Entdecken Sie die Vielfalt des Cℓose/d-Programms im KunstHausWien noch bis 31.10. – nutzen Sie die Herbstferien für eine letzte ErkundungstourDie finale Woche der Outdoor-Ausstellung Cℓose/d und des Community Programms ist angebrochen. Noch bis zum 31. Oktober haben Sie die Gelegenheit, sich von künstlerischen Interventionen inspirieren zu lassen, die ökologische Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft aufzeigen.
Raus aus alten Denkmustern, raus aus Handlungsblockaden, raus auf die Straße für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft! Dem Credo der Klimabewegung folgend, tritt das KUNST HAUS WIEN aus dem Museum heraus und in den öffentlichen Raum, mit der Absicht, Unsichtbares sichtbar zu machen, soziale Distanzen zu überwinden, Nähe zuzulassen, die Um- und Mitwelt auf neue Weise zu sehen und ihr zu begegnen.
Vier Monate lang finden in der Nachbarschaft des Museums künstlerische Interventionen, zahlreiche Workshops, Grätzl-Expeditionen, Performances sowie Gespräche zu ökologischen und gesellschaftsrelevanten Themen statt. Die Grundlage bildet ein Ausstellungsparcours, der zwölf künstlerische Positionen versammelt und vielfältige ökologische Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft eröffnet. Auf unterschiedliche Art und Weise treten die eingeladenen Künstler:innen in Dialog mit der Erde und der Atmosphäre, mit Flora und Fauna, dem Donaukanal, mit urbaner Infrastruktur und Architektur, mit Nachbar:innen, Besucher:innen und Passant:innen.
Cℓose/d erobert damit ein Terrain, das Teilnahme und Teilhabe gleichsam im Vorübergehen ermöglicht: den öffentlichen Raum. Dieser wird zu einem Laboratorium für ein neues Denken von Gesellschaft in ihrer Eingebundenheit in das planetarische Ökosystem – zu einem Ort, an dem nicht nur gezeigt wird, was bereits existiert, sondern auch, was noch existieren könnte. Die ortsspezifischen künstlerischen Arbeiten entfalten neue Erzählungen und liefern damit Impulse für die Auseinandersetzung mit der „kritischen Zone“: Wird damit in den Geowissenschaften die nur wenige Kilometer dünne Erdoberfläche bezeichnet, also jene Schicht, in der Leben entstanden und möglich ist, so greift der französische Philosoph Bruno Latour diesen Begriff auf, um die Einbindung des Menschen in dieses zerbrechliche Gefüge zu betonen, in dem lebendige Organismen, Erde, Gestein, Wasser und Luft wechselwirken.
Wie passen wir Menschen in diese „kritische Zone“? In welchen Wechselwirkungen stehen wir mit unserer lebendigen und auch unserer unbelebten Um- und Mitwelt? Welche neuen Perspektiven können wir einnehmen, um Veränderungsprozesse anzustoßen? Was können wir von der Natur lernen, deren Teil wir sind, wenngleich wir beharrlich versuchen, uns ihr entgegenzusetzen? Wie können alternative Szenarien für Gegenwart und Zukunft aussehen? Wie bewegen wir uns fort, wie ernähren wir uns, wie leben wir zusammen in Gesellschaften, in Städten, mit anderen Organismen, als Teil der Natur?
Das sind einige der Fragen, welche die künstlerischen Arbeiten aufwerfen. Motiviert, diese geschundene Welt nicht vollends aufzugeben, eröffnen die Projekte ihre jeweils eigenen Narrative und finden sich doch auch zu einem mehrdimensionalen Erzählkosmos zusammen. In ihm spiegeln sich die beiden zentralen globalen ökologischen Krisen unserer Zeit, Erderwärmung und Artensterben, wird vom Wandel der Ökosysteme erzählt, von alternativen Nahrungs- und Energiequellen, neuen Formen und Ritualen des Zusammenlebens und spekulativen Zukunftsszenarien.
Cℓose/d möchte eine lebhafte Debatte über ökologische Fragen, über Visionen für ein inklusives Zusammenleben in der Welt von heute und morgen und über das Potenzial von künstlerischen Narrativen anregen, um den notwendigen sozioökologischen Wandel sichtund greifbar zu machen. Denn: Sich mit dem zu beschäftigen, was außerhalb des Museums ist, mit dem, „in dessen Mitte wir uns bewegen, die Umwelt, der Raum ringsum“ (Georges Perec), ermutigt, die Augen weit zu öffnen für visionäre (Aus-)Wege.
Sophie Haslinger und Barbara Horvath, Kuratorinnen
Eingeladen wurden 13 Künstler:innen mit Lebens- und Arbeitsraum in Wien, Orte in der nahen Nachbarschaft zu bespielen oder sich literarisch damit auseinanderzusetzen. Die künstlerischen Interventionen treten in Dialog mit ihrer unmittelbaren Umwelt – mit Flora und Fauna, dem Donaukanal, der Erde und der Atmosphäre, mit urbaner Infrastruktur und Architektur, mit Nachbar:innen, Besucher:innen und Passant:innen.
Simon Brugner Hugo Canoilas Thomas Feuerstein Anita Fuchs Christina Gruber Barbara Kapusta Barbi Marković Claudia Märzendorfer Ralo Mayer Flavia Mazzanti Anna Paul Marie Vermont Stephanie Winter & Salon Hybrid