Um 1900 war Paris das Zentrum der Moderne, eine Kunstmetropole von Weltrang. Ganze Generationen von Malerinnen und Malern zog es im 19. und frühen 20. Jahrhundert in die Stadt an der Seine. Mit der Ausstellung „Paris auf Papier“ präsentiert das Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen aus eigenen Beständen ein Panorama graphischer Arbeiten von Constantin Guys über Mary Cassatt bis zu Henri de Toulouse-Lautrec, die das Leben in der französischen Metropole illustrieren.„Paris auf Papier“ veranschaulicht den Siegeszug der Druckgraphik im 19. Jahrhundert von der Radierung bis hin zur farbigen Lithographie. In den Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler lebt der Glanz der Belle Époque in den Pariser Opern, Parks und das Treiben auf den breiten Boulevards wieder auf. Gleichzeitig werden die Spannungen und die sozialen Ungleichheiten der Gesellschaft pointiert wiedergegeben, die sich im dynamischen Mit- und Gegeneinander der dargestellten Frauen und Männer vielfach ausformulieren. Dem Gesehenen wird durch die treibenden Kräfte von Macht, Gier, Exzess und ausgelassener Lebensfreude ein allgemeingültiger Ausdruck verliehen.
Die Ausstellung begleitet die große Sonderausstellung „Geburtstagsgäste. Monet bis van Gogh“ zum 200-jährigen Jubiläum des Kunstvereins in Bremen und stellt jene graphischen Werke in den Mittelpunkt, die früh vom Kunstverein oder von Bremer Sammlerpersönlichkeiten wie Alfred Walter Heymel (1878–1914) und Hermann Henrich Meier jr. (1845–1905) erworben wurden.