Noch bis zum 9. Oktober ist die dem niederländischen Maler Piet Mondrian (1872–1944) anlässlich seines 150. Geburtstags gewidmete Ausstellung in der Fondation Beyeler zu sehen. Als einer der bedeutendsten und vielseitigsten Künstler der Avantgarde hat Mondrian die Entwicklung der Malerei von der Figuration zur Abstraktion massgeblich geprägt. Anhand von 89 Werken aus privaten und öffentlichen Sammlungen in Europa und den USA – davon sieben aus der eigenen Sammlung – zeichnet «Mondrian Evolution» die beeindruckende Wandlung des Künstlers vom Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts zu einem der führenden Protagonisten der Moderne.Die Ausstellung bietet die seltene Gelegenheit, Mondrian, der nicht nur die Kunst des 20. Jahrhunderts, sondern auch weitere Bereiche wie Design, Architektur, Mode und Popkultur wesentlich beeinflusste, auf eine neue Weise zu entdecken und kennenzulernen.
Während sich die Sammlung der Fondation Beyeler vor allem auf Werke aus den späteren Schaffensphasen Mondrians konzentriert, liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf der Entwicklung von Mondrians Frühwerk. Seine frühen Arbeiten waren von der niederländischen Landschaftsmalerei des späten 19. Jahrhunderts bestimmt, aber auch der Symbolismus und Kubismus waren für seinen künstlerischen Werdegang von grosser Bedeutung. Erst ab Anfang der 1920er-Jahre verlegte sich Mondrian auf eine komplett gegenstandslose Bildsprache, die sich auf die rechtwinklige Anordnung von schwarzen Linien mit Flächen in Weiss und den drei Grundfarben Blau, Rot und Gelb beschränkte. In der nationalen und internationalen Presse wurde die Schau viel und überaus positiv besprochen: «…Eine grossartige Ausstellung, [die zeigt], wie der niederländische Maler seine konstruktivistischen Bilder erfand, die ihn weltberühmt machten.» (Basler Zeitung); «Das Nebeneinander von gegenständliche und abstrakten Gemälden […] ist spannend und oft auch überraschend.» (Radio SWR 2); «Die sinnreich und klug strukturierte, dazu glänzend bestückte Ausstellung „Mondrian Evolution“ […] richtet einen Fokus ganz zu Recht auch auf das wenig bekannte Frühwerk.» (Mannheimer Morgen); «Basel zeigt, wie Mondrian zu dem wurde, was er immer war: kompromisslos modern» (FAZ); «Die Entwicklung, die die eindrückliche Ausstellung nachzeichnet, ist atemraubend.» (Die Welt); «The talk of Basel during this month’s art fair was the Mondrian Evolution exhibition at the Fondation Beyeler» (Financial Times).
Ergänzend zur Ausstellung zeigt die Fondation Beyeler «Piet & Mondrian», einen Kurzfilm von Lars Kraume, einem der renommiertesten deutschsprachigen Filmregisseure. Ausgangspunkt des Films ist der 1919/20 von Mondrian verfasste Aufsatz in Dialogform Natürliche und abstrakte Realität, in dem dieser seine Überlegungen und Gedanken zur Abstraktion in der Kunst formulierte. Der bekannte Theater- und Filmschauspielers Lars Eidinger erweckt Mondrians theoretischer Text zum Leben. «Piet & Mondrian» wurde von Felix von Boehm / Lupa Film mit Fördermitteln des Medienboard Berlin-Brandenburg produziert. Das Drehbuch stammt von Constantin Lieb.
«Mondrian Evolution» ist eine Ausstellung der Fondation Beyeler, Riehen/Basel, und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Den Haag. Die Ausstellung wurde kuratiert von Ulf Küster, Senior Curator, Fondation Beyeler, Kathrin Beßen und Susanne Meyer-Büser, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.
Veranstaltungsprogramm:Kuratorenführung «Mondrian Evolution»Mittwoch, 28. September, 18.30–20 UhrDie Ausstellung «Mondrian Evolution» durch die Augen des Kurators Ulf Küster betrachten? Das ermöglicht die Kuratorenführung. Preis: Museumseintritt + CHF 35.– / Art Club, Young Art Club, Freunde, Museums–PASS–Musées CHF 10.–
Friday Beyeler: I Hear a New World!Freitag, 23., 30. September, 7. Oktober, jeweils 18–22 UhrIn Zusammenarbeit mit den Studierenden des Institut Kunst Gender Natur der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel, lädt das Museum an 14 Abenden zu den «Friday Beyeler» ein. Unter dem Titel «I Hear a New World – 14 Miaows of the Future» verwandeln die Studierenden das Museumsfoyer jeweils zum Wochenende hin in eine kreative Plattform für zeitgenössische Kunst in Form von Live-Performances, Filmen, Talks sowie Musik, Poesie und Tanz. Das gesamte Museum, das Restaurant und der Park der Fondation Beyeler sind bis 22 Uhr geöffnet. Preis: Museumseintritt
Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt durch:Beyeler-StiftungHansjörg Wyss, Wyss Foundation
Hilti Art FoundationL. + Th. La Roche-StiftungLa PrairieFX & Natasha de MallmannNovartisScheidegger-Thommen-StiftungSulger-Stiftung
sowie weitere private Gönnerinnen und Gönner, die ungenannt bleiben möchten.