Der gemischte Satz ist in der österreichischen Weinkultur eine Weinspezialität aus mehreren Rebsorten, die gemischt in einem Weingarten gepflanzt und gemeinsam gelesen, gekeltert und vergoren werden.BARBARA KNOGLINGER, die aus dem Weinbaugebiet Wachau in Österreich stammt, zeigt in dieser Ausstellung ihre spezielle Mischung aus Ölmalerei und Fotografie – eine gemeinsame Präsentation dieser beiden künstlerischen Gattungen und ihre enge Verwobenheit miteinander.
Die Arbeit der Künstlerin ist geprägt von einer starken Verbundenheit mit der Natur. Das genaue Betrachten und Verweilen ebenso wie erlebte Momente in der Natur sind Ausgangspunkt und Anregung sowohl für ihre Malerei als auch für die Fotoarbeiten. Dabei interessieren sie keine Landschaften. Ihr Thema ist das Unscheinbare und Unspektakuläre, der stetige Wandel und die Vergänglichkeit in der Natur. Darin sucht sie nach dem Besonderen, spürt Hell- Dunkelkontraste auf, geht den Spuren der Linie nach und taucht ein in das Wechselspiel der Farben untereinander. Zu Beginn ihrer Arbeit steht fast immer die Fotografie. Sie ist Grundlage und Erinnerungshilfe für viele ihrer Ölbilder. Auf der Leinwand treffen Innen- und Außenwelten zusammen. Von einer von der Natur beeinflussten Ausgangsposition entwickelt sie ihre Bilder oft anhand von Fotocollagen, speziellen Ausschnitten oder Übermalungen.
Während des Malprozesses entsteht dann eine Eigendynamik, gesteuert von Erlebtem und Gefühltem. Das Gesehene wird verdichtet zu einer neuen abstrahierten Form, reale Formen und Farben werden in freie Bildzeichen, Rhythmen und Farbeindrücke verwandelt und dabei die erstaunlichen Ergebnisse des Zufalls mit einbezogen. Eine zweite Säule ihrer künstlerischen Arbeit sind die Fotografien, die als eigenständige Werke neben den Ölbildern stehen. Das sind ihre besonderen Fotoarbeiten. Hier geht es nicht darum, uns Bekanntes optisch wiederzugeben. Es sind Möglichkeiten, die Dinge auf eine bestimmte Art und Weise zu sehen, etwas nicht Lenkbares und oft Unvorhersehbares, nur in der schöpferischen Natur angelegt.
Dafür bedient sie sich fotografischer Mittel wie der bewusst eingesetzten Unschärfe, der starken Vergrößerung, des Lichteinflusses auf Farben, Formen und Strukturen, des ungewöhnlichen Bildausschnitts und der Mehrfachbelichtung. Wie die Ölmalerei sind auch die Fotografien von B. Knoglinger letztlich ein Spiel mit Farbe und Form, losgelöst von tatsächlichen Wirklichkeiten. Sie sind ihre persönlichen Interpretationen des Naturerlebens. In ihnen betrachtet, erkennt und durchschreitet sie sich immer wieder selbst - sie werden zum eigenen Spiegelbild.