Anhand von etwa 90 originalen fotografischen Aufnahmen ermöglicht die Ausstellung METAMORPHOSE Einblicke in die Chemnitzer Stadtentwicklung zur Jahrhundertwende um 1900. Die Fotografien zeigen eindrücklich, welchen Veränderungsprozess die Industrialisierung in der Stadtentwicklung auslösten. Im Aufschwung der Gründerjahre überschritt Chemnitz die 100.000-Einwohner Marke und wurde Großstadt. In der eigentlichen »Innenstadt« hatte sich bis dahin wenig verändert. Doch nun wich die biedermeierlich-beschauliche Atmosphäre großstädtischer Anmutung.Diese gewaltigen Wandlungen boten interessante Motive für das damals noch junge Medium der Fotografie. Mit Plattenkameras entstanden Bilder des Aufbruchs in eine neue Zeit. Gleichzeitig wurde hier der Abschied von einer verschwindenden Welt dokumentiert. Viele Aufnahmen, die die Fotografen aus eigenem Antrieb oder im Auftrag von Hauseigentümern angefertigt hatten, gelangten später in die Sammlungen des Schloßbergmuseums. Darunter sind Arbeiten bekannter Chemnitzer Bildautoren wie Clemens Seeber, Rudolph Pause oder Johann Niclou, aber auch von Fotografen, deren Namen nicht überliefert sind.
Heute bieten die Digitalisierung des Sammlungsbestandes und Recherchemöglichkeiten über das Internet wirkungsvolle Hilfsmittel für die Erschließung solchen Materials, etwa wenn es um die Identifizierung von Aufnahmestandorten geht. So konnten im Rahmen der Ausstellungsvorbereitungen neue Erkenntnisse über die städteplanerischen Vorgänge um 1900 gewonnen werden, die Sie in der Ausstellung nachverfolgen können.
Die Fotografien aus der Gründerzeit ergänzen damit auch die dauerhaft im Schloßbergmuseum präsentierten Exponate zur Stadtentwicklung, wie die großen Modelle zum vorindustriellen Chemnitz und der gründerzeitlichen Stadtbildung.