatte 61 x 37 cm Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser Eigentum der Stiftung Gunzenhauser
Chemnitz, Ausstellung, 08.11.2020 - 21.02.2021
Swallow me, From Flanders to Italy (Ausschnitt), 2019, Teppich und zwei integrierte TV-Screens, Filmdatei, 200 x 460 cm © Courtesy: the artist
Chemnitz, Ausstellung, 06.12.2020 - 31.01.2021
Ralf Winkler (1936–2009), Kostümentwurf für Wotan in Richard Wagners Der Ring des Nibelungen, 1998, im Nachlass des Künstlers, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum
Chemnitz, Ausstellung, 06.09.2020 - 29.11.2020
Sebastian Gögel (* 1978) Connection, 2014 Öl auf Leinwand, 130 x 180 cm Sammlung Schott, Leipzig © Sebastian Gögel