Die Innerschweizer Kulturstiftung verleiht den Innerschweizer Kulturpreis 2022 an Fanni Fetzer. Damit würdigt der Stiftungsrat eine Persönlichkeit, die es geschafft hat, das Kunstmuseum Luzern in der schweizerischen Museumslandschaft fest zu verankern, dies mit zeitgenössischen Kunstschaffenden aus der Zentralschweiz, der Schweiz und dem Ausland und die sich und das Kunstmuseum mit der Turner-Ausstellung «Das Meer und die Alpen» 2019 in die Top-Liga katapultierte. Fanni Fetzer bindet die Zentralschweizer Kulturschaffenden zudem immer wieder geschickt in die Wechselausstellungen mit ein.Fanni Fetzer wurde 1974 in Chur geboren und lebt heute in Luzern und in Zürich. Sie studierte Politikwissenschaft, Volkskunde sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Zürich und schloss 2003 mit dem Lizenziat (Lic. Phil.) ab. 2011 absolvierte sie einen Master of Advanced Studies in Kulturmanagement an der Universität Basel.
Vor ihrem Studium besuchte sie den Vorkurs an der Zürcher Hochschule der Künste. Von 1998 bis 2004 war sie Redaktorin beim Kulturmagazin DU. Es folgten Tätigkeiten bei verschiedenen Museen. Zwischen 2004 bis 2005 arbeitete Fetzer als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kunstmuseum Thun und übernahm von 2005 bis 2006 den Posten als Stellvertretende Direktorin. Ab 2006 bis 2011 war sie Leiterin des Kunsthaus Langenthal.
Seit Oktober 2011 ist sie als Direktorin des Kunstmuseums Luzern tätig. Die Ausstellungen zu Candida Höfer, Hans Emmenegger, Laure Prouvost, Thomas Schütte, Sonja Sekula, Taryn Simon und Vivian Suter sind Höhepunkte ihres Programms am Kunstmuseum Luzern. Fanni Fetzer will mit den Ausstellungskonzepten «das Publikum auf Augenhöhe ansprechen» und nimmt die Vermittlerrolle, die das Museum gegenüber der Gesellschaft einnimmt, ernst. Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums der Kunstgesellschaft Luzern realisierte sie mit der Ausstellung «Turner. Das Meer und die Alpen» im engen Austausch mit der Tate Gallery in London, 2019die erfolgreichste Ausstellung in der Geschichte des Museums, die weit über die Region hinaus strahlte. Nicht weniger bedeutend sind die zahlreichen unter ihrer Leitung organisierten oder von Fanni Fetzer kuratierten Präsentationen von zeitgenössischen Künstlerpositionen oder aktuellen Diskursen.
Mehrfach wurde ihre kuratorische Leistung ausgezeichnet, unter anderem 2009 mit dem Preis für Kunstvermittlung der Eidgenössischen Kunstkommission. Ein von der Landis & Gyr-Stiftung verliehenes Werksemester verbrachte sie 2011 in London. Im Jahr 2020wurde sie von der Zeitschrift Women in Business zu den 100 ambitioniertesten berufstätigen Frauen aus der Schweizer Wirtschaft und Kultur gekürt.
Dem Engagement von Fanni Fetzer ist es mitunter zu verdanken, dass das Kunstmuseum 2015 den Performance Preis Schweiz beherbergte und Luzern für einige Tage zum Mittelpunkt der Schweizer Performanceszene wurde. Mit dem Rahmenprogramm bot Fanni Fetzer insbesondere der lokalen Szene eine Plattform, sich im und um das KKL einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Fanni Fetzer zeichnet sich mit einem grossen Engagement für die Kunst und mit einer hohen Qualität in ihrer Arbeit aus. Sie prägt damit die Auseinandersetzung mit dem historischen und zeitgenössischen Kunstschaffen in der Zentralschweiz.
Die Übergabefeier des Innerschweizer Kulturpreises an Fanni Fetzer findet am Samstag, 10. September 2022, 10.30 Uhr im Netzwerk Neubad in Luzern statt.