Der niederösterreichische Künstler Herwig Zens (1943-2019) hatte einen prägenden Einfluss auf das heimische Kulturgeschehen. Als Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Wien verantwortete er die Ausbildung zahlreicher Generationen von Pädagog:innen. Neben der universitären Laufbahn schuf Zens ein umfangreiches und international rezipiertes künstlerisches Œuvre, für welches er zahlreiche Preise erhielt.Die Ausstellung ehrt den 80. Geburtstag des 2019 verstorbenen Künstlers und eröffnet in Malerei, Zeichnung und Druckgrafik einen Kosmos an Themen, mit denen sich Zens jahrzehntelang konsequent beschäftigte. Dazu zählen sein „Radiertes Tagebuch“, der spanische Maler Francisco de Goya (1746-1828), der Tod und der Komponist Franz Schubert (1797-1828).
Längste Druckgrafik der WeltRekorde brach Zens mit seinem „Radierten Tagebuch“. Das einzigartige autobiografische Zeugnis entstand über einen Zeitraum von rund 40 Jahren. 2005 maß der Gesamtdruck beachtliche 40 Meter. In der Landesgalerie Niederösterreich ist die rund 12 Meter lange Variante der Landessammlungen Niederösterreich zu sehen. Für das Tagebuch reihte der begnadete Radierer Kupferdrucke auf einer langen Papierbahn aneinander. Kästchen mit Zeichnungen, Notizen, aber auch ohne Inhalt repräsentieren die einzelnen Tage. Goya, der Tod und die Musik
Zens schuf nicht nur eine beachtliche Anzahl an Neuinterpretationen von Goyas Arbeiten. Er brachte auch dessen Briefe an den spanischen Kaufmann und Kommunalpolitiker Martín Zapater in deutscher Sprache heraus. Ebenso beleuchtet die Ausstellung die Themenbereiche Musik und griechische Mythologie sowie das Motiv des Todes, das Zens obsessiv durch die Schaffung teils monumentaler Totentänze umsetzte.
Kurator: Nikolaus Kratzer