Helena Uambembe, Batalhāo, 2020, Courtesy of Helena Uambembe and David Krut Projects Helena Uambembe, Batalhāo, 2020, Courtesy of Helena Uambembe and David Krut Projects - Mit freundlicher Genehmigung von: mmkART

Wer: mmkART

Was: Ausstellung

Wann: 14.10.2023 - 21.02.2024

Staubiger, trockener Boden. Ein hoher Maschendrahtzaun umgibt ein verfallenes Haus. Alles von Wert und was noch zu gebrauchen war wurde entwendet. Weder Gegenwart noch Zukunft scheinen existent zu sein, nur das, was war. Allein die gelben Blumen zeugen vom Jetzt.

Geflohen vor dem Bürgerkrieg im eigenen Land, wurden die angolanischen Männer in den Flüchtlingslagern von…

Staubiger, trockener Boden. Ein hoher Maschendrahtzaun umgibt ein verfallenes Haus. Alles von Wert und was noch zu gebrauchen war wurde entwendet. Weder Gegenwart noch Zukunft scheinen existent zu sein, nur das, was war. Allein die gelben Blumen zeugen vom Jetzt.

Geflohen vor dem Bürgerkrieg im eigenen Land, wurden die angolanischen Männer in den Flüchtlingslagern von Namibia vor die Wahl gestellt, zurückzukehren oder sich dem Militär der Apartheid-Regierung Südafrikas anzuschließen. Da die Umkehr keine Option war, verpflichtete man die Soldaten dazu, innerhalb eines Monats eine ebenfalls geflüchtete Angolanerin zu heiraten, um mit ihr eine Familie zu gründen. Ihr Bataillon, das 32., auch „Büffel-Bataillon“ genannt, wurde im Kampf gegen die nach Unabhängigkeit strebenden Namibier*innen und Angolaner*innen eingesetzt. Mit dem Ende des Kalten Krieges und der nahenden Unabhängigkeit Namibias versetzte man die Soldaten 1989 nach Pomfret in der Kalahari-Wüste im Nordwesten Südafrikas. Nun wurden sie gegen das zunehmende Aufbegehren der Aktivist*innen in den Townships eingesetzt.

1993, kurz vor dem offiziellen Ende der Apartheid, wurde das Bataillon aufgelöst und die ehemaligen Soldaten angehalten, vor Ort im Asbestabbau zu arbeiten. Im Jahr 2004 beschloss die südafrikanische Regierung, Pomfret abzureißen und die 5.000 Bewohner*innen umzusiedeln – angeblich wegen des asbestbedingten Gesundheitsrisikos, vermutlich jedoch eher aufgrund der Beteiligung einiger Söldner am Staatsstreich zum Sturz des Präsidenten von Äquatorialguinea. Die Polizeistation, das Krankenhaus, das Postamt und die Schwimmbäder wurden geschlossen, die Wasser- und Stromversorgung abgeschaltet. Doch man blieb trotzdem. Verachtet von allen, da immer gezwungen, auf der falschen Seite zu kämpfen, erschien die Isolation, das Leben in der Portugiesisch sprechenden Community, die einzige Form. Lange entwurzelt, gerade Fuß gefasst, war ein Wegzug nicht gangbar. Noch heute leben etwa 1.000 Menschen in Pomfret.

Tags: Helena Uambembe, Menschen

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