Louisa Clement, body fallacy 18, 2021, © Louisa Clement Louisa Clement, body fallacy 18, 2021, © Louisa Clement - Mit freundlicher Genehmigung von: boettcherstrasse

Wer: boettcherstrasse

Was: Ausstellung

Wann: 02.09.2023 - 21.01.2024

Die Frage nach Identität beschäftigt seit jeher Künstlerinnen und Künstler. So ist das „Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag“ (1906) von Paula Modersohn-Becker ein prägnantes Beispiel für die Suche der Malerin nach einem Ausdruck ihres Selbst.

Auch Louisa Clement (*1987, Bonn) setzt in ihrer Kunst bei sich selbst an, geht jedoch noch darüber hinaus. Sie stellt die Frage, wie…

Die Frage nach Identität beschäftigt seit jeher Künstlerinnen und Künstler. So ist das „Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag“ (1906) von Paula Modersohn-Becker ein prägnantes Beispiel für die Suche der Malerin nach einem Ausdruck ihres Selbst.

Auch Louisa Clement (*1987, Bonn) setzt in ihrer Kunst bei sich selbst an, geht jedoch noch darüber hinaus. Sie stellt die Frage, wie sich Identität zukünftig herausbildet und untersucht Formen der Verwandlung.

Welche Möglichkeiten und Gefahren entstehen durch die Symbiose von Menschen und Künstlicher Intelligenz? Welchen Wert hat ein Individuum, wenn sich Wissen und Gedanken auf künstliche Systeme übertragen lassen und der Körper vervielfältigt werden kann? Louisa Clement wagt mit ihrer Werkserie Repräsentantinnen (2021/22) den Selbsttest und hat anhand von Abgüssen künstlich-intelligente Puppen von sich herstellen lassen, die mit biografischen Fakten und Gedanken der Künstlerin „gefüttert“ sind und sich sogar durch Erfahrungen und Gespräche mit anderen weiterentwickeln. Die Transformation des eigenen Körpers geht Hand in Hand mit den unterschiedlichen Entfaltungsmöglichkeiten des Wesens – eine faszinierende wie verstörende Vervielfältigung des Ichs. Clement führt die Werkserie der Repräsentantinnen in Close-up-Fotografien des Körpers fort, die in ihrer makellosen Erscheinung an Social Media-Fotos erinnern, in denen Menschen sich mit Hilfe von Bildbearbeitungsapps in perfekte Figuren verwandeln.

Doch nicht nur die neuen Technologien bezieht Clement in ihre Kunst mit ein. Wie konsequent ihre Arbeiten vom Gedanken der Verwandlung und Herstellung neuer Körperlichkeiten geprägt sind, zeigt auch transformationsschnitt (2015). Für diese Arbeit verwendete sie bis zu acht Tonnen des in Glas eingeschmolzenen und damit zerstörten Giftgases Sarin, das u. a. im syrischen Bürgerkrieg von Assad gegen die Bevölkerung eingesetzt wurde. Die massive Präsenz und Ästhetik der schwarz glänzenden Fragmente stehen in krassem Gegensatz zur Verwendung und Funktion des tödlichen Gases.

Quo vadis? – Wohin wird das führen? Die Kunstwerke von Louisa Clement im Paula Modersohn-Becker Museum stellen diese Frage auf verschiedenen Ebenen und fordern das Museumspublikum auf, eigene Antworten zu finden.

Die Künstlerin Louisa Clement, Foto: Nevin Algeier for Kubaparis Die Künstlerin Louisa Clement, Foto: Nevin Algeier for Kubaparis - Mit freundlicher Genehmigung von: boettcherstrasse
Tags: Louisa Clement, Malerei

dienstags bis sonntags, 11–18 Uhr
montags geschlossen
 
Einzeltickets für Erwachsene: 8 €, ermäßigt 5 €Kinder bis 6 Jahre: freiFamilien (2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern): 20 €Gruppen ab 10 Personen: 5 € pro Person

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obere Reihe von links nach rechts: Karimah Ashadu (Foto: Aigberadion Israel Ikhazuangbe), Nadja Buttendorf, Pinar Ögrenci (Foto: Kerem Uzel), Leunora Salihu (Courtesy Leunora Salihu und Galerie Thomas Schulte, Foto: Mathias Schormann, 2014), Oskar Schmidt (Foto: Galya Feierman) untere Reihe von links nach rechts: Marianna Simnett (Foto: Krystian Lipiec), Wanda Stolle (Foto: Lydia Hesse), Noemi Weber, Anna Witt