Das Kennenlernen wird folglich nicht allein dem Publikum überantwortet, sondern auch den Sammlungen selbst, die sich über eine präzise Auswahl von Werken begegnen und ergänzen. Die Präsentation, die eine gesamte Etage des Leopold Museum bespielt, beinhaltet über 200 Arbeiten verschiedener Genres aus unterschiedlichen Perioden. Junge zeitgenössische Kunst trifft auf die Moderne der Zwischenkriegszeit, die Avantgarde der 1970er-Jahre auf wichtige Positionen der österreichischen Gegenwart.
Ausgehend von der Sammlung der tschechischen Versicherungsgesellschaft Kooperativa, die mit einer Auswahl an Werken aus dem Zeitraum von 1900 bis 1950 vertreten ist, entspinnt sich ein Netz aus thematischen wie stilistischen Bezügen, das sich im Dialog und der punktuellen Überschneidung mit den Werken aus den anderen Sammlungen fortsetzt. So bilden die Wiener Sammlungen gemeinsam mit jener der BTA Baltic ein breites Spektrum von der klassischen Moderne bis zu aktuellen zeitgenössischen Praktiken ab. Die serbische Sammlung blickt hingegen vorrangig anhand des Mediums der Fotografie auf das Geschehen der jugoslawischen Avantgarde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück. Und auch wenn nur einzelne Werke der Ausstellung dem historischen Surrealismus im engeren Sinne zuzuordnen sind, etwa TOYENs Klamná krajina [Trügerische Landschaft] von 1937, findet sich Surreales in zahlreichen Objekten der Schau, unabhängig von der Zeit ihrer Entstehung.
Getragen von einem ungewöhnlichen Display und einem assoziativ gestalteten Ausstellungsparcours entfernt Unknown Familiars so manchen Grundpfeiler der vertrauten Kunstbetrachtung zugunsten einer Begegnung mit dem Neuen. Die Ausstellung ebenso wie die begleitende Publikation positionieren ein schräg einfallendes Licht, das Vertrautes – Familiäres – in eine ungewohnte Perspektive rückt.
Täglich außer Dienstag: 10–18 Uhr*Donnerstag: 10–21 Uhr**Dienstag geschlossen
Juni, Juli, August täglich geöffnet
VOLLPREISTICKET € 14,00
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