Das Liechtensteinische Landesmuseum CUSP („Scheidepunkt“) zeigt derzeit eine Retrospektive mit dem Titel CUSP („Scheidepunkt“) des bahrainischen Künstlers Rashid Al Khalifa. Die Auswahl der Werke reicht von den atmosphärischen Landschaftsgemälden, die den Beginn seiner künstlerischen Laufbahn in den 1970er Jahren kennzeichnen, bis zu seinen jüngsten robusten Aluminium- und Stahl-Installationen. Die Ausstellung findet bis zum 16. Oktober 2022 statt. Trotz der Diversität der Stile und Medien liegt Rashid Al Khalifas Œuvre eine Strömung zugrunde, die sich durch die Jahrzehnte kreativer Tätigkeit zieht und von Rashids Wunsch nach Entwicklung und Evolution geprägt ist. In vielerlei Hinsicht spiegeln die stilistischen Übergänge, die bestimmte Perioden kennzeichnen, die sich verändernde Landschaft von Bahrain und die Abschnitte von Rashids Lebens wider.Rashid Al Khalifas Arbeitsstil hat sich über die Jahre hinweg mit seinem Umfeld, das ihn schon lange inspiriert, deutlich gewandelt, aber wenn wir die Essenz seines Œuvre wirklich verstehen wollen, stellen wir fest, dass er eine bewusste Reise hinter sich hat. Rashid war stets bestrebt, die Grundsätzlichkeit seines Lebens zum Ausdruck zu bringen: durch die Kontraste, die er regelmäßig in seiner unmittelbaren Umgebung beobachtete, sowie durch die Farben und das Licht, die reflektiert werden in seinem Land, das er schätzt.
„Ich bin dankbar, dass ich zum zweiten Mal in diesem Jahr in Vaduz meine Werke ausstelle und die Gelegenheit habe, diese Auswahl von Arbeiten zu präsentieren, die bestimmte Schaffensperioden meiner künstlerischen Laufbahn kennzeichnen. Ich stütze mich oft auf Aspekte meines Erbes, meiner Kultur und meines Umfeldes und es freut mich sehr, meine persönlichsten Werke in einem Land mit einer so reichen Kultur und mit einer Bevölkerung, die mich schon in der Vergangenheit so warm aufgenommen hat, zu zeigen“, sagte der Künstler Rashid Al Khalifa.
Im Jahr 1952 geboren, studierte Rashid Al Khalifa Kunst und Design am Hastings College of Art and Design in Sussex, England. Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn auf die Landschaftsmalerei konzentriert, ist sein Œuvre insgesamt gekennzeichnet von Wandlungen im Stil, die mit den Veränderungen in Leben und Kontext einhergehen. Figurative, ephemere Ölmalereien aus den 1980er Jahren, in den 1990ern in abstrakte Formen transformiert, was zu Rashids Experimentieren mit anderen Materialien und Oberflächen führte, etwa zu der für ihn typischen „konvexen Leinwand“. In den 2000er Jahren begann Rashid, seine Werke weithin zu abstrahieren, entfernte dazu Details und adaptierte verschiedene Texturen auf der Oberfläche. Aluminium wurde ab 2010 der Schwerpunkt seines Werks – zunächst setzte er glänzende Lackfarben auf der glatten Oberfläche ein, später konzentrierte er sich auf Email, was zu einem viel minimalistischeren Ansatz in seinem Schaffen führte.
Rashid Al Khalifa stellte bei zahlreichen internationalen Ausstellungen, Kunstmessen und Biennalen aus, darunter: Rashid Al Khalifa, Opera Gallery, Dubai, VAE (2021); Tesselate, Mario Mauroner Contemporary Art, Wien, Österreich (2021); Transverse Wave, me Collectors Room, Berlin, Deutschland (2019), Penumbra, Saatchi Gallery, London (2018); Moskauer Biennale, Moskau, Russland (2019); Contemporary Istanbul, Istanbul, Türkei (2019, 2021); SCOPE, Miami Beach, Miami, USA (2021); um nur einige Beispiele zu nennen. Als prominenter Künstler und angesehener Sammler ist seine Exzellenz Scheich Rashid bin Khalifa Al Khalifa derzeit der Vorsitzende des neu gegründeten Arts Council in Bahrain. Er gilt schon lange als Mäzen und begeisterter Förderer der Künste und gründete 2020 die RAK Art Foundation mit dem Ziel, eine Plattform zu schaffen, um aufstrebenden Künstlern und Kreativen Chancen zu bieten. Außerdem wird seine Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst (die auf dem Gelände der Foundation ausgestellt ist) für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
„Ich bin hocherfreut und geehrt, dass ich die Gelegenheit bekommen habe, das faszinierende Werk von seiner Exzellenz Scheich Rashid bin Khalifa Al Khalifa auszustellen. Durch diese Ausstellung können wir Einblicke in die reiche und vielschichtige Geschichte und Kultur Bahrains gewinnen, die auf vielfältige Weise unsere eigene widerspiegelt. Ich hoffe, dass es uns durch diese Ausstellung gelingt, uns besser zu verstehen und voneinander zu lernen. Wir sind seiner Exzellenz Scheich Rashid Al Khalifa für diese Gelegenheit sehr dankbar“, erklärte Rainer Vollkommer, der Direktor des Liechtensteinischen Nationalmuseums.
Die drei Gebäude, die heute das Liechtensteinische Landesmuseum beherbergen, bieten 42 Ausstellungsräume, in denen die Dauerausstellung des Museums und Sonderausstellungen zu sehen sind. Das Konzept des Liechtensteinischen Nationalmuseums steht für Internationalität und Diversität; es umfasst die Bereiche Archäologie, Geschichte und Religion, Alltagsleben in Liechtenstein und natürliches Umfeld und will damit die reiche und vielfältige Geschichte des Fürstentums darstellen. Die Besucher erhalten Einblicke in die lokale Bevölkerung, das Fürstenhaus, das Alltagsleben und die Geschichte Liechtensteins. Das Museum organisiert öffentliche und private Führungen, Aktivitäten für Kinder und Familien und Bildungsprogramme.