Der Kunstverein Hannover präsentiert mit »i am not done yet« die erste institutionelle Einzelausstellung der US-amerikanischen Künstlerin Kameelah Janan Rasheed (1985) in Deutschland. Für ihre Ausstellung trägt sie Arbeiten der letzten zehn Jahre zusammen, die sie in ortsspezifischen Installationen im Kunstverein präsentiert. Die Künstlerin behandelt in ihrem Schaffen das Thema Wissen und wie dieses entsteht, verkörpert, gespeichert, katalogisiert, versteckt, gelernt und auch verlernt wird. Der Aspekt des Unvollendeten spielt hierbei eine zentrale Rolle. Basierend auf dem gleichnamigen Gedicht der amerikanischen Schriftstellerin Lucille Clifton aus dem Jahr 1974, befasst sich die Ausstellung mit Fragen des unvollendeten Wissens und des kontinuierlichen Lernens durch »Schwarzes Storytelling« und »islamischen Mystizismus«. Rasheed arbeitet vornehmlich mit Papier, auf Wänden und in öffentlichen Räumen, um sich wiederholende, provisorische Projekte als Landschaften zu erstellen. Diese Projekte beinhalten skalierte, auf Fotokopien zurückgehende Collagen, öffentliche Installationen, Publikationen, Drucke, Lecture-Performances und Film.Kameelah Janan Rasheed hat u. a. in der Brooklyn Public Library (2019), Contemporary Art Gallery in Vancouver (2019), im New Museum, NY (2019) und im Museum of Contemporary African Diasporan Arts, NY (2015) ausgestellt. Die Künstlerin wird von der NOME Gallery, Berlin, vertreten.
*Schwarz im Zusammenhang mit Menschen wird im Folgenden großgeschrieben, um zu verdeutlichen, dass es sich um ein konstruiertes Zuordnungsmuster handelt und nicht um eine reelle »Eigenschaft«, die auf die Farbe der Haut zurückzuführen ist. So bedeutet Schwarz-Sein in diesem Kontext nicht, einer tatsächlichen oder angenommenen »ethnischen Gruppe« zugeordnet zu werden, sondern ist auch mit der gemeinsamen Rassismus-Erfahrung verbunden, auf eine bestimmte Art und Weise wahrgenommen zu werden. (in Anlehnung an »Glossar für diskriminierungssensible Sprache«, Amnesty International)