Serviette mit geöffneten Blüten (Detail), 2. Hälfte 18. Jh., Leinen, Seide, Metall-Lahn, 84,5 x 51 cm, Inv.-Nr. 14-47-5 © Museum Fünf Kontinente, Foto: Nicolai Kästner Serviette mit geöffneten Blüten (Detail), 2. Hälfte 18. Jh., Leinen, Seide, Metall-Lahn, 84,5 x 51 cm, Inv.-Nr. 14-47-5 © Museum Fünf Kontinente, Foto: Nicolai Kästner - Mit freundlicher Genehmigung von: Staatlichen Museums für Voelkerkunde

Wer: Staatlichen Museums für Voelkerkunde

Was: Ausstellung

Wann: 09.12.2022 - 11.06.2023

Am 17. November 1922 verließ Sultan Mehmed VI. Vahideddin die Stadt Istanbul an Bord eines Schiffes und segelte ins Exil. Nach mehr als 700 Jahren endete damit das Osmanische Reich (1299–1922), das sich in seiner größten Ausdehnung über die Kontinente Afrika, Europa und Asien erstreckte.

Zu den Glanzstücken osmanischer Kunst gehören fein bestickte Textilien. Bestickte…

Am 17. November 1922 verließ Sultan Mehmed VI. Vahideddin die Stadt Istanbul an Bord eines Schiffes und segelte ins Exil. Nach mehr als 700 Jahren endete damit das Osmanische Reich (1299–1922), das sich in seiner größten Ausdehnung über die Kontinente Afrika, Europa und Asien erstreckte.

Zu den Glanzstücken osmanischer Kunst gehören fein bestickte Textilien. Bestickte Kissenbezüge und Wandbehänge bestimmten das Interieur, verzierte Tischdecken und Servietten veredelten die Mahlzeiten und die bestickten Handtücher spielten eine wichtige Rolle beim wöchentlichen Besuch im Hamam. Besonders fein mit Seide und Metallfäden verzierte Tücher aus Leinen- oder Baumwollgeweben werteten im Zusammenspiel mit Gebrauchsgegenständen auch die alltäglichen Aktivitäten der städtischen Eliten auf, etwa beim Empfang von Besuch im eigenen Heim.

Die Namen der Hersteller:innen haben sich selten überliefert. Für den Hof und die wohlhabenden Bewohner:innen der Städte arbeitete eine Berufsgilde von männlichen Stickern, städtische Sticker:innen stellten qualitativ hochwertige Arbeiten in Massenproduktion her. Ein beträchtlicher Anteil der Stickereien wurde nach Mustervorlagen in häuslicher Produktion für den Eigenbedarf und besondere Anlässe wie beispielsweise die Aussteuer hergestellt. In Anatolien wurden dafür auch gewebte Textilien mit blauen und roten Webmustern gefertigt.

Die Ausstellung In trockenen Tüchern. Gewebtes und Besticktes aus dem Osmanischen Reich zeigt Tücher aus dem 18. bis 20. Jahrhundert. Die gezeigten Textilien sind fein mit Blüten, Früchten oder Architekturelementen verziert und wurden in kunstvoller Handarbeit gefertigt. Ihre Besonderheit liegt in der Wendbarkeit: Vorder- und Rückseite sind mit gleicher Sorgfalt gearbeitet und dienen gleichermaßen als Schauseiten.

Anhand von etwa 70 Tüchern und Gebrauchsgegenständen aus den Sammlungen Werner Middendorf und Ulla Ther sowie den museumseigenen Beständen des Museums Fünf Kontinente bietet die Ausstellung Einblicke in verschiedene Lebensbereiche der Bewohner:innen des Osmanischen Reiches. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation: Anahita Mittertrainer (Hg.) mit Beiträgen von Hülya Bilgi, Beate Kränzle und Ulla Ther. In trockenen Tüchern. Gewebtes und Besticktes aus dem Osmanischen Reich, Arnoldsche Art Publishers, Museum Fünf Kontinente, 2022.

Tags: Textilien, Textilkunst, Tischkultur

Dienstag – Sonntag9.30 – 17.30 Uhr

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