Tempel in Kamakura, Wilhelm Heine (1827–1885). Foto: MFK, Nicolai Kästner Tempel in Kamakura, Wilhelm Heine (1827–1885). Foto: MFK, Nicolai Kästner - Mit freundlicher Genehmigung von: Staatlichen Museums für Voelkerkunde

Was: Ausstellung

Wann: 16.07.2021 - 06.01.2022

160 Jahre nach Abschluss des ersten deutsch-japanischen Freundschafts- und Handelsvertrags zeigt das Museum Fünf Kontinente die Ausstellung »Sehnsucht Japan. Reiseerinnerungen des Malers Wilhelm Heine«. Erstmals seit mehr als 100 Jahren werden Gemälde, die auf den Impressionen des Augenzeugen des Vertragsabschlusses beruhen, in einer Sonderausstellung in München zu sehen…
160 Jahre nach Abschluss des ersten deutsch-japanischen Freundschafts- und Handelsvertrags zeigt das Museum Fünf Kontinente die Ausstellung »Sehnsucht Japan. Reiseerinnerungen des Malers Wilhelm Heine«. Erstmals seit mehr als 100 Jahren werden Gemälde, die auf den Impressionen des Augenzeugen des Vertragsabschlusses beruhen, in einer Sonderausstellung in München zu sehen sein.

Der in Dresden geborene Bernhard Peter Wilhelm Heine (1827-1885) studierte Architektur und Malerei. Zu seinen Professoren gehörte Semper, zum engsten Freundeskreis seines Vaters Richard Wagner. Eine Anstellung des jungen Heines als Hoftheatermaler währte nur kurz, da er nach der Niederschlagung des Dresdner Maiaufstands 1849 als mutmaßlicher Revolutionär ins amerikanische Exil floh. Dort warb er erfolgreich um seine Teilnahme als Zeichner an der amerikanischen Japan-Expedition 1853-1854 unter Commodore Mathew Perry, die, nachdem Japan über Jahrhunderte seine Kontakte zum Rest der Welt streng kontrolliert hatte, mit der erzwungenen wirtschaftlichen Öffnung des Landes endete.

1860 reiste Heine erneut nach Japan: dieses Mal mit einer preußischen Gesandtschaft unter Leitung von Friedrich Graf zu Eulenburg, die im September 1860 in Edo (heute Tokio) einzog und 1861 einen »Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag« zwischen Japan und Preußen zum Abschluss brachte.

Heine erkundete in dieser Zeit Edo und seine Umgebung, fotografierte und fertigte Skizzen an. Seine Erinnerungen publizierte er zwischen 1873 und 1875 in einem reich bebilderten Folianten mit dem Titel »Japan. Beiträge zur Kenntnis des Landes und seiner Bewohner«.

Für die Illustrationen des Prachtbandes griff er auf Skizzen und Fotografien von seinem zweiten Aufenthalt in Japan zurück. Da er durch einen Schlaganfall geschwächt war, zog er als Mitarbeiter Malerfreunde hinzu. Farbbilder konnten noch nicht reproduziert werden, weshalb er und seine Helfer für die Abbildungen in dem Werk 50 Gemälde in Grisaille-Technik anfertigten, die dann fotografisch reproduziert und in das Buch eingeklebt wurden.

28 dieser 50 Vorlagen, die ein romantisches Bild des alten Japans zeigen, werden nun zusammen mit Heines eigenem Exemplar des Folio-Bandes und einem Panoramagemälde des alten Edo aus Anlass der 160 Jahre deutsch-japanischer Beziehungen in dieser Sonderausstellung im Museum Fünf Kontinente zu sehen sein.

Tags: Skizzen, Wilhelm Heine

ÖffnungszeitenDi–So, 9.30–17.30 UhrFeiertagsregelung unter museum-fuenf-kontinente.deEintrittspreisefinden Sie unter Öffnungszeiten & Tickets auf derWebsite des Museums: www.museum-fuenf-kontinente.de/services/öffnungszeiten.html