Tony Cragg, Untitled, 2023. Cortenstahl. 240 x 86 x 98 cm (94,49 x 33,86 x 38,58 in) Tony Cragg, Untitled, 2023. Cortenstahl. 240 x 86 x 98 cm (94,49 x 33,86 x 38,58 in) - Mit freundlicher Genehmigung von: ropac

Was: Ausstellung

Wann: 21.03.2024 - 11.05.2024

Die Ausstellung präsentiert neue Arbeiten von Tony Cragg. Die Skulpturen des britischen Bildhauers sind von der tiefgreifenden Erkundung verschiedenster Materialien und der fortwährenden Auseinandersetzung mit der natürlichen sowie der menschengemachten Welt geprägt. ‘Seine Arbeiten haben den Effekt, dass die Gewissheit über diese Kategorien auf subtile Weise ins Wanken…
Die Ausstellung präsentiert neue Arbeiten von Tony Cragg. Die Skulpturen des britischen Bildhauers sind von der tiefgreifenden Erkundung verschiedenster Materialien und der fortwährenden Auseinandersetzung mit der natürlichen sowie der menschengemachten Welt geprägt. ‘Seine Arbeiten haben den Effekt, dass die Gewissheit über diese Kategorien auf subtile Weise ins Wanken gerät. Gleichzeitigermöglichen sie uns – durch Skulptur – über die komplexen materiellen Zusammenhänge zwischen [...] Kultur und Natur nachzudenken’, schreibt der Kunsthistoriker Jon Wood. Craggs abstrakte Skulpturen offenbaren völlig unerwartete Formen, die dennoch ein Gefühl des Wiedererkennens hervorrufen, da sie auf die Welt um uns herum verweisen.

Das monumentale Werk Karst (2020) erinnert an geologische Verwitterungsprozesse. Dem Künstler zufolge, ist es zwar ‘die menschliche Figur, die mich am meisten interessiert, aber ich habe den natürlichen Formen immer große Aufmerksamkeit geschenkt’. Inspiriert von Karstlandschaften, die durch die Erosion von löslichen Gesteinen wie Kalkstein geformt werden, weist Craggs Skulptur eine komplexe Oberflächsenstruktur auf, die an natürliche Formationen erinnert. Im Gegensatz dazu scheint die zerklüftete Oberfläche der Bronzeskulptur Mean Average (2021) aus zusammengepressten Formen zu bestehen. Aus der wellenförmigen biomorphen Masse scheinen aus bestimmten Blickwinkeln Gesichter oder Profile aufzutauchen, die sich beim weiteren Betrachten wieder abstrahieren.

Craggs Skulpturen verblüffen durch ihre handwerkliche Akribie, ihre spürbare Energie und ihre faszinierende raumgreifende Wirkung. Die Ausstellung verdeutlicht, wie Craggs Skulpturen die Möglichkeiten von Material und Form stets aufs Neue ausloten.

Die Arbeiten in der Ausstellung reichen von filigranen Edelstahl-Skulpturen wie den Incidents bis hin zu weicheren, organischen Formen, wie seine jüngsten Integers – wobei das jeweilige Material die Form der fertigen Skulptur mitbestimmt. Craggs polymorphe Skulpturen scheinen geografische Sedimentschichten nachzubilden, wenn sie aus Sperrholz gefertigt sind. In Bronze gegossen wirken sie hingegen massiv, fast in sich gekehrt, was Craggs tiefes Verständnis von Materialität und deren Einfluss auf unsere Wahrnehmung unterstreicht. ‘Jede Veränderung der materiellen Form hat eine präzise und unmittelbare Auswirkung auf unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen’, erklärt der Künstler.

Den mächtigen Integers, die das spielerische Verhältnis zwischen organischen und geometrischen Formen betonen, werden filigrane Skulpturen gegenübergestellt, deren pulsierende Formen sich sowohl nach innen als auch nach außen erstrecken. Dazu gehört eine Reihe von Werken, deren Oberfläche an erstarrte, tropfenförmige Schaum- oder Emulsionstupfer erinnert, wobei die Werke eine nuancierte Mischung aus abgerundeten und spitz zulaufenden Konturen bilden. In Bronze gegossen, verleiht Cragg diesem überaus harten und schweren Material den Eindruck der Formbarkeit.

Tags: Bildende Kunst, Bildhauer, Skulpturen, Tony Cragg

Tuesday—Saturday, 10am—6pm.

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Museum der Moderne Salzburg, Foto: Marc Haader