Playground Installation im Solitude Park ab 21. Mai 2023Die in Lagos/Nigeria lebende Künstlerin Temitayo Ogunbiyi erkundet das Potential spielerischer Interaktion, um Themen wie Migration und Austausch, aber auch materielle und soziale Kulturen zu erforschen. Teil ihres Projektes ist ein «Playground», der schon ab 21. Mai 2023 im Solitude-Park zum Klettern, Hangeln und Spielen einlädt. Die Arbeit verbindet Lagos mit Basel: Die Formen der Stahlstangen zeichnen die Wege nach, welche die zwei Städte miteinander verbinden. Im Oktober knüpft daran eine multimediale Ausstellung im Museum an, welche Arbeiten auf Papier und interaktive musikalische Installationen präsentiert.Temitayo Ogunbiyi lebt seit über 10 Jahren in Lagos, Nigeria. Geboren ist sie 1984 in Rochester, New York und aufgewachsen ist sie in Gwynedd, Pennsylvania. Ihren BA erwarb sie 2006 an der Princeton University, New Jersey, ihren MA in Curatorial Studies and Critical Art Theory 2011 an der Columbia University, New York. In zahlreichen Ausstellungen waren ihre Arbeiten seither in St. Louis, Lagos, London, Brooklyn, Perm, Bratislava, Neapel und zuletzt 2022 an der Berlin Biennale und in Eindhoven zu sehen. Die Künstlerin erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, darunter ein Smithsonian Artist in Research Fellowship und ein Ford Foundation Fellowship.
Ogunbiyi erkundet als Künstlerin, die auch kuratiert, das Potential spielerischer Interaktion, um Themen wie Migration und Austausch, aber auch materielle und soziale Kulturen zu erforschen. Sie entwickelt diese entlang von Denkmodellen zwischen Umwelt, Spur und Repräsentation. Damit schafft sie Dialoge zwischen dem globalen Zeitgeschehen, anthropologischen Geschichten und botanischen Kulturen. Die Systeme, die die Bewegung von Menschen und Waren erfassen, vermitteln und lenken, sind häufig Gegenstand ihrer Untersuchungen. Ihre Arbeit materialisiert sich in Zeichnungen, Malerei, Skulptur und Installation.
Im zweiten Teil der Ausstellung wird Ogunbiyis bisher ehrgeizigstes Musikinstrument zu sehen sein und neue Strategien der Klangerzeugung durch ihre lyrische Form einbeziehen. Zusammengesetzt aus Kochtöpfen und hölzernen Küchenwerkzeugen, die die Künstlerin in Basel beschafft hat, und gebogenen Messingstäben, untersucht das Instrument die Verbindungen, die Basel mit anderen europäischen Ländern hat, sowie die Migration von Menschen anderer Herkunft nach Basel. Beide Bezüge werden durch die Konturen der Messinglinien und die ausgewählten Küchenobjekte angedeutet. Neben dem immersiven Instrument versucht die Künstlerin, Designelemente, die sich auf ihre früheren Spielplätze beziehen, zu dekonstruieren und wiederzuverwenden. In diesem Teil der Ausstellung werden auch erstmals öffentlich gezeigte Arbeiten auf Papier zu sehen sein, die sie zum Spielplatzdesign geführt haben, sowie Gemälde, die die Künstlerin weiterhin bei der Verwendung von Linien und Spuren unterstützen. Dieser Teil der Ausstellung wird sich sich über vier Räume des Museums erstrecken.
Das Projekt entsteht in Kooperation mit dem Festival Culturescapes, das im Herbst 2023 die Sahara als Netzwerk und Verbindung zwischen Menschen und Kulturen ebenso wie als fragwürdige postkoloniale Struktur behandelt.
Die Ausstellung wird kuratiert von Roland Wetzel, Assistenz: Tabea Panizzi