Poesie im Pinselstrich @ Malerei und Dichtung in der Kunst Chinas
Zwei Gelehrte am Fluss, aus einem Album mit Landschaften, Qian Du (1763–1844), China, Qing-Dynastie, datiert 1841, Tusche und Farben auf Papier, RCH 1177b, Geschenk Charles A. Drenowatz, Museum Rietberg - Mit freundlicher Genehmigung von: rietberg
Das Zusammenspiel von Malerei und Dichtkunst ist ein charakteristisches Element der chinesischen Landschaftsmalerei. Schon im 11. Jahrhundert sprachen die Künstler von Gedichten als Gemälden ohne Formen und von Malerei als Poesie ohne Worte.
Die poetischen Zeilen auf den Malereien führen über das Bild hinaus. Sie bereichern das Seherlebnis durch weitere Sinneserfahrungen…
Das Zusammenspiel von Malerei und Dichtkunst ist ein charakteristisches Element der chinesischen Landschaftsmalerei. Schon im 11. Jahrhundert sprachen die Künstler von Gedichten als Gemälden ohne Formen und von Malerei als Poesie ohne Worte.
Die poetischen Zeilen auf den Malereien führen über das Bild hinaus. Sie bereichern das Seherlebnis durch weitere Sinneserfahrungen wie beispielsweise das Rauschen des Wassers oder das Flüstern des Windes, die Kälte des Herbstes oder das sanfte Licht des Mondscheins. Zudem können sie persönliche Gefühle oder versteckte politische Anspielungen vermitteln.
Mit der Zeit war die Poesie auf den Malereien nicht mehr wegzudenken. Dichtung, Schriftkunst und Malerei in einem Werk zu vereinen, galt als Ideal der Gelehrtenkünstler.